Mittwoch, 5. Februar 2014



Hi there

also heute habe ich nicht ganz so viel Zeit so viel zu schreiben, denn ich hatte heute und gestern zwei sehr volle Tage. Daher gibt es zur Freude und Erleichterung einiger meiner Leser heute nicht so viel Text, sondern sehr viele Fotos und nur eine knappe Zusammenfassung meiner letzten beiden Tage.
Also zunächst zu gestern: Das Arbeiten an sich bestand zum größten Teil daraus, dass ich versucht habe mit dem "Post schedule" (dem Posting Plan für die Social Media Sites) weiter zu kommen. Leider habe ich aber schon erwähnt, dass es sich bei dieser Sache um ein wahres Mammut-Projekt handelt, weshalb es am Ende eines Tages nur vergleichsweise kleine Fortschritte zu verzeichnen gibt.
Viel spannender war aber eh mein gestriger Nachmittag. Nach der Arbeit bin ich mit dem Zug in die Stadt gefahren, wo ich mich mit Talita und Mark getroffen habe. Zur Erinnerung: Talita ist die Brasilianerin, mit der ich im Dezember zusammen gewohnt habe und Mark ist einer der Typen, mit denen Talita und ich Table Mountain bestiegen haben. In der Stadt haben wir dann noch 6 weitere Leute getroffen, mit denen Talita und Mark in ein und dieselbe Sprachschule gehen. Interessant war, dass ich die einzige Deutsche war, es neben Talita und einen weiteren Brasilianer gab und die anderen ALLE aus der Schweiz kamen. Noch viel interessanter war, dass ich Talitas Englisch trotz ihres portugiesischen Akzents deutlich besser verstehen konnte, als die Schweizer mit ihrem "Schweitzer-Deutsch".
Jedenfalls haben wir dann Lions Head bestiegen. Somit habe ich jetzt Table Mountain, Devil´s Peak und Lions Head und damit den höchsten (Table Mountain), schwierigsten (Devil´s Peak) und schönsten (Lions Head) Berg bestiegen. Lions Head zu besteigen ist zwar anstrengend, aber nicht zu vergleichen mit Devils Peak, obwohl es auch ein paar Passagen gibt, bei denen man etwas klettern muss, aber es sind "Metal-Ringe- in den Berg gehauen, an denen man sich immerhin festhalten kann. Weshalb Lions Head aber der schönste Berg ist, liegt daran, dass er an der Spitze recht klein ist und man einen fantastischen 360 Grad- Blick hat und sowohl das offene Meer zur einen, als auch Kapstadt zur anderen Seite sehen kann. Das sieht man aber alles etwas besser auf den Fotos (die gleich in Hülle und Fülle kommen werden).
Wir sind dann um etwa 19 Uhr an der Spitze angekommen und haben uns den Sonnenuntergang angeguckt. Als wir dann so gegen halb neun wieder unten waren, war es natürlich stockduster, aber ich kann mit Beruhigung behaupten, dass Lions Head einer der sichersten Berge ist. Früher (vor 20 Jahren) wurden regelmäßig Menschen entführt, ausgeraubt, etc., die den Berg bestiegen haben. Da dies aber massig der Tourismus-Industrie geschadet hat, gibt es mittlerweile überall auf dem Berg und auf den Pässen zur Spitze "Guides" (Security), die für Ordnung sorgen. Auch als wir unten ankamen, wurde die Straße von Polizei und Security überwacht und der Taxi-Fahrer, der uns nach Hause gebracht hat, meinte, diese würden so lange da bleiben, bis sie von den Guides Bescheid bekommen, dass niemand mehr auf dem Berg ist.
Da der Aufstieg so viel Spaß gemacht hat und der Ausblick so toll war, haben Talita und ich das gleiche nächste Woche nochmal geplant.
Bevor ich jetzt aber zu den Fotos komme, noch eben ganz fix zu meinem heutigen Tag:
Also das Arbeiten war super!!! Bis etwa 10 Uhr habe ich an dem Post Schedule gearbeitet. Dann kamen Mark und Pete (der Copywriter und der Fotograf). Sie wollten heute ein paar der Kellner shooten und haben mich glatt als Assistentin eingebunden. Neben der Tatsache, dass ich sowohl Mark, als auch Pete und vor allem deren beider Arbeit vergötter, war es natürlich auch eine schöne Abwechslung zu meinem "Computer-Job".
Somit hab ich den ganzen Tag mit ihnen verbracht, habe bei dem Arrangement von Deko und Licht geholfen, habe Kellner als Models zusammen gesucht, habe assistiert und hatte vor allem unglaublich viel Spaß. Ganz nebenbei habe ich auch echt viel gelernt. Und da die Arbeit so spannend war, hab ich nicht mal gemerkt, dass es irgendwann ziemlich spät wurde und ich ein paar Überstunden geschoben habe.
Nach der Arbeit war ich dann bei Caroline und Amber. Amber hat mich zu einem Braai eingeladen. Na was ist ein Braai??? Das ist das südafrikanische Wort für Barbecue, also Grillen. Eine ihrer Freundinnen fängt am Montag ihre "Ausbildung" zum Kapitän an (die Leute, die Schiffe lenken). Und ganz nebenbei, die Ausbildung dauert 10 (!!!!!!) Jahre bzw. man muss 10 Jahre Schiffserfahrung haben. Zum Abschied hat Amber einen Baai veranstaltet. Ich war sehr dankbar dazu eingeladen worden zu sein, da es unter anderem ein weiterer Grund war, erst ganz spät zu Pat zurück zu kehren. Außerdem habe ich Caroline wieder gesehen, die Tiere und Amber. Und ich habe etwa 15 neue Leute kennen gelernt, die echt super waren. Ich weiß nicht, wie viele Lebensgeschichten ich gehört habe und wie oft ich meine wiederholt habe, aber die Leute waren echt der Hammer.
Diese Leute waren so cool: Das war echt wie in einem amerikanischen Beach-Movie: Alle männlichen Gäste sahen folgendermaßen aus (und zwar wirklich ALLE): Lange, zerzauste Haare, Boardshorts, Surferketten, einen etwa 14-Tage Bart, Flipflops und etliche Narben oder sonstige Verletzungen vom Surfen. Bei den weiblichen Gästen gab es dagegen zwei Gruppen. Die eine bestand aus Mädels, die ebenfalls Surferinnen sind, also ähnlich aussahen wie die Herren (nur ohne den Bart). Die andere Gruppe waren die Hippies: Lange, weite, bunte Hosen, Dreadlocks, selbstgebastelten Schmuck und eigenstangefertigte "Gesundheits-Latschen". Aber wie gesagt, ALLE waren total nett und cool und so unendlich gechillt.
 Bei Wein, Cocktails, Bier und dem Braai haben wir den Abend dann sehr nett ausklingen lassen, bzw. haben sie anderen vermutlich noch bis morgens weiter getrunken, aber es gibt ja arme, deutsche Studentinnen, die am nächsten Tag arbeiten müssen.
Das war also mein heutiger Tag. Morgen werde ich dann zwei der Kids of the Cape- Hilfsprogramme besuchen, worauf ich schon sehr gespannt bin. Und Freitagabend gehe ich wahrscheinlich mit der Marketing Assistentin aus, da sie Sonntag Geburtstag hat und wir ihre Feier etwas vorziehen. Da wir voraussichtlich Kapstadts Clubs unsicher machen werden und ich bei ihr übernachte, weiß ich auch nicht ganz genau, wann ich den nächsten Post schreiben werde. Bis dahin aber jedenfalls:
Byebye.













So sieht der gute Lions Head von mehr oder weniger unten aus







Dieses kleine und armselige Berglein ist übrigens Signal Hill. Aber der ist weder schwierig zu besteigen, noch hoch, also steht der erst gar nicht auf meiner Liste :-).




Wenn man genau hin schaut, sieht man die Metall-Anker im Fels.






Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erzählt habe, aber hier sieht man das "Table Cloth" (die Tischdecke). Diese legt sich jeden Abend über den Table Mountain (Achtung Wortwitz: "The Table cloth covers table mountain" = "Die Tischedecke bedeckt den Tafelberf" (Tafel= Tisch) ). Ich finde diese Wolkendecke ehrlich gesagt echt cool.

GAAAAAAAAAAAAAANZ oben angekommen!!!



Das sind Talita und ich.









Und die Sonne bewegt sich tiefer und tiefer...













Und sos ieht Kapstadt bei Nacht von oben aus:



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