Also, Hallo erstmal und wie gesagt Danke für die ganzen guten Wünschen und Beglückwunscheungen und so. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich hier unten nicht vergessen wurde und dass doch so wahnsinnig viele Menschen an mich gedacht haben. Vielen Dank.
Mein Tag gestern hat sehr sehr schön angefangen. Ich bin aufgestanden und in der Küche hat bereits dieses Zettelchen auf mich gewartet. Da ich grundsätzlich die erste bin, die wach wird und aufsteht, hat Caroline das aufgehangen, um auch sicher zu stellen, dass ich wirklich unmittelbar nach dem Aufstehen meine ersten Glückwünsche erhalte :-). Das fand ich sehr sehr süß.
Direkt im Anschluss daran habe ich dann aber auch eine dicke Umarmung und Küsschen von Caroline selbst bekommen.
Und es gab natürlich auch Geschenke:
Als erstes eine Kette bzw. ein Armband, je nachdem, wie man es trägt. Da Caroline aber mittlerweile weiß, dass ich total begeistert bin von original-südafrikanischen Sachen, ist das nicht einfach nur eine normale Kette, sondern eine sehr südafrikanische Kette.
Sie besteht nicht aus Perlen, sondern aus Beeren. Diese wachsen hier überall, wurden getrocknet und mit Klarlack lackiert, um sie haltbar zu machen und dann zu einer Kette gebunden.
Die Farbe entspricht übrigens genau der der Beeren und jede einzelne Beere ist individuell.
Das ist ein weiteres Stück in meiner Sammlung südafrikanischer Handwerkskunst.
Dann habe ich noch ein Buch bekommen, in dem die verschiedensten afrikanischen Weisheiten drin stehen. Je nachdem zu welchem Thema man einen Rat oder ein Zitat sucht, kann man das einfach nachschlagen.
Besonders schön finde ich auch, dass zunächst die Original-Aussage drin steht (zum Beispiel auf Xhosa), dann die englische Übersetzung und dann noch eine Erklärung oder Erläuterung.
Ebenfalls ein sehr gelungenes Geschenk :-).
Und hier die (wie ich finde) sehr kreative Karte von Caroline. Sie weiß, dass ich Pferde über alles liebe und wollte das irgendwie mit meinem Geburtstag in Verbindung bringen. Ich finde mit einer Torte auf einem Pferd ist ihr das sehr gut gelungen.
Nachdem ich diese Geschenke erhalten habe und ein einmaliges Ständchen erhalten habe (von ein paar sehr musikalischen, aber nicht ganz nüchternen Jungs aus der Schönholthausener Schützenhalle :-) ), haben wir Amber von einer Freundin abgeholt.
Anschließend hat es sich Amber zur Aufgabe gemacht, meinen Geburtstag standesgemäß zu zelebrieren und zu versuchen, mir einen einmaligen und wunderschönen Tag zu bereiten. Und ich nehme das jetzt einfach mal vorweg: Das ist ihr auch gelungen :-).
Dafür haben wir unsere Sachen gepackt und sind zunächst zum Strand gefahren, wo wir surfen gegangen sind. Das stellte sich allerdings als etwas komplizierter heraus, als wir dachten. Die ersten Probleme hatten wir bereits, als wir mit unseren Boards vom Auto zum Wasser wollten. Es war so wahnsinnig windig, dass wir kaum gerade gehen konnten und ziemlich vielen Menschen um uns herum das Board um die Ohren gehauen haben, da der Wind so extrem dagegen blies, dass wir ziemlich schwach aussahen.
Trotzdem sind wir tapfer und mutig ins Meer gegangen und haben unser Glück versucht.
Theoretisch kann man ja sagen, dass der Wind für Surfer super ist, da er Wellen erzeugt und die zum Surfen ja nunmal lebensnotwendig sind. Der Wind hier allerdings kommt nicht von einer Seite, sondern von überall. Das heißt, auch die Wellen kommen nicht aus Richtung "offenes Meer" zum Strand hin, sondern von überall. Das machte die ganze Sache sehr schwierig. Außerdem waren die Wellen (meiner Meinung nach gigantisch und unberechenbar). Es konnte passieren, dass man, wo man gerade noch bequem stehen konnte, auf einmal überhaupt keinen Boden mehr unter den Füßen hat. Außerdem bekam man das Wasser, das durch den Wind herum gespritzt wurde extrem hart und unangenehm ins Gesicht geklatscht. Dennoch haben wir unser Glück versucht und wenigstens ein paar Wellen nehmen können.
Als es dann aber immer schlimmer zu werden schien (immer schlimmer heißt, dass unsere Boards vom Wind hoch gerissen wurden und uns um die Ohren flogen), haben wir aufgegeben und uns stattdessen an den Strand gesetzt, um den anderen Leuten dabei zu zu gucken, wie sie im oder auf dem Wasser verzweifeln.
Unser Timing war auch recht gut, da kurz danach die grüne Flagge am Strand gehisst wurde. Das bedeutet, dass früher am Tag ein Hai gesichtet wurde, der sich in der Nähe befunden hat. Bei einer grünen Flagge muss man das Wasser nicht verlassen und es befinden sich auch keine Haie mehr in der Umgebung, aber es ist trotzdem eine Warnung, dass heute schon mal einer da war. Ich persönlich bin auch vollkommen damit bedient, wenn ich weiß, dass bereits einer da war, mir ist dann egal, ob der wieder kommt oder nicht, ich meide dann lieber das Wasser für den restlichen Tag.
Anschließend sind wir am Strand spazieren gegangen und Amber hat mir unglaublich viele spannende Sachen über das Meer und Meereslebewesen und Meerespflanzen etc. erzählt. Sie studiert etwas ähnliches wie Meeresbiologie und ist daher eine wahre Expertin. Es gibt auch zwischen den Steinen kleine Wasseransammlungen, in denen das Wasser sehr warm ist und wo besondere Muscheln oder kleine Schnecken leben.
Ich habe den Namen dieses Lebewesens wieder vergessen, aber es fühlt sich sehr rau, ernährt sich von sehr kleinen anderen Lebewesen und kommt nur in den "Wasseransammlungen" vor, in denen es besonders warm ist.
Ziel unseres Spaziergangs war ein künstlich angelegter Pool. Im Prinzip einfach nur ein Stück des Meeres auf einer kleinen Anhöhe, das von dem Rest durch ein Mauer getrennt wurde. Daher war das Wasser da drin vergleichsweise warm und wir konnten mehr oder weniger angenehm darin schwimmen.
Wie man hier sind, wechseln sich Steine und Strand immer wieder ab, was so einen Spaziergang unmittelbar am Meer sehr interessant und abenteuerlich macht :-).
Im Anschluss daran haben wir es uns dann mit einem gigantischen Eis bequem gemacht (übrigens laut Amber (und ich kann ihr da bis jetzt nur zustimmen) das beste Eis Cape Towns) und haben die total crazy Surfer beobachtet.
Diese Irren surfen in einem Teil der Bucht, in dem die Wellen der Hammer sind, in dem aber das Wasser nur ca 80 cm hoch ist. Das bedeutet, wenn man vom Board fällt, fällt man nicht einfach nur ins Wasser, sondern, wenn man Pech hat auf die Steine. Amber selbst hat dort ein einziges Mal in ihrem Leben gesurft und wird es auch so schnell nicht mehr wieder tun.
Ich bin vollkommen glücklich und zufrieden, wenn ich denen zu gucken kann und mich an ihrem Todesmut erfreuen kann.
Abends sind Amber und ich dann noch ausgegangen. Wir haben uns in einem Club mit ein paar ihrer Freunde verabredet.
Wir haben getrunken, getanzt, den Bands (es gab mehrere Live Bands, die echt super waren) zugehört und wie ich finde meinen Geburtstag gebührend gefeiert.
Ich kann nur sagen, dass es ihr wirklich gelungen ist, meinen Geburtstag zu einem unvergesslichen Tag zu machen und dass ich nachts (als ich dann um halb drei todmüde und überglücklich ins Bett fiel) sehr zufrieden mit meinem 23. Geburtstag war :-).
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