Samstag, 1. Februar 2014

Hallo!!!
Guten Morgen/ Mittag/ Abend.
Also, hier bin ich wieder. Dieser Eintrag wurde nun wie angekündigt auf meinem Laptop erstellt und dann am Computer von Pat (meiner neuen Vermieterin) upgeloaded.
Und nur nochmal zur Warnung- Ich habe kein Wlan, also auch keine Möglichkeit, Facebook-Nachrichten zu beantworten oder auf WhatsApp-Mails zu reagieren.
Und noch eine Warnung: Heute gibt es ganz ganz viel Text, denn zum Einen ist in den letzten zwei Tagen sehr viel passiert und zum Anderen habe ich kein Wlan, also kein Internet, also keine Möglichkeit mit "legal" Filme aus dem Internet zu ziehen und mir die abends im Bett an zu gucken. Stattdessen schreibe ich jetzt die Blog Posts etwas länger J.
Aber jetzt zu meinen letzten Tagen. Zunächst zu Freitag: Das Arbeiten war wirklich mal wieder sehr sehr interessant und natürlich auch mal wieder so gar nicht wie die anderen Tage. Neben unseren Projekten, einen allgemeinen Report für die Besitzer und den General Manager zu erstellen und dem Report spezifisch auf die Kundenzufriedenheit beschränkt und neben der Tatsache, dass wir bis zum 17.02 eine fertige Social Media Strategy stehen haben müssen (mit de wir noch nicht angefangen haben) und neben dem normalen Tagesgeschäft, auf Nachrichten und Kommentare unserer Gäste auf unseren Social Media Sites zu antworten und neben dem regelmäßigen Posten und neben dem Updaten unserer Channel Sites (…) haben wir dann jetzt auch mit unserem Projekt "Google Adwords" angefangen. Nur zur Erinnerung, das sollte mein großes Projekt werden, mit dem ich mich neben der  Social Media Arbeit mein ganzes Praktikum über beschäftige. Drei Wochen vor Schluss, haben wir dann auch am Freitag damit angefangen. Nur so zur Info (sorry, falls ich das schon mal erklärt haben sollte) Google Adwords sind ein Angebot von Google, bei dem man auf bestimmte Worte "bieten" kann. Das bedeutet, wenn man mit der Hilfe von Google etwas sucht, zum Beispiel man gibt in der Suchleiste "Vineyard Hotel Cape Town" ein, dann wird man als aller erstes Ergebnis einen Link zur Seite "booking.com" finden, auf der das Vineyard Hotel beworben wird. Das ist der Fall, da booking.com auf den Begriff "Vineyard Hotel" bietet. Der, der natürlich den höchsten Betrag bietet, wird von Google als erstes und ganz oben auf der Ergebnis-Seite gelistet. Wenn ich nun ein Gast bin, der im Vineyard buchen will und ich benutze Google, um das Hotel zu finden, dann bin ich für gewöhnlich so bequem, dass ich einfach das erste Ergebnis auswähle, das Google mir präsentiert. Ich käme nicht auf die Idee für die Buchung extra die Original-Website des Hotels zu suchen. Und genauso passiert es, dass wir immer weniger Bookings über unsere eigene Website bekommen, die Buchungen via den Channel Sites aber stetig ansteigen. Wie schon erwähnt müssen wir letzteren aber Provisionen zahlen, sprich es entstehen "unnötige" Kosten für das Hotel.
Wenn wir jetzt aber (für alle drei Hotels) anfangen, Googel Adwords zu nutzen und auf deren Namen zu bieten, dann werden wir je nach dem Betrag, den wir bieten, noch höher gelistet, als die Channel Sites und das bedeutet, der durchschnittlich und bequeme Gast klickt das erste Suchergebnis und landet auf unserer Website, wo er dann sein Booking tätigt. Sprich wir zahlen keine Provision für ein externes Booking und können alle Einnahmen für uns behalten.
Bis jetzt wurden die Adwords noch nicht genutzt, weil es dabei natürlich zunächst um ein Investment geht. Ich muss damit beginnen, auf die Worte (meine Hotels) zu buchen und das bedeutet, ich muss Geld springen lassen. Mir kann aber im Voraus Niemand genau sagen, wie viel zusätzlichen "Traffic" das auf unsere Website leiten wird und wie und vor allem wie stark unsere internen Bookings dadurch gesteigert werden. Somit wurde diese Geschichte bis jetzt immer mit der Ausrede "Ist nicht im Marketing-Budget" abgelehnt,
Und da kommt die deutsche Praktikantin ins Spiel, die bereits während ihrer Studienzeit eine Google Adwords Kampagne für ein Unternehmen durchgeführt hat. Meine Aufgabe (und zum Glück auch die meines netten Kollegen) ist es nun, einen Bericht zu erstellen, mit Grafiken, Fakten, Zahlen, Daten, Beispielen, Referenzen, Case Studies, etc., laut dem Google Adwords unabdingbar ist. Dieser Bericht soll dann vor dem Management aller drei Hotels und den Eigentümern präsentiert werden (dann wann auch die Social Media Strategy präsentiert wird). Also kam das mal "eben" zu unseren Projekten hinzu und ich habe den Freitag größtenteils damit verbracht, mir Beispiele und Case Studies zu beschaffen, aus denen man gute Argumente und was noch viel schwieriger ist, konkrete Zahlen ziehen kann. Denn auch, wenn die Argumentation an sich stimmig ist, müssen wir Schätzungen liefern, sowohl über den Betrag, den wir ausgeben wollen, als auch über den ROI (Return on Investment= Das, was dabei raus springt). Und das ist ne Menge Arbeit!!!
Desweiteren habe ich meine neuentdeckte Leidenschaft als Copywriterin ausgelebt und habe sowohl auf Englisch, als auch auf Deutsch zwei Werbeanzeigen geschrieben. Nur zur Erinnerung, der schwule Ex-Schauspieler, den ich soooo toll finde, ist auch Copywriter. Daher kam die Managerin auf eine weitere tolle Idee: Sie arrangiert mir ein Praktikum bei ihm, sodass ich länger in Kapstadt bleibe und dann die halbe Woche bei/ für/ mit ihm arbeite und die andere Hälfte im Marketing Department. Ich bin vor Stolz fast dahin geschmolzen, als sie mich bei dem Sales-Managerin (der meine Arbeit absegnen musste) als Nachkomme von Mark (DEM Copywriter) vorgestellt hat.
Außerdem hat sie gefragt, ob ich eventuell damit einverstanden wäre, die Texte aller drei Hotels auf den Websites zu schreiben, wenn diese endlich ins Deutsche übersetzt werden sollen. Und NATÜRLICH bin ich damit einverstanden!!!

Das war also soweit mein Freitag arbeitstechnisch gesehen. Nach der Arbeit war ich dann noch kurz im Park und bin dann nach Hause, weil mein Abschiedsessen anstand.
Wo ich gerade beim Thema bin:
Hier eine Email, die ich von Caroline bekommen habe, während ich auf der Arbeit war:
"I hope you don´t forget me and visit from time to time!!!
I will be very sad to see you go. I´ve really enjoyed having you here. And I´ve loved our chats and your perspective on the world. In many ways we´re a bit the same- it´s nice to know I ´m not the only crazy person around! J
Thanks for being with us and for being so easy-going and pleasant to live with.
It would also be so good to meet your boyfriend when he comes.
Lots of love, Nadine.
Caroline"
("Ich hoffe, du vergisst mich nicht und kommst mich hin und wieder besuchen!!!
Es macht mich sehr traurig, dich gehen zu sehen. Ich habe es so genossen, dich hier zu haben. Und ich habe unsere Gespräche geliebt und dein Sicht der Welt. Wir sind in so vielen Dinge ziemlich gleich- es ist beruhigend zu wissen, dass ich nicht der einzige verrückte Mensch hier bin! J
Danke, dass du bei uns warst und dass es so unkompliziert und angenehm war, mit dir zu leben.
Es wäre auch sehr schön, wenn ich deinen Freund kennen lernen könnte, wenn er kommt.
Alles Liebe, Nadine.
Caroline")

Und wenn ich schon mal gerade dabei bin, hier die SMS, die ich gestern (Samstag) bekommen habe, als ich außer Haus war und als Caroline wissen wollte, wann Pat mich abholen soll:
"Shall I ask Pat to fetch you at 4 m? Or what time is good for you? Personally I don´t mind at all about the time. In fact I´m just trying to hold on to you a bit longer…! J XX"
("Soll ich Pat sagen, dass sie dich um 16 Uhr abholen soll? Mir persönlich ist die Uhrzeit egal. Ehrlich gesagt, versuche ich sogar dich noch ein bisschen hier zu behalten…! J XX")
Ich habe ihr darauf geschrieben, dass die Zeit für mich OK ist und dass ich, wenn ich könnte auch noch Monate bei ihr wohnen wollen würde.
"You are such a honey!!!I hpe we´ll remain friends. I really do! XX"
("Du bist einfach ein Schatz!!! Ich hoffe wir bleiben Freunde. Das hoffe ich wirklich! XX")
Ist das nicht süß?!
Freitagabend sind wir dann nach Hout Bay in ein Restaurant gefahren. Wir haben spontan entschieden, dass wir Caroline´s Lieblingspizzeria sausen lassen und stattdessen in einem Strandrestaurant dinieren. Also sind wir zu einem absoluten Surfer-Insider-Hotspot-Tipp gefahren. Das Restaurant selbst war total super, total gechillt und lässig. Die Kellnerin trug ein Bikini-Top, einen Hippie-Rock, war rund um tätowiert und hatte Flipflops an. Außerdem saßen wir draußen um ein riesige Palme herum mit Blick aufs Meer. Das Essen war im Übrigen auch echt gut und auch, wenn es nur drei Gerichte auf der Tafel gab (es gab eine Tafel, die die Kellnerin zu jedem Tisch getragen hat anstelle von Speisekarten). Nach dem Essen sind wir dann noch in ein anderes "Lokal" (ebenfalls mit Blick aufs Meer) gegangen, in dem wir Kaffe getrunken und als Nachtisch richtig fett Torte gegessen haben J.
Das war ein wirklich toller Abend und auch Amber war dabei, sodass wir alle ein wahnsinnig tolles letztes großes Erlebnis zusammen hatten. Und wieder muss ich betonen, wie sehr ich unsere Gespräche liebe und dass wir über Männer bis hin zu Drogen über Schule bis hin Kleidungsstils und über Politik bis hin zu Reisen kommen und das in Minuten J.
Gestern (Samstag) kam dann der große Tag des Abschieds . Bevor Pat mich abgeholt hat, habe ich Caroline noch ein selbstgebasteltes Fotoalbum geschenkt mit vielen Fotos von unserem gemeinsamen Weihnachten, den Picknicks und den Strandausflügen und dazu einen zweiseitigen Brief, in dem ich lustigerweise fast das gleiche gesagt habe wie sie in ihrer Mail an mich (aber ich habe den Brief schon früher geschrieben). Ich habe auch gesagt, dass sie nicht einfach nur meine Vermieterin ist, sondern für mich eine Freundin und dass ich unsere Gespräche so vermissen werde und, dass ich niemals gedacht hätte, dass es irgendwo auf der Welt jemanden gibt, der in so vielen Dinge die exakt gleichen Ansichten hat wie ich und dass ich nicht gedacht hätte, dass ich mich jemals so stark gegenüber einem Menschen nach so kurzer Zeit öffnen würde.
Der Abschied an sich war dann echt irgendwie krass, denn nach unserer Umarmung und einem dicken Kuss von Caroline, ist sie ziemlich schnell ins Haus verschwunden, weil sie sogar angefangen hat zu weinen (Wenn sich jetzt irgendjemand darüber lustig machen sollte oder das lächerlich findet, kann ich nur sagen "F**k u", denn ich glaube, dass sie in mir wirklich jemanden gefunden hat, dem sie alles erzählen konnte, was sie schon sehr lange los werden wollte, sei es über sich selbst oder ihre Tochter, ihre Beziehungen, ihr Leben, ihre Kindheit, ihre Träume und Ziele, etc.).
Und jetzt kommt der krasse Bruch:
Ich bin dann von Pat abgeholt worden und wir sind zu ihrem Haus gefahren. Dort habe ich dann noch kurz ein brasilianisches Mädchen kennengelernt, das die letzten drei Woche  hier gewohnt hat und gestern umgezogen ist. Das Haus von Pat kannte ich ja schon und mein Zimmer hatte ich auch schon gesehen, aber ich hatte eigentlich erwartet, dass das noch etwas leerer geräumt wird, bevor ich einziehe. Wie man aber auf den Fotos sieht, lebt diese ältere Dame ihre Sammel-Leidenschaft überall aus und ich muss mich erst noch daran gewöhnen. Es folgen noch mehr Bilder, sodass man auch den Rest und vor allem den ganzen Garten sehen kann (der für die Verhältnisse hier echt riesig ist). Außerdem kommen auch noch Fotos von der wunder wunder wuderschönen Katze. Diese ist übrigens die zweite Katze, auf der ganzen Welt, von der ich jemals gehört habe, die nicht miauen kann und das obwohl sie auch schon drei Jahre alt ist. Die andere Katze, die diese eigentlich typische Fähigkeit nicht beherrscht, ist meine J.
Jedenfalls brauchte ich erst mal ein paar Minuten, um mich mit der neuen Situation zurecht zu finden und habe mich dann doch irgendwie mit meinem begrenzten Platz im Zimmer arrangiert. Was mich aber wirklich stört und was ich auch trotz offenem Fenster nicht los geworden bin, ist der Geruch des Zimmers. Es stinkt nicht oder so, es riecht einfach nur alt. Das letzte Mal habe ich diesen Geruch wahrgenommen, als ich in unseren alten Gästezimmern übernachtet habe. Das ist exakt der gleiche etwas muffige, staubige, antike, beengende Geruch! Also entweder der zieht aus dem Fenster oder ich unterziehe das Zimmer einem Deo-Makeover.
Mein erster Abend bei Pat war dann aber ganz cool. Wir sind zu einem Clubhaus gefahren, in dessen Club sie und ihr Sohn (der neun Monate des Jahres in Frankreich und drei Monate hier lebt) Mitglieder sind. Es handelt sich dabei um einen Club, in dem man die Möglichkeit hat, Tennis zu spielen, Cricket, Rugby, Squash, einen Pool zu nutzen und natürlich auch Zugang zur Sportsbar des Clubs hat. Dort sind Pat und ich dann hingefahren und haben dort ihren Sohne getroffen, ein paar Drinks gehabt (also Drink-technisch hat Pat einen Supergeschmack: Ein wenig Alkohol, den man aber kaum schmeckt und dann etwas erfrischendes dazu= PERFEKT) und einen Teil des Rugby Matchs zwischen England und Frankreich geguckt.
Währenddessen hat Caroline mir auch geschrieben und gesagt, sie würde mich bereits vermissen und es wäre so ruhig und langweilig ohne mich. Außerdem hat sie mich bei der Gelegenheit auch direkt für heute (Sonntag) zum Kaffee eingeladen. Also haben wir es dann bis jetzt nicht mal einen ganzen Tag in zwei verschiedenen Häusern ausgehalten J.
Beim Abendessen habe ich Pat dann etwas besser kennenglernt und habe ihr auch alles möglich über mich erzählt, denn auch wenn ich nur drei Wochen hier bin und mit Sicherheit in ihr nicht so eine "Seelenverwandte" zu finden wie in Caroline, möchte ich doch so viel wie möglich über diese etwas ältere, etwas seltsame, etwas sammelsüchtige, aber sehr liebenswerte Frau erfahren.
Das war dann auch mein gestriger Tag und ich freue mich, heute Caroline wieder zu sehen J.
Dann habe ich noch eine Kleinigkeit, die an die netten Menschen gerichtet ist, die mir mal eine Blechdose mit Weihnachtsplätzchen geschickt haben. Ich habe meinen Umzug als Anlass genutzt, meine Sachen aus zu sortieren (und mit Erschrecken festgestellt, wie viel Zeug ich habe und dass ich niemals mit dieser Masse an Gepäck nach Deutschland fliegen kann, wobei es sich aber NICHT um Klamotten oder so handelt, sondern um Papiere und Dokumente (denn ich bekomme alles aus dem Hotel ausgedruckt, was ich erarbeitet habe oder an dem ich beteiligt war und ich bin jetzt gefühlt bei etwa 8 kg Papier J )). Jedenfalls habe ich diese Dose dann Stevygeschenkt. Das ist Caroline´s Gärtner und "Mädchen für alles", der jeden Samstag kommt und alle Aufgaben von Unkraut jäten bis Haus streichen übernimmt. Er kommt aus Zimbabwe und ist mit seiner Frau seit drei Jahren hier, um Geld zu verdienen. Sie haben es jetzt endlich geschafft, so viel Geld zu sparen, dass sie nächsten Monat nach Hause können, um ihre Kinder zu besuchen, die bei den Großeltern leben (die jüngste Tochter ist mal gerade 5 Jahre alt). Er ist im Moment dabei Geschenke und Mitbringsel zu sammeln, die er dann mitbringen kann. Daher habe ich ihm die Dose übermacht und für seine Frau (die einmal die Woche bei Caroline putzt) gibt es dann Klamotten. Bevor ich die Garden Route, also das Reisen, anfange, möchte ich ein paar meiner Kleidungsstücke los werden, die ich jetzt fast bis zum Erbrechen ausgetragen habe und die ich in Deutschland eh nicht mehr anziehen würde. Diese vier oder fünf  Sachen , die ich meine, sind nicht kaputt oder so, sondern einfach ausgewaschen und "büro-spezifisch" und ich habe keine Verwendung mehr dafür. Stevy war jedenfalls überglücklich über diese Ankündigung.
Mit dieser guten Tat verabschiede ich mich dann auch für heute und wünsche allen noch einen schönen Sonntag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen