Einen wunderschönen
guten Abend zusammen.
Ich habe heute sehr viel zu erzählen und sehr viele Fotos.
Bevor ich aber zu der Weihnachtsfeier komme, auf die ihr bestimmt alle wartet,
fange ich mal mit meiner Arbeit an.
Also am Freitag war ja wie schon gesagt der letzte Tag von
unserer Managerin und der Grafikdesignerin, bevor sie in den Urlaub gehen. Also
war es dementsprechend unglaublich hektisch. Alles, was die beiden betrifft,
musste dann noch gestern irgendwie erledigt werden. Natürlich haben wir anderen
versucht, sie dabei so gut wie möglich zu unterstützen. Es gab einige sehr
schwierige Momente, in denen man unsere Abteilung besser gemieden hätte, weil
alle auf dem Zahnfleisch gingen, aber niemand wurde verletzt. Außerdem wurden
wir vormittags rum alle ein bisschen high, was unsere Produktivität nicht
gerade verstärkte. Die Bauarbeiten an sich sind jetzt soweit getan. Ich hoffe
man erkennt immer hin ein paar Fortschritte auf den Fotos:
Das Problem ist aber, dass wie angekündigt mit dem Streichen
begonnen wurde. Ich weiß nicht, mit was die gestrichen haben, aber es roch wie Lack.
Komischerweise haben sie das aber für die Wände benutzt. Jedenfalls wurde unser
Büro derart voll gestunken, dass wir irgendwann alle dachten, wir sehen bunte
Pferdchen über unsere Schreibtische laufen. Leider war es ja auch für jeden
Fluchtversuch zu spät und wir mussten die ganzen Projekte der beiden
Urlaubs-Kandidaten fertig bekommen. Also hieß es, durchhalten und möglichst wenig
durchatmen.
Aber ich kann mit vollem Stolz sagen, dass wir es alle
überlebt haben und dass wir vor allem geschafft haben, was wir mussten.
Daher haben wir uns zur Beendigung unserer Arbeit ins Cafe
unseres Hotels gesetzt und sind unsere Projekte für Januar bei einem schönen
kalten Ice Coffee durch gegangen. Wir haben uns den allerdings mehr als
verdient.
Anschließend fand noch eine kleine Party statt. Immer wenn
ein Mitarbeiter, der bereits längere Zeit im Hotel gearbeitet hat, in Rente
geht, findet eine 30 minütige Feier statt. Der General Manager, sowie der
Manager aus der Abteilung des Rentners und der In-Rente-Gehende selbst halten
kurze Reden. Dann gibt es ein paar Häppchen und was süßes und alle gehen wieder
zurück zu ihrer Arbeit. Achja und es wird gesungen, aber da bei jeder Situation
gesungen wird, ist das ja selbstverständlich.
Nach der Arbeit bin ich dann Shoppen gegangen, um meine
restlichen Zutaten für den Hut für die Weihnachtsfeier zu ergattern. Denn ich
besaß bis dahin weder Sekundenkleber noch das schöne silber-glitzerne Bändchen,
was ich noch gefunden habe.
Freitagabend habe ich mich dann noch gefühlte vier Stunden
mit Talita (der Brasilianerin) über ihr Land, mein Land und unser derzeitig
gemeinsames Land unterhalten und bin daher nicht mehr dazu gekommen, überhaupt
mit meinem Hut an zu fangen.
Also war das meine erste und wichtigste Aufgabe am
Samstagmorgen. Organisiert, wie ich nun mal bin, habe ich meinen Schreibtisch
natürlich dementsprechend hut-bastel-gerecht präpariert.
Man sieht sowohl die einzelnen Zutaten meiner Kopfbedeckung
in Spe, als auch mein morgendliches Ritual: Kaffee und Obstsalat.
Ganz nebenbei, wo ich gerade Kaffee erwähne, eine kleine
Sache: Die Menschen, die mich gut kennen, wissen dass ich der absolute Koffein-Junkie
bin und dass meine 10 bis 12 Tassen Kaffee schon mal vorkommen können (am Tag).
Das wird jetzt wahrscheinlich viele Leute freuen: Ich habe eingesehen, dass das
nicht gesund ist und dass man das nicht tun sollte. Nachdem ich mein Situps-Vorhaben
vorübergehend auf Eis gelegt habe, habe ich jetzt eine Idee, die ich täglich
befolgen muss. Keine Sorge, diese ist gesünder, aber leider am Anfang nicht
unbedingt viel einfacher. Ich reduziere nicht nur meinen Kaffeekonsum auf max.
vier Tassen am Tag, sondern ich erhöhe meinen Wasserkonsum von nicht mal einem
Liter täglich auf mind. zwei. Ich habe mich gewundert, wieso ich so schnell
müde werde und hin und wieder Kopfschmerzen bekomme. Die Damen im Büro haben
diagnostiziert, dass es sein könnte, dass ich immer sehr knapp vor der
Dehydration stehe. Daher meine (wie ich finde sehr vernünftige) Sinneswandlung
bezüglich Wasser. Ich habe meine 0,5 Liter Flasche auf der Arbeit, die ich jeden
Tag, während ich auf der Arbeit bin mind.
drei Mal auffüllen muss. Am Anfang muss ich mich dazu noch sehr zwingen
und die Flasche steht unmittelbar neben meinem Bildschirm, damit ich auch ja
durchgehend daran erinnert werde, zu trinken. Ich mache das jetzt knapp eine
Woche und ob ihr es glaubt oder nicht, ich fühle mich fitter und ich habe seitdem
KEINE Kopfschmerzen mehr gehabt. Noch nicht mal ein bisschen. Aber das nur mal
am Rande und als Beweis, dass auch ich meine Fehler einsehe und versuche sie zu
ändern. Und natürlich der Hinweis: Viel trinken ist gesund und wichtig J.
So jetzt aber zurück zu meinem Samstagmorgen. Das hier ist
mein Schreibtisch bevor ich mit der Arbeit begonnen habe:
Und da bin ich gerade mittendrin. Man sieht, der Hut nimmt
Form an und mein Obstsalat und Kaffe neigen sich dem Ende.
Leider habe ich bei lauter Aufregung und kreativer Arbeit
vollkommen vergessen, ein Bild von dem fertigen Hut zu schießen. Daher müsst
ihr euch gedulden, bis ihr den auf meinem Kopf seht. Aber keine Sorge, davon
folgen noch einige Fotos.
Ich habe ihn jedenfalls fertig bekommen, von meiner
Vermieterin und ihrer Tochter absegnen lassen und war sehr stolz. Dann habe ich
mich daran gemacht meine Tasche zu packen. Denn Samstagabend war ja bekanntlich
die Weihnachtsfeier vom Hotel. Nachmittags wollte ich dafür zunächst zu Jade,
unserer Marketing Assistentin, von der ich so viel schwärme. Nach der Weihnachtsfeier
wollten wir vielleicht noch in die Stadt in einen Club oder so und da wir nicht
wussten, wann wir wieder nach Hause kommen, und vor allem wie ich wieder sicher
und wohlbehalten nach Hause komme, hat sie mir angeboten bei ihr zu
übernachten. Dafür musste ich dann meine Sachen packen. Außerdem war ich mir
über mein Outfit für die Weihnachtsfeier noch nicht ganz sicher und habe drei verschiedene
Exemplare zur Auswahl für Jade eingepackt.
Es war geplant, dass ich mit dem Zug nach Observatory fahre,
wo sie mich am Bahnhof abholt und wir dann zu ihrem Haus gehen, wo wir trinken,
uns fertig machen und sie sich um meine Haare und mein Makeup kümmert. Dann
sollte noch unsere Grafikdesignerin und eine vom Sales Team dazu kommen und wir
wollten gemeinsam vorglühen. Das war der Plan. Ich bin allerdings hier in
Südafrika oder spezieller noch in Kapstadt und die Menschen hier haben mit
Plänen bzw. mit deren Einhaltung gar nichts am Hut. Daher kommt jetzt das
perfekte Beispiel, wie "ein eigentlich idiotensicherer Plan" hier
eingehalten wird.
Ich stand also am Bahnhof in Harfield, bin in den Zug
gestiegen und hatte das Ziel Obs. Dann bekam ich einen Anruf von Jade, ob ich
schon losgefahren wäre (ganz nebenbei, wir hatten verabredet, dass sie mich um
14 Uhr am Bahnhof abholt und es war 13.50 Uhr). Sie war sehr überrascht, als
ich das bejaht habe J.
Jedenfalls hat sie mir erzählt, dass sie noch nicht alles hintereinander hätte
und dass sie noch shoppen gehen müsse, wobei ich sie bitte bitte begleiten
sollte. Also bin ich ein paar Stationen früher ausgestiegen und habe dort vor
einem Einkaufszentrum auf sie gewartet.
Jetzt kommt noch so eine Kapstadt-Besonderheit: Die Menschen
hier haben ihre eigene Zeitrechnung. Diese wird folgendermaßen abgestuft:
"I´ll be there NOW" bedeutet : Ich komme in etwa
einer Stunde. Wunder dich aber nicht,
wenn es auch zwei werden können.
"I´ll be there JUST NOW" bedeutet: Ich komme so
ca. in 45 Minuten bis einer Stunde.
"I´ll be there NOW NOW" ist dann: Ich komme in
einer halben Stunde.
Und "I´ll be there in 2 secondes" wäre: Ich komme
in 20 Minuten.
Wenn also ein Kapstädter sagt, er kommt in "einer
Weile" oder in ein oder zwei Stunden, kann man auch mal mit einem Tag
Verspätung rechnen und wenn er
ankündigt, in einer Woche da zu sein, dann kann man den folgenden Monat
nochmal fragen, wo er ist.
An diese Zeiteinteilung muss ich mich allerdings erst noch
gewöhnen.
Jade hat jedenfalls bei unserem ersten Telefonat gesagt, sie
sei JUST NOW da.
Nach einer Viertelstunde hat sie nochmal angerufen, um mir
zu sagen sie sei auf dem Weg und NOW NOW am Einkaufszentrum.
Jedenfalls kam sie dann aber irgendwann auch und hatte ihren
Sohn dabei. Coal ist acht Jahre alt und unglaublich redselig. Man merkt definitiv,
dass Jade seine Mutter ist. Wir sind dann zunächst eine Jeans und ein Top kaufen
gegangen (da das das Outfit für den Abend war, was nachmittags noch nicht mal
gekauft war) bzw. Jade hat mehrere anprobiert und ich habe mich währenddessen
von ihrem Sohn unterhalten lassen. Er hat meinen Lehrer gespielt und mir
tausend Sachen über tausend verschiedene Themen erzählt. Er kam von Südafrika
über Kriege, über Madiba, über Dinosaurier, über das Wetter, über die
Geschäfte, über Klamotten bis hin zu Gott und Religion. Er ist sehr laut, sehr
direkt, sehr offen und sehr temperamentvoll, also sehr wie seine Mutter. Nachdem wir in gefühlt 30 Geschäften waren
und im 31. dann auch endlich fündig wurden und nachdem ich bereits über 46
verschiedene Themen auf dieser Welt aufgeklärt wurde, waren wir FAST fertig.
Unser letzter Stopp (was besser der erste gewesen wäre, denn dann wäre Coal für
die restliche Zeit deutlich ruhiger gewesen) war ein Spielzeugladen, in dem er
sich drei Hot Wheels- Autos aussuchen durfte (Hot Wheels: Ein weiteres Thema,
über das er mich aufgeklärt hat). Als er sich dann in der schier endlosen
Auswahl endlich entschieden hatte, war unser Shopping-Trip beendet. Dann ging
es nur noch ab nach Obs. Also fast, vorher haben wir noch kurz bei einem Straßenverkäufer
gehalten, der neben Getränken, Muffins, Chips, Kopfhörern, Handyhüllen, Schals
und Taschen auch einzelne Zigaretten verkauft. Nachdem Jade sich dann eine für
ihre Nerven gegönnt hat, sind wir mit dem Minibus nach Obs gefahren und Coal
hat die ganz Fahrt über meine Hand gehalten (was ich sehr süß fand, was mich
aber auch sehr gewundert hat, da ich für gewöhnlich den Kontakt zu Kindern eher
meide und in der Hoffnung lebe, dass sie dann das gleiche tun).
Jedenfalls haben wir dann zuerst die Tochter von Jade
abgeholt, die unglaublich süß ist, wie man auf den Fotos sieht. Sie ist eine
kleine Prinzessin, liebt Makeup und Barbies und ihre Lieblingsfarbe ist pink. Wir
haben sie bei Jades Großmutter abgeholt, bei der auch ihre Mutter und ihre
Tante waren oder leben oder wie auch immer (jedenfalls war das Haus, bestehend
aus zwei Zimmern voll mit älteren proppen Damen und kleinen Kindern). Aber sie
waren alle unglaublich nett. Es fasziniert mich immer wieder und vor allem
immer noch, wie herzlich sie sind und dass sie mich einfach so direkt
aufgenommen haben, mir alles gezeigt haben, alles wissen wollten und mich
bereits nach 20 Sekunden wie ein Familienmitglied behandeln.
Mit den beiden Kindern im Schlepptau sind wir dann zum Haus
von Jade gegangen. Dieses besteht aus einem Zimmer, das etwa 20 bis 25 qm groß
ist und aus einem Bad, das ca. 4 bis 5 qm misst (man steht also quasi in einer
großen Dusche). In dem Zimmer befindet sich ein Sofa, ein Schrank (der den Raum
teilt), ein Bett für Jade, direkt daneben ein Hochbett für die beiden Kinder
und am Ende davon eine Küchenzeile. Es ist alles sehr voll und die Spielsachen
werden unter dem Bett verstaut, aber es ist gemütlich und man merkt, dass Jade
versucht, den wenigen Platz so schön es geht ein zu richten. Der größte Teil
des Alltags findet aber eh draußen statt, wo sich ein kleiner Innenhof befindet
und da meistens eh die Sonne scheint, sind die Kinder auch größtenteils
draußen.
Jade ist dann zunächst nochmal einkaufen gegangen, um
Getränke zu organisieren und ich habe mich währenddessen mit den Kindern
beschäftigt. Ich habe mit Autos, Barbies und der kleinen Katze gespielt. Jade
hat eine dreimonate alte Katze bzw. ein klitzekleines Kätzchen, das genau so
aussieht wie Peaches nur in klitzeklein halt. Total süß!!!
Hier erst mal ein paar Bilder:
Als Jade dann zurück war, habe ich ihr meine drei Outfits
präsentiert und wir haben uns für ein Sommerkleid entschieden. Danach begann
der richtig spaßige Teil des Tages. Ach ja die Graphikdesignerin konnte nicht
kommen, weil sie segeln war und irgendwelche Probleme mit dem Boot hat, sodass
sie nicht vom Hafen weg konnte und die Sales-Dame hat kurzfristig abgesagt, da
sie ihren Mann vom Training abholen
musste (der ist Boxer und ich wette ihr erkennt, wen ich meine auf den Fotos
weiter unten).
Also haben Jade und ich uns Spaß gemacht. Wir haben
Snowballs gezaubert (ein blauer mintiger Wodka mit Malibu) und Jack Daniels-
Cola getrunken und uns so auf den Arbeit "vorbereitet". Außerdem hat
Jade mir die Haare und mein Makeup gemacht. Das klingt total arrogant, aber ich
fand mich danach einfach nur unglaublich hübsch und hätte nicht gedacht, dass
man das aus mir machen kann.
Aber seht selbst:
Die Pose hat mir übrigens Jade gezeigt und mir haben geübt, bis das so aussah, dass sie zufrieden ist (Brust raus, Bauch zum Teil raus, aber nach unten hin rein und Hintern raus, ein Bein leicht beugen, Arme in die Taillie, seitlich stehen,...
Und hier nochmal etwas näher:
Und da kommt auch schon mein Hut. Ich hoffe man erkennt immerhin etwas:
Als wir dann endlich beide fertig waren (eine halbe Stunde später als geplant), hat uns Jades Vater dann zur Villa eines der Besitzer der Hotelgruppe gefahren, wo die Party stattfand.
Wir sind dann gut angeduselt noch gerade rechtzeitig angekommen, um uns die Rede des Hotel- und Villa-Besitzers an zu hören.
(Die Dame mit dem schwarzen Hut und dem roten Band ist unsere Marketing Managerin und auf dem folgenden Bild Jade und die Grafikdesignerin).
Und jetzt dürft ihr mal raten, wer der Mann der Sales-Dame ist :-)
Die Villa des Gastgebers ist übrigens der absolute Wahnsinn. Ich konnte leider nicht den ganzen Abend herum rennen und Fotos von der Bude machen, da ich schon bei diesen paar ziemlich sparsam beäugt wurde. Aber das ist nur der hintere Eingangsbereich. Ich habe keine Ahnung, wie viele Zimmer oder Quadratmeter das Haus hat, und natürlich gibt es auch einen Pool. Also das Geschäft scheint sich zu lohnen.
:-)
Hier noch ein paar Schanppschüsse der Party an sich:
Die Dame ganz rects ist übrigens Ruth, sie ist aus Deutschland und repräsentiert unsere drei Hotels auf dem deutschen Markt. Ich habe im Hotel schon sehr lange mit ihr gesprochen und sie ist super nett und hat mir auch angeboten, mir bei allem behilflich zu sein, falls ich in Kapstatd irgendwelche Probleme haben sollte. Außerdem hat sie mir ihre und die Kontaktdaten eines Bekannten gegeben, falls ich weiterePraktika in der Hotel-Branche und speziell im Vertrieb als Angebot von Hotels machen will, darf ich mich gerne bei ihr melden. Ihr Job ist es, zwischen den Hotels und den Reiseanbietern zu verhandeln. Sie sorgt dafür, dass unser Hotel in den richtigen Katalogen auftaucht und dass vor allem die Angebote zielgruppengerecht sind (wie zum Beispiel das Townhouse Hotel speziell für Geschäftsleute).
Der Herr hinter Jade ist McDonald. Er macht genau den gleichen Job wie Ruth, allerdings für den südafrikanischen Markt. Merkt euch den Namen, der kommt gleich nochmal vor.
Je später der Abends, umso lustiger die Gesellschaft und umso .... irgendwas mit Drinks :-).
Da hätten wir dann auch mal den Boxer mit seiner Frau.
Die Party an sich war super und Jade, Carrie (die Grafikdesignerin) und ich haben gefühlt stundenlang getanzt. Es gab übrigens eine Live Jazz Band.
Um keine Ahnung wie viel Uhr hat McDonald Jade und mir dann angeboten uns in die Stadt zu fahren, wo wir weiter feiern können:
Ach ja am Rande: McDonald ist voll hinter Jade her :-).
Das Angebot haben wir dann angenommen und wollten eigentlich noch in einen Club. Da unser körperlicher Zustand allerdings auf Grund diverser Drinks nicht mehr der optimalste war, haben sich ein paar der Herren (besonders der General Manager und der Gastgeber) Sorgen gemacht, wir könnten in irgendeinem Club böse enden.
Daher haben sie uns angeboten, dass wir erstmal bis ins Townhouse fahren, dort einen Kaffee trinken, um wieder fit zu werden und dann immer noch weiter ziehen können.
Also sind wir aber zum Townhouse gefahren. Dort angekommen und nach dem Kaffee haben wir allerdings festgestellt, dass es wirklich eventuell etwas zu viel des Guten werden könnte, wenn wir jetzt noch weiter machen und trinken.
Netterweise wurde mir dann angeboten, ich könne direkt im Townhouse bleiben, wenn ich doch schon einmal da bin, und die Zimmer ausprobieren. Jade musste zurück zu ihren Kindern, um die sich während unserer Abewesenheit ihre Tante gekümmert hat. Ich habe das Angebot natürlich gerne angenommen und mir wurde ein Zimmer gegeben, sodass ich spontan und mit nichts außer meinem Kleid und meinem Hut sehr sehr spontan im Hotel übernachtet habe (ach ja und sie haben wir eine Zahnbürste und Zahnpasta gestellt).
Jade hat sich dann verabschiedet und ich habe mich für den nächsten Morgen mit McDonald zum Frühstück verabredet. Der kommt nämlich nicht aus Kapstadt und übernachtet auch zur Zeit im Townhouse.
Hier aber erstmal ein paar Bilder meiner super schönen Spontan-Unterkunft (die selbstverständlich vollkommen kostenlos war).
Und das war dann mein Ausblick am nächsten Morgen. Leider noch etwas bewölkt, aber das war schließlich um halb 7 (ich kann mir nicht erklären, wie und wieso ich da schon wach war).
Jedenfalls habe ich super geschlafen und das Frühstück war auch der Hammer. McDonald kommt aus Johannesburg und hat mir während dem Essen alle Unterschiede zwischen Johannesburg und Kapstadt erklärt. Er jat Joburg mit New York verglichen, weil dort alles so schnell geht, man pünktlich sein muss, die Stadt nie schläft und alles auf Wirtschaft und Macht ausgerichtet ist. Kapstadt sei dagegen eher wie Miami, also sehr entspannt, sehr urlaubsmäßig und mehr auf Spaß und Freude ausgerichtet.
Und ganz nebenbei kamen dann auch immer wieder Fragen zu Jade :-).
Nach dem Frühstück und nachdem ich noch ein wenig das Zimmer genossen haben, habe ich ausgecheckt. Das war das einfachste und schnellste Auschecken, das ich je hatte, denn ich musste nur sagen, ich sei die Praktikantin vom Vineyard, meine Karte abgeben und das wars.
Dann bin ich zum Bahnhof gegangen, um nach Jade zu fahren. Auf meinem Weg dorthin habe ich dann auch die Leinwände gesehen, die überall in der Stadt aufgebaut wurden, um die Beerdigung von Madiba live zu übertragen.
Bei Jade angekommen, habe ich dann noch etwas mit den Kindern gespielt und wir saßen etwa drei Stunden lang auf dem Bett, haben Chips gegessen und eine ganze Menge Frauengespräche geführt.Das war ein sehr entspannter Tag. Nachmittags bin ich dann mit dem Zug irgendwann wieder zurück nach Harfield gefahren und da bin ich jetzt :-).
Also ich muss sagen, das war ein gelungenes Wochenende und die südafrikanischen Weihanchtsfeiern stehen den deutschen in Nichts nach :-).
Ich habe übrigens heute meinen täglichen Bedarf an Flüssigkeit weit überschritten, denn ich habe 4,5 Liter getrunken (aber ich glaube, das hatte andere Gründe :-) ). Aber ich hatte keine Kopfschmerzen, das nur mal zu meiner Verteidigung, also scheint der Alkohol hier weniger kopf-schädlich zu sein.
Morgen ist Day of Reconciliation. Mir konnte keiner sagen, was das genau ist und was da gefeiert wird, aber es ist ein Feiertag und jeder hat frei. Also muss ich morgen nicht arbeiten. Stattdessen wandere ich mit Talita und ein paar anderen Leuten den Table Mountain hoch. Ich bin schon sehr gespannt, eine weitere Route kennen zu lernen und freue mich sehr, mein Hobby weiter führen zu können. Damit wir aber nicht in der prallen Sonne wandern, treffen wir uns bereits um (jetzt kommts!!!) halb 6. Ich hoffe, der Ausblick im Morgengrauen lohnt sich wenigstens und rechtfertigt die Tatsache, dass ich an einem Feiertag, an dem ich nicht arbeiten muss, um halb 5 aufstehe.
Damit dann auch eine gute Nacht zusammen und einen schönen Start in die Woche.
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