Hi there
also heute habe ich nicht ganz so viel Zeit so
viel zu schreiben, denn ich hatte heute und gestern zwei sehr volle Tage. Daher
gibt es zur Freude und Erleichterung einiger meiner Leser heute nicht so viel
Text, sondern sehr viele Fotos und nur eine knappe Zusammenfassung meiner
letzten beiden Tage.
Also zunächst zu gestern: Das Arbeiten an sich
bestand zum größten Teil daraus, dass ich versucht habe mit dem "Post
schedule" (dem Posting Plan für die Social Media Sites) weiter zu kommen.
Leider habe ich aber schon erwähnt, dass es sich bei dieser Sache um ein wahres
Mammut-Projekt handelt, weshalb es am Ende eines Tages nur vergleichsweise
kleine Fortschritte zu verzeichnen gibt.
Viel spannender war aber eh mein gestriger
Nachmittag. Nach der Arbeit bin ich mit dem Zug in die Stadt gefahren, wo ich
mich mit Talita und Mark getroffen habe. Zur Erinnerung: Talita ist die
Brasilianerin, mit der ich im Dezember zusammen gewohnt habe und Mark ist einer
der Typen, mit denen Talita und ich Table Mountain bestiegen haben. In der
Stadt haben wir dann noch 6 weitere Leute getroffen, mit denen Talita und Mark
in ein und dieselbe Sprachschule gehen. Interessant war, dass ich die einzige
Deutsche war, es neben Talita und einen weiteren Brasilianer gab und die
anderen ALLE aus der Schweiz kamen. Noch viel interessanter war, dass ich
Talitas Englisch trotz ihres portugiesischen Akzents deutlich besser verstehen
konnte, als die Schweizer mit ihrem "Schweitzer-Deutsch".
Jedenfalls haben wir dann Lions Head
bestiegen. Somit habe ich jetzt Table Mountain, Devil´s Peak und Lions Head und
damit den höchsten (Table Mountain), schwierigsten (Devil´s Peak) und schönsten
(Lions Head) Berg bestiegen. Lions Head zu besteigen ist zwar anstrengend, aber
nicht zu vergleichen mit Devils Peak, obwohl es auch ein paar Passagen gibt,
bei denen man etwas klettern muss, aber es sind "Metal-Ringe- in den Berg
gehauen, an denen man sich immerhin festhalten kann. Weshalb Lions Head aber
der schönste Berg ist, liegt daran, dass er an der Spitze recht klein ist und
man einen fantastischen 360 Grad- Blick hat und sowohl das offene Meer zur
einen, als auch Kapstadt zur anderen Seite sehen kann. Das sieht man aber alles
etwas besser auf den Fotos (die gleich in Hülle und Fülle kommen werden).
Wir sind dann um etwa 19 Uhr an der Spitze
angekommen und haben uns den Sonnenuntergang angeguckt. Als wir dann so gegen
halb neun wieder unten waren, war es natürlich stockduster, aber ich kann mit
Beruhigung behaupten, dass Lions Head einer der sichersten Berge ist. Früher
(vor 20 Jahren) wurden regelmäßig Menschen entführt, ausgeraubt, etc., die den
Berg bestiegen haben. Da dies aber massig der Tourismus-Industrie geschadet
hat, gibt es mittlerweile überall auf dem Berg und auf den Pässen zur Spitze
"Guides" (Security), die für Ordnung sorgen. Auch als wir unten
ankamen, wurde die Straße von Polizei und Security überwacht und der
Taxi-Fahrer, der uns nach Hause gebracht hat, meinte, diese würden so lange da
bleiben, bis sie von den Guides Bescheid bekommen, dass niemand mehr auf dem
Berg ist.
Da der Aufstieg so viel Spaß gemacht hat und
der Ausblick so toll war, haben Talita und ich das gleiche nächste Woche
nochmal geplant.
Bevor ich jetzt aber zu den Fotos komme, noch
eben ganz fix zu meinem heutigen Tag:
Also das Arbeiten war super!!! Bis etwa 10 Uhr
habe ich an dem Post Schedule gearbeitet. Dann kamen Mark und Pete (der
Copywriter und der Fotograf). Sie wollten heute ein paar der Kellner shooten
und haben mich glatt als Assistentin eingebunden. Neben der Tatsache, dass ich
sowohl Mark, als auch Pete und vor allem deren beider Arbeit vergötter, war es
natürlich auch eine schöne Abwechslung zu meinem "Computer-Job".
Somit hab ich den ganzen Tag mit ihnen
verbracht, habe bei dem Arrangement von Deko und Licht geholfen, habe Kellner
als Models zusammen gesucht, habe assistiert und hatte vor allem unglaublich
viel Spaß. Ganz nebenbei habe ich auch echt viel gelernt. Und da die Arbeit so
spannend war, hab ich nicht mal gemerkt, dass es irgendwann ziemlich spät wurde
und ich ein paar Überstunden geschoben habe.
Nach der Arbeit war ich dann bei Caroline und
Amber. Amber hat mich zu einem Braai eingeladen. Na was ist ein Braai??? Das
ist das südafrikanische Wort für Barbecue, also Grillen. Eine ihrer Freundinnen
fängt am Montag ihre "Ausbildung" zum Kapitän an (die Leute, die
Schiffe lenken). Und ganz nebenbei, die Ausbildung dauert 10 (!!!!!!) Jahre
bzw. man muss 10 Jahre Schiffserfahrung haben. Zum Abschied hat Amber einen
Baai veranstaltet. Ich war sehr dankbar dazu eingeladen worden zu sein, da es
unter anderem ein weiterer Grund war, erst ganz spät zu Pat zurück zu kehren.
Außerdem habe ich Caroline wieder gesehen, die Tiere und Amber. Und ich habe
etwa 15 neue Leute kennen gelernt, die echt super waren. Ich weiß nicht, wie viele
Lebensgeschichten ich gehört habe und wie oft ich meine wiederholt habe, aber
die Leute waren echt der Hammer.
Diese Leute waren so cool: Das war echt wie in
einem amerikanischen Beach-Movie: Alle männlichen Gäste sahen folgendermaßen
aus (und zwar wirklich ALLE): Lange, zerzauste Haare, Boardshorts,
Surferketten, einen etwa 14-Tage Bart, Flipflops und etliche Narben oder
sonstige Verletzungen vom Surfen. Bei den weiblichen Gästen gab es dagegen zwei
Gruppen. Die eine bestand aus Mädels, die ebenfalls Surferinnen sind, also
ähnlich aussahen wie die Herren (nur ohne den Bart). Die andere Gruppe waren
die Hippies: Lange, weite, bunte Hosen, Dreadlocks, selbstgebastelten Schmuck
und eigenstangefertigte "Gesundheits-Latschen". Aber wie gesagt, ALLE
waren total nett und cool und so unendlich gechillt.
Bei
Wein, Cocktails, Bier und dem Braai haben wir den Abend dann sehr nett
ausklingen lassen, bzw. haben sie anderen vermutlich noch bis morgens weiter
getrunken, aber es gibt ja arme, deutsche Studentinnen, die am nächsten Tag
arbeiten müssen.
Das war also mein heutiger Tag. Morgen werde
ich dann zwei der Kids of the Cape- Hilfsprogramme besuchen, worauf ich schon
sehr gespannt bin. Und Freitagabend gehe ich wahrscheinlich mit der Marketing
Assistentin aus, da sie Sonntag Geburtstag hat und wir ihre Feier etwas
vorziehen. Da wir voraussichtlich Kapstadts Clubs unsicher machen werden und
ich bei ihr übernachte, weiß ich auch nicht ganz genau, wann ich den nächsten
Post schreiben werde. Bis dahin aber jedenfalls:
Byebye.
So sieht der gute Lions Head von mehr oder
weniger unten aus
Dieses kleine und armselige Berglein ist
übrigens Signal Hill. Aber der ist weder schwierig zu besteigen, noch hoch,
also steht der erst gar nicht auf meiner Liste :-).
Wenn man genau hin schaut, sieht man die Metall-Anker im Fels.
Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erzählt habe, aber hier sieht man das "Table Cloth" (die Tischdecke). Diese legt sich jeden Abend über den Table Mountain (Achtung Wortwitz: "The Table cloth covers table mountain" = "Die Tischedecke bedeckt den Tafelberf" (Tafel= Tisch) ). Ich finde diese Wolkendecke ehrlich gesagt echt cool.
GAAAAAAAAAAAAAANZ oben angekommen!!!
Das sind Talita und ich.
Und die Sonne bewegt sich tiefer und tiefer...
Und sos ieht Kapstadt bei Nacht von oben aus:
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