also erstmal hoffe ich, dass ihr die Weihnachtstage alle mehr oder weniger gut überstanden habt und das ganze viele Essen nicht zu tiefe und viele Spuren hinterlassen hat :-).
Ich kann voller Stolz behaupten, dass ich in den letzten Tage eine Menge getan habe, um die Folgen von Weihnachten wieder los zu werden. Allerdings war das eher unabsichtlich, denn ich war die letzten Tage immer mit Amber unterwegs. Und Amber's absolutes Hobby ist nun mal Surfen. Da ich das auch sehr gerne etwas besser lernen möchte, bin ich immer sehr froh, wenn sie mich fragt, ob ich sie begleiten möchte. Dementsprechend sah dann auch unser Sonntag aus:
Morgens sind wir zunächst nach Muizenberg zum Surfen gefahren. Leider hat sich bei mir bis jetzt noch keinerlei Besserung in meinen Fähigkeiten ergeben, aber ich muss zugeben, ich habe weniger Angst vor dem offenen Meer, vor den Wellen und vorallem vor der Kraft, die da hinter steckt. Wenn man erstmal seine gefühlten 25 Liter Meerwasser getrunken hat, dann relativiert sich alles, was danach kommt :-).
Jedenfalls fand ich die Wellen gestern Morgen nicht ganz so hart, wie die an meinem Geburtstag und trotzdem war es leider auch nicht so "gemütlich" wie letzte Woche. Daher verhielt sich unsere Surftour auch eher etwas knapper.
Anschließend wurde mir von meiner persönlichen, privaten Stadt- und Umgebungsführerin noch mehr Sehenwertes gezeigt. Zunächst sind wir zu einem kleinen Markt gefahren, auf dem die Bauern der Gegend ihre eigenen Produkte verkaufen. Laut Amber ist das ein wahrer Geheimtipp und bei Touristen zwar sehr beliebt, aber da der Markt sehr weit außerhalb und versteckt liegt, hält sich die Zahl der Touristen, die dorthin finden, doch sehr in Grenzen.
Außerdem gab es auf einer Wiese ganz in der Nähe eine ganz besondere Attraktion, die ich mal auf folgenden Fotos festgehalten habe:
Im Anschluss an dieses doch eher ungewohnte Bild sind wir dann nach Kommetje gefahren. Das ist ein Strand, der auch als "Long Beach" bezeichnet wird. Er ist zwar nicht wirklich der längste in Kapstadt und Umgebung, aber er kann sich auf jeden Fall sehen lassen :-).
Dort haben wir dann den Großteil des Tages verbracht. Während ich vor allem in der Sonne lag und mich darüber gefreut habe, dass sich meine Hautfarbe endlich mal etwas verändert, konnte man Amber die meiste Zeit im Wasser beobachten. Ich glaube, irgendwo in ihr befindet sich ein Fisch oder so, denn es gibt keinen Liter Wasser, an dem man vorbeikommt, ohne dass sie hineinspringt. Besonders beeindruckend finde ich auch, dass sie von der Temperatur des Wassers dabei nicht abgeschreckt wird. Während die Sonne für mich nicht warm genug sein kann, kann das Wasser für sie nicht kalt genug sein.
Wir haben auch ca. 10 Sekunden lang überlegt, ob wir in Kommetje surfen sollen. Diese Überlegungen haben sich allerdings bei dem Anblick der Wellen schlagartig in Luft aufgelöst.
Hier sieht alles noch sehr freundlich aus:
Und leider kann man auch auf diesen Bildern nur die Ruhe und Idylle des Meeres erkennen...
;;;die Wellen sind allerdings nicht so winzig, wie sie auf diesem Foto aussehen.
Ich hoffe aber, dass die ganze Sache etwas anders wirkt, wenn man die Wellen mal in Relation zu einem Menschen betrachtet:
Auch wenn das bei eingefleischten und professionellen Surfern wahrscheinlich Gelächter auslöst, für mich und Amber ist es vorbei, sobald die Wellen als 1 bis 1,5 werden. Auch wenn das im ersten Moment nicht viel klingt, darf man sich das ruhig gerne mal bildlich vorstellen:
Man steht bis zum Hals im Wasser und dann kommen weitere 100 cm Wasser hinzu und als normale Person kann man da so spontan nicht besonders erfolgreich gegen ankämpfen.
Dennoch gab es ein paar Surfer (drei am ganzen Long Beach), die sich todesmutig in die Wellen gestürzt haben und ich finde es wie gesagt sehr schön, denen bei ihren Selbstmordversuchen zu zu gucken, während ich am Strand vor mich hin bruzzeln kann :-).
Als wir dann irgendwann gefühlt "gar" waren, sind wir zu einer Freundin von Amber gefahren (die ich schon am Freitag im Club kennen gelernt habe). Dort haben wir dann auch nochmal eine Runde in ihrem Pool genossen und ich ersprar euch jetzt mal das ganze Mädels- Gequatsche :-).
Ich finde es aber wirklich toll, dass ich so offen aufgenommen und von allen so nett empfangen werde, als ob ich schon ewig ein Teil ihrer Clique wäre. Ich habe mich jedenfalls pudelwohl gefühlt und ich glaube, es gibt schlimmere Wege seinen Sonntag zu verbringen, als zu Surfen, am Strand zu Chillen und dann im Pool zu plantschen.
Während wir also somit die meiste Zeit des Tages etwas für unseren Körper (Surfen, schwimmen und bräunen) und für unsere innere Zufriedenheit (Frauengespräche) getan haben, haben wir uns dann abends auch noch um das Heil unserer Seele bemüht.
Wie ihr wahrscheinlich schon ganz dezent bemerkt habt, bin ich ein "klitzekleiner" Fan der Church of Common Ground (der Kirche, die wir zu Weihnachten besucht haben). Auch Amber und ihre Freundin können sich mit dieser Art von Gottesdienst super anfreunden und somit sind wir alle gemeinsam in die Kirche (das Zelt) gefahren.
Ich finde das passt jetzt so gar nicht: Ich war surfen, sonnenbaden, schwimmen, tratschen und BETEN. Aber wie gesagt, ich würde davon nicht so schwärmen, wenn es nicht wirklich alle Schwärmerei wert wäre.
Das gestrige Thema zum Beispiel war "Wieso hat Josef Maria nicht verlassen, als er erfahren hat, sie sei jungfräulich schwanger?". Also ganz im Ernst, aber diese Frage würde doch niemals in einer katholischen Messe aufgeworfen werden. Wir haben ein paar Verse aus der Bibel gelesen, wo es genau darum ging, dass Josef von der Schwangerschaft von Maria erfährt. Anschließend hat der Typ in Shorts und Flipflops (bei den Predigern, wie ich sie letztes Mal genannt habe, handelt es sich übrigens um Pastore) einfach mal in die Runde gefragt (die Frage war an die Herren in der Messe gerichtet): "wie würdet ihr reagieren, wenn eure Verlobte so mir nichts dir nichts angedackelt kommt und euch erzählt, sie sei schwanger und das obwohl es nie ein Heiti-teiti gab?". Natürlich war die häufigste Antwort, dass sie ihn betrogen haben muss. Als sie ihm dann noch erzählt hat, das Kind sei von Gott und vom heiligen Geist eingepflanzt, hätte jeder Mann in der Kirche seine untreue Verlobte nicht nur für eine Betrügerin, sondern auch für vollkommen geisteskrank erklärt.
Was ich mit diesem Beispiel sagen will, ist, dass gerade solche Themen, die vollkommen gegen den gesunden Menschenverstand, diskutiert werden und dass es nicht einfach nur heißt: So steht es in der Bibel und so ist es. Ich hoffe, man kann meine Faszination jetzt wenigstens ein bisschen nachvollziehen.
Das heißt jetzt aber nicht, dass sie nicht glauben, was in der Bibel steht, sondern, dass sie versuchen, diese doch sehr "seltsamen" Dinge zu hinterfragen. Der Pastor selbst hat gesagt, dass er Josef für verrückt hält. Hätte ihm ein Engel im Traum bestätigt, dass seine Verlobte ein Kind von Gott austrägt, hätte er sich (und sie) mal gründlich untersuchen lassen, hätte sie aber nicht auch noch geheiratet.
Aber wie schon gesagt, dass soll jetzt keine religiöse Aufklärungsstunde werden, sondern eine andere Version des Umgangs mit Glaube und Kirche aufzeigen.
Dass der Großteil der Kirchenbesucher zwischen 17 und 27 Jahre alt ist, zeigt für mich auch, dass dieses Konzept offensichtlich vor allem junge Leute erreicht, was ja auch nicht das verkehrteste ist :-).
Nach der Messe gab es dann noch Donuts und heiße Schokolade und man konnte sich mit den Pastoren und den anderen "Organisatoren oder Gemeindeanhängern" unterhalten.
Als wir dann so um halb acht wieder nach Hause gefahren sind, haben wir zu Abend gegessen und ich habe mit Amber DVDs geguckt.
Ich bin wahnsinnig stolz, dass sie mir alles zeigt und dass sie mich überall mit hin nimmt. Ich habe sie nämlich gefragt, wie das für sie ist, dass fast jeden Monat eine neue und vollkommen fremde Person bei ihnen ins Haus zieht (gestern Abend ist Talita ausgezogen und ein etwa 40 jähriger Deutscher, der jetzt in der Schweiz lebt, ist eingezogen). Amber meinte, sie hätte sich daran gewöhnt, weil sie das seit ihrem achten Lebensjahr so gewöhnt ist. Sie würde sich allerdings in den meisten Fällen keine Mühe geben, sich mit den Leuten anzufreunden oder sie näher kennen zu lernen, da sie sehr skeptisch und zurückhaltend gegenüber unbekannten Menschen ist. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie gesagt hat, dass sie mich echt gut leiden kann und froh ist, dass ich überall mit ihr hinkomme und dass sie für mich die einheimische Expertin spielen kann. Ich kann auch gar nicht ausdrucken, wie unglaublich dankbar ich ihr dafür bin ;-).
Sie und ihre Freundin haben mich sogar an Silvester eingeladen mit zu einer Bekannten zu kommen. Diese wohnt etwa zwei Stunden von Kapstadt weg (in Greyton) auf der Farm ihrer Eltern. Anfänglich lag das Problem darin, dass die am zweiten Januar erst zurück kommen und ich da ja wieder arbeiten muss.
Da ich aber ein einmalig tolles Team habe, in dem ich arbeite, habe ich den 02.01 frei bekommen und muss erst am Freitag wieder anfangen. Also fahren wir morgen Mittag los, sobald ich von der Arbeit wieder zu Hause bin und kommen am 02.01.14 wieder zurück. In Greyton werden wir dann voraussichtlich erst ein Braai haben (Barbecue) und dann entweder auf der Farm selbst feiern oder zu einem Festival gehen, dass in der Nähe stattfindet. Da wir aber mit dem Kartenbeschaffen sehr spät dran sind, ist letzteres eher unwahrscheinlich :-). Am 01.01.14 werden wir dann zu einem Strand fahren und dort den ganzen Tag (na, was wohl) surfen. Marushka (Ambers Freundin) sei wohl eine Göttin auf dem Board, also wird das ein sehr lehrreicher Tag für mich werden. Die Nacht verbringen wir dann in dem Ferienhaus ihres Vaters. Da nicht genug Platz in der Bude ist (oder weil es einfach schöner ist) werden wir auf der Veranda schlafen und es wird fast wie camping (also wir schlafen in Schlafsäcken unter freiem Himmel, aber mit modernen sanitären Anlagen und vor allem gesichert vor Mensch und Tier :-) ). Ich freue mich da jedenfalls unglaublich drauf.
Da ich keine Ahnung habe, ob ich dort eine Möglichkeit habe ins Internet zu gehen bzw. ob ich da Zeit (und Lust) zu habe, werde ich das nächste mal dann am 02.01.14 posten und werde auch vorraussichtlich keine "Happy New Year- Frohes neues Jahr"- Wünsche verschicken können. Das nur schon mal so als Warnung :-).
Ich habe aber ein paar Mails verschickt, in denen ich versucht habe, das frühzeitig zu regeln, also wenn ihr euch angesprochen fühlt, einfach mal nachgucken :-)>.
Das aber nur mal so als vorzeitige Information.
Das Arbeiten heute war nach langer Zeit des "Nicht-arbeitens" mal wieder ganz schön. Allerdings haben wir nicht wirklich viel getan. Ich war mit Jade alleine und wir hatten Besuch von einer der Sekretärrinnen. Also war der größte Teil des Tages mehr dem aktuellen Klatsch und Tratsch im Büro gewidmet, als dem Arbeiten. Morgen müssen wir dafür leider umso mehr machen, da immer noch alles eingepackt und sortiert werden muss, damit wir dann nächstes Jahr in unser neues Büro ziehen können. Außerdem haben wir morgen eine weitere "sehr" wichtige Sache vor: Da Jade ja wie schon gesagt eine gelernte Hair und Makeup- Tante ist und ich dringendst meine Haare geschnitten haben muss, werden wir das morgen mal in Angriff nehmen :-).
Keine Sorge, es kommen nur die Spitzen ab und es wird nichts großartiges verändert, aber ich finde, ich muss einfach die sonderbare Nachricht mitteilen, dass das morgen während der Arbeitszeit im Büro stattfindet.
Das soweit zu meinem Arbeitstag heute und zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass die Motivation im Büro noch mehr sinken kann, also vor den Weihnachtstagen. Jetzt weiß ich, zwischen Weihnachten und Neujahr ist das definitiv möglich ;-).
Und damit verabschiede ich mich auch jetzt und melde mich dann nächstes Jahr wieder in alter neuer Frische. Wie gesagt, ich bin bis zum 02.01.14 nicht erreichbar und kann auch nicht garantieren, dass man an dem Tag viel mit mir anfangen kann :-).
Ich wünsche euch allen schon mal einen guten Rutsch, ein frohes neues Jahr und dass die guten Vorsätze wenigstens bis ein paar Stunden halten.
FROHES (VERFRüTES) NEUES JAHR 2014!!!!