Also erstmal zu Anfang: Die meisten wissen das zwar schon, aber ich will das hier nochmal betonen, denn ich habe ein weiteres mal bewiesen bekommen, dass meine Haltung dieser Thematik gegenüber doch irgendwie sinnvoll ist. Ich will keine Kinder, denn Kinder machen einem das Leben (hin und wieder) (unnötig) kompliziert.
Eigentlich wollte ich ja gestern Abend mit Jade ausgehen, weil sie morgen Geburtstag hat und wir das "vorfeiern" wollten. Leider wurde das dann aber nichts, da der Babysitter für ihre Kinder kurzfristig abgesprungen ist und sie keinen neuen gefunden hat. Also das nur mal zu diesem Thema :-).
Mein Abend war aber trotzdem recht interessant, denn ich habe "Der Teufel trägt Prada" mit Pat geguckt. Es ist auch gar nicht mehr so schlimm mit ihr. Ich bin zum Glück (wie ich finde) ein sehr anpassungsfähiger Mensch und brauche nicht sonderlich lange, um mich an etwas neues zu gewöhnen. Daher kann ich jetzt mit Beruhigung sagen, dass es hier gar nicht so schlimm ist. Es hat sich zwar nichts verändert, aber ich glaube, ich habe mich einfach am Anfang zu sehr angestellt, da der Unterschied von Carolines zu Pats Haus riesig ist. Auch, wenn das essen immer noch nicht super-lecker ist, hat sie sich aber innerhalb der einen Woche, die ich jetzt hier wohne, stetig verbessert (oder alternativ sind meine Geschmacksnerven abgestumpft, keine Ahnung :-) ). Und es ist zwar auch schrott-mäßig nicht weniger geworden, aber ich habe mich auch an die "kleinen" Sammelleidenschaften ihrerseits gewöhnt. Also kann ich jetzt glücklich behaupten, dass ich es auch weitaus schlimmer hätte treffen können und wie gesagt, als Mensch ist sie ja auch echt nett.
Jetzt aber zu meinen Arbeitstagen. An sich ist da nicht so wahnsinnig viel spannendes passiert, da ich immer noch an dem "Post schedule" sitze (an dem auch ca. 13 Personen jeweils drei Monate beschäftigt wären). Am Donnerstag war ich dann aber auch bei dem "Kids of the Cape Project Visit". Die KOTC sind wie schon mehrmals erklärt, eine gemeinnützige Organisation, die von unseren drei Hotels gegründet und unterstützt wird. Wir unterstützen dabei insgesamt dreizehn soziale Projekte, die Kindern und Jugendlichen helfen, mit monatlichen festen Spenden-Beiträgen und zusätzlichen Spenden, je nachdem wie gut unsere Geschäfte laufen und wie viel unsere Gäste beitragen. Zwei der Projekte habe ich dann am Donnerstag besucht.
Bei beiden handelt es sich um Heime, wobei das erste zur Zeit 40 Kinder zwischen drei und achtzehn Jahren beherbergt. diese wurden von der Regierung aus ihren Familien geholt, weil diese sich nicht oder zu wenig um sie kümmern. Oft sind dabei Drogen und Alkohol im Spiel, sodass die Eltern neben der generellen Armut, in der sie oft Leben einfach nicht in der Lage sind, einen normalen Alltag für ihre Kinder zu gestalten.
im "SA Childrens Home" (so heißt das Heim) werden die Kinder dann von Sozialarbeitern betreut. Sie wohnen dort, gehen tagsüber zur Schule, bekommen dann ein warmes Mittagessen, haben die Möglichkeit ihre Hausaufgaben zu machen und bekommen auch dabei Unterstützung, können ihre Freizeit im Haus und Garten verbringen und je nachdem, in welchem Zustand sich das Kind befindet (physisch und psychisch) bekommen sie auch verschiedene Therapien ("Spiel-Therapie" oder "Tier-Therapien" mit Hunden, Pferden, Delfinen, etc.).Es wird aber auch darauf geachtet, dass es einen stetigen Kontakt zu den Eltern gibt, soweit das möglich ist, denn eigentlich sollen die Kinder nach zwei Jahren wieder zurück in ihre Familien, was jedoch in vielen Fällen nicht möglich ist.
Das nur so zur Einleitung. Wir wurden dann jedenfalls von der Leiterin des Heims und einer ihrer Mitarbeiterinnen durch das Gebäude geführt und ich erzähle mal an Hand der Fotos, wo wir alles waren und was wir gesehen haben:
Und nur am Rande: Bei diesem Heim handelt es sich um eine Einrichtung, die sehr stark vom Staat subventioniert wird. Daher ist alles sehr groß, sehr schön, sehr nett und wahnsinnig kinderfreundlich, sauber und modern. Bei dem zweiten Projekt, sieht man dann später, wie es aussieht, wenn so eine Einrichtung ausschließlich von privaten Spenden lebt.
Das ist der allgemeine Speisesaal, in dem die Kinder Frühstück, Mittag- und Abendessen bekommen.
Hier befinden wir uns in einem der Zimmer, in dem etwa acht- bis zehnjährige Kinder leben.
Das hier ist der allgemeine Aufenthaltsraum, in dem die Kinder abends eine feste Zeit TV gucken dürfen.
Das ist eines der Mädchen-Zimmer für die jüngeren Mädels.
Und hier der sehr sehr kinderfreundliche und große Garten.
Und dieses Heim besitzt sogar einen eigenen Pool:
Neben der Einrichtung selbst und den Zimmern an sich, wird auch darauf geachtet, dass es den Kindern an nichts fehlt und dass sie möglichst normal aufwachsen sollen, obwohl sie "keine eigene Familie" zu Hause haben.
Hier ist eines der Jungen-Zimmer für die kleineren:
Und das ist das "Spiel_Zimmer", in dem die kleineren Kinder ihre "Spiel-Therapie" erhalten, die gegen Aggression und Hyper-Aktivität hilft.
Und sogar einen voll ausgestatteten Computer-Raum für die älteren Schüler, die dort vor allem ihre Hausaufgaben machen können, aber auch eine bestimmte Zeit zur freien Verfügung an den PCs haben.
Und hier ein paar Schnappschüsse der "Reit-Therapie", bei der zum Einen physisch-behinderten Kindern geholfen wir und zum Anderen auch der Kontakt zu den Pferden helfen soll, eine bessere "Sozial-Fähigkeit" zu erlernen.
Wie gesagt war dieses Heim für alle Kinder (Mädchen und Jungen) zwischen dem bestimmten Alter und es wird staatlich unterstützt.
Bei dem zweiten Projekt handelt es sich um eine Einrichtung, die speziell nur für Mädchen bzw. junge Frauen ist. Und diese Institution lebt ausschließlich von privaten Spenden. Das "St. Michales Home" ist ein Heim für Mädchen, die in ihrer Vergangenheit misshandelt, geschlagen, vergewaltigt oder denen in sonst irgendeiner Art vorallem körperlich Leiden zugefügt wurde.Zur Zeit leben dort 18 Mädchen zwischen zwölf und 19 Jahren, die ebenfalls aus ihren Familien geholt wurden, weil sie meist von der engsten Familie misshandelt wurden.
Es ist krass zu sehen, wie groß der Unterschied ist,wenn man sich die folgende Einrichtung des Hauses anschaut.
Dies ist eines der Zimmer einer 16 jährigen. Man kann es nicht wirklich auf dem Foto sehen, aber es gibt keinerlei Tapete und der Putz bricht in riesigen Sticken von der Wand. Daher die Poster als "Tapeten-Ersatz" und um alles etwas wohnlicher zu gestalten.
Dies ist einer der beiden Aufenthaltsräume für die Mädchen.
Neben der Tischtennis-Platte fehlt allerdings das Geld für sonstige Anschaffungen.
Als wir durch das Gebäude gegangen sind, erinnerte alles doch sehr an ein Gefängnis und es war sehr bedrückend. Eigentlich sollten diese Mädchen doch gerade nach ihren schlimmen Erfahrungen in eine warme und freundliche Umgebung kommen...
Das einzige, was allerdings wirklich vorzeigbar ist, ist der Garten. Auf diesen (und nur auf diesen) ist die Heimleiterin auch wirklich stolz.
"Das wahre Wesen/ tiefe Innere, was eine junge Frau ausmacht, zurück erlangen" ist deren Motto und das EINZIGE Bunte im ganzen Haus.
Dies ist der zweite Aufenthaltsraum und wenn man die Sofas sieht, sieht man eigentlich alles:
Ich bin sehr froh, dass ich beide Einrichtungen besuchen durfte und schwer beeindruckt von der Arbeit, die die Menschen dort verrichten.
Und damit verabschiede ich mich auch für heute und noch ein schönes Wochenende.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen