Donnerstag, 26. Dezember 2013

Hallo und nocheinmal frohe Weihnachten.
Ich hoffe, ihrhattet mittlerweile alle sehr schöne Weihnachtstage und habt die letzten drei Tage gegessen, gefeiert, gegessen, gelacht, gegessen, getrunken, Spaß gehabt, gegessen, eure Lieben gesehen, gegessen und wahrscheinlich 3 kg pro Person zugenommen :-).

Wie ich schon erwähnt habe, ist Weihnachten hier vor allem und eigentlich ausschließlich am ersten Weihnachtstag. Dafür war dieser aber wirklich, wirklich super und ich habe Weihnachten auf eine so unglaublich total andere Art erlebt wie nie zuvor.

Zunächst habe ich aber noch ein paar Fotos von Sonntag bekommen, als wir bei den Christmas Carols hier im Park waren und die würde ich euch gerne noch zeigen:

Wie man sieht kann man auch bei 28 Grad Weihnachtsmann-Mützen tragen:


Das sind Talita und ich bei unserem sehr leckeren Picknick:



Und hier nochmal eine etwas bessere Aufnahme des Herrenchors (das Foto ist von Caroline :-) ):






Und das ist der Vorsitzende der Harfield Village Community, der unter anderem die Christmas Carols organisiert hat. Wie man sieht verkündet er gerade die Freude an Weihnachten mit vollem Elan :-):




Und diese Dame (eindeutig eine MAMA) hat ein Solo zum Besten gegeben, wie man es sich bei einer "kräfitgen schwarzen Frau" so vorstellt. Keine Ahnung, warum die hier alle diese extrem geilen Gospel-Stimmen haben und brüllen können, wie die Wahnsinnigen, aber es ist wirklich schön und beneidenswert.




Und auch in Kapstadt geht nach Weihnachten die Welt unter und es gibt nach dem 24. Dezember nirgendwo im Land mehr etwas zu Essen oder zu Trinken. Daher müssen alle Einwohner Kapstadts am 24. zum letzten Mal in ihrem Leben einkaufen und das sieht dann im Supermarkt wie folgt aus:



Das da ist mein Geschenk für Amber. Es ist das gleiche drin wie für die Damen im Marketing Büro.



Das ist ein Bild, das ich selbst gebastelt habe. Ich weiß, dass Carolines größte Leidenschaft neben den Tieren ihr Garten ist. Daher habe ich verschiedene Blumen. Blüten und Blätter aus ihrem Garten gesammelt und sie getrocknet. Anschließend habe ich sie dann aufgeklebt und eingerahmt. Und das ist das Ergebnis:


Und da ist der Engel, die Karte, etc. für Caroline.


Jetzt komme ich aber endlich zum 25. Dezember, also dem ultimativen Weihnachtstag hier. Alle sind aufgeregt wie die kleinen Kinder und Caroline hat nachts noch alle Geschenke im Wohnzimmer unter und um den Baum positioniert. Am Morgen des 25.12. sah das dann so aus:



Im Hintergrund liefen die ganze Zeit Weihnachtslieder und wir haben unseren Tag mit einem großen Glas selbstgemachten Eierlikör gestartet (nicht das gesündeste Frühstück, aber es ist schließlich Weihnachten). Bei Crossaints und noch mehr Eierlikör haben wir uns dann alle über die Geschenke her gemacht.
Wie man sehen kann hat Amber unter anderem ein Surfboard bekommen :-).


Meine Geschenke von Caroline waren folgende:
Das ist eine Tischdecke (man kann auch Kissenbezüge daraus fertigen, wenn man es denn kann), die hier in Südafrika handgemacht wurde. Das Materila nennt sich Chwechwe (man spricht es so aus: Schueschue). Es ist ziemlich hart und das traditionelleste, was es gibt. Viele Mamas tragen Kleidung aus dem Material und man sieht es in vielen antiken oder sehr traditionellen Läden.
Außerdem ist es mit den beiden ältesten Mustern bedruckt, die in den am häufigsten getragenen Farben gehalten sind.
Die eine Seite sieht dann so aus:



Und so, wenn man es umdreht. Ich habe mich sehr darüber gefreut, da ich von diesen sehr traditionellen Sachen und handgefertigten Produkten nicht genug haben kann :-)


Und da haben wir Seth. Der hat zu Weihnachten eine extra Dose Hundenassfutter bekommen mit Hühnchen und Truthahn :-). Er hat uns dann gut genährt beim Auspacken unserer Geschenke zu geguckt.





Hier ist Amber mit ihrem besten Geschenk. Über den Tag verteilt hat Caroline von ihr etwa geschätzte 35 Umarmungen für das Surfboard bekommen und sie war sooooooooooo stolz:


Und hier sind wir gerade mitten beim Auspacken.


Dann habe ich noch eine Flasche Amarula bekommen (für alle, die es nicht kennen, das ist ein total leckerer südafrikanischer Likör):


Und noch etwas süßes und salziges:


Und von Talita noch mehr Süßes :-)


Und ich hatte natürlich auch meinen eigenen "Weihnachtsstrumpf", den ich mir sehr in Ehren halten werde:



Ein weihnachtsmorgendlicher Schnappschuss von Caroline:



Nach dem Auspacken und dem Frühstück sind wir dann in die Kirche gefahren. Ich muss sogar gestehen, dass das meine Idee war :-). Ich gehe in Deutschland definitiv nicht oft und regelmäßig in die Kirche, aber ich habe das schon gemacht als ich in Australien war und ich war unglaublich überrascht, wie sehr sich die Messe von unserer unterschieden hat.
Daher und weil mir an Weihnachten irgendwie danach war, habe ich vorgeschlagen, dass wir ja zusammen gehen können. Caroline und Amber haben zwar einen teilweise christlichen Glauben, Amber kann sich aber mit der Institution Kirche nicht anfreunden und Caroline ist Mitglied bei den Buddhisten. Da ich einfach nur irgendeine kirchliche Erfahrung haben wollte und es mir nicht wichtig war, in welcher Art von Kirche ich diese erlebe, war ich vollkommen damit einverstanden, dass wir nicht in eine katholische Kirche fahren. Amber hat dann vorgeschlagen, dass wir zu einer Messe der "Church of common Ground" fahren. Auf Deutsch bedeutet das soviel, wie "Kirche der Gemeinsamkeit".
Bei dieser Kirche handelt es sich um Christen und die Bibel, sowie Gott, Jesus und Maria stehen auch bei ihnen im Mittelpunkt. Allerdings unterscheidet sich alles andere extrem von einer Kirche oder auch von einer Messe, so wie ich sie kenne. Ich fange einfach mal an die Messe zu beschreiben, die ich besucht habe.
Und nur zur Warnung, ich bin so unglaublich begeistert von der Church of Common Ground, das kann sich niemand vorstellen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das mal so sage, aber ich diese Messe gehört zu den besten Erfahrungen, die ich jemals im Bezug auf Kirche, Glauben oder Religion hatte und ab jetzt werde ich dort jeden Sonntag hinfahren!!!
Aber jetzt zur Messe. Also zunächst einmal fand diese nicht in einer Kirche statt, sondern in einem großen Zelt mitten in Constantia (einer Weingegend). Das Zelt war ziemlich groß und wunderschön geschmückt, überall hingen Lichterketten und es gab kleine Deko-Elemente an den Seiten. Die Besucher der Messe saßen auch nicht in Bänken, sondern auf weißen (Garten)Stühlen. Auch, wenn das sehr irritierend und billig klingt, man hat es kaum wahrgenommen, da der Rest sehr schön aussah.
Draußen gab es kleine Stände, an denen die Kinder Tüten bekommen haben, die sie aber noch nicht öffnen durften. Außerdem waren überall draußen Sonnenschirme aufgespannt, unter denen man sich vor der Sonne verstecken konnte, wenn man während der Messe das Zelt verlassen wollte/musste oder auch nachher.
Bevor die eigentliche Messe begann und während alle Leute ihre Plätze eingenommen haben, wurde auf den beiden Leinwänden, die neben der Bühne ganz vorne standen, Videos mit Kindern abgespielt. In diesen Videos wurden den Kindern Fragen über Weihnachten gestellt. Was sie glauben, wieso es Weihnachten gibt, was sie sich wünschen, worum es an Weihnachten wirklich geht, was es zu Essen gibt, etc. Und die Antworten waren so wahnsinnig süß. Neben wirklich herzergreifenden Sachen, wie Kinder, deren Wunsch es war, dass deren Mama endlich wieder mehr lacht, gab es auch sehr viele wirklich lustige Antworten. Zum Beispiel auf die Frage, was sich ein Mädchen zu Weihnachten wünscht, antwortete sie "eine Gurke" oder ein Junge wollte endlich bestimmen dürfen, wann sein Vater Urlaub bekommt (anstelle von dessen Chef). Diese Videos waren wirklich wunderschön und man hat gar nicht mitbekommen, wie sich das Zelt bis zum letzten freien Platz immer weiter gefüllt hat.
Zu Beginn der Messe hat ein Mann in Shorts und FlipFlops eine Art Einleitung gehalten. Er hat uns alle begrüßt und uns natürlich schöne Weihnachten gewünscht. Dann kam er zu dem Thema "Kinder", was ich wirklich toll fand. Er hat darum gebeten, dass die Kinder versuchen, so leise zu sein, wie es geht. Falls sie aber doch laut sein wollen, dürfen sie gerne raus gehen und dort spielen. Stattdessen können sie aber auch jetzt ihre kleinen Weihnachtstüten öffnen. In diesen befand sich ein Malbuch, Stifte, Knete und weiteres kleines Spielzeug. (Ich habe übrigens auch eine bekommen, da ich mich bei dem Aufruf gemeldet habe "Welches Kind hat noch keine Tüte oder welcher Erwachsene, der sich für ein Kind hält, möchte gerne eine Tüte?" :-) ). Ich habe aber noch nicht mit der Knete gespielt und leider auch noch nicht mit dem Malbuch angefangen.
Nach dieser kleinen Einleitung haben wir die ersten beiden Lieder gesungen. Die Texte der Lieder wurden auf den beiden Leinwänden neben der Bühne abgespielt, sodass keine Bücher oder Zettel benötigt wurden. Auf der Bühne selbst, die dort war, wo sich in einer normalen Kirche ein Altar befindet, befanden sich drei Musiker. Zwei Männer mit E-Gitarre und eine Frau mit Keyboard. Diese haben die Lieder mit ihren Instrumenten begleitet und auch gesanglich immer wieder zwischendurch für Applaus gesorgt.
Dann kam ein anderer Mann zu Wort, der den Hauptteil der Messe gehalten hat. Dieser Mann passte theoretisch (genauso wie alles andere) gar nicht zu einer Kirche. Er trug ebenfalls Short, FlipFlops, ein Top und war zur Hälfte tätowiert. Nachdem er uns auch begrüßt hat, hat er einen kleinen Jungen einen Teil aus der Bibel lesen lassen. Dabei handelte es sich aber nicht wie gewöhnlich um den Teil, in dem es um Jesu Geburt geht. Es war ein Zitat aus dem alten Testament, in dem die Geburt Jesu angekündigt wird. Dieses Zitat wurde dann zum Leitfaden durch die komplette Messe. Vor der Bühne standen drei riesengroße Geschenke, die nacheinander geöffnet wurden. Ich nenne die Erzählungen und Erklärungen des tätowierten Mannes jetzt mal Predigt. Die Predigt hangelte sich entlang des Bibelverses und die Geschenke wurden dementsprechend geöffnet.
In dem ersten befand sich eine Krippe. Diese sollte uns demonstrieren, dass Gott Jesus als Mensch auf die Welt geschickt, also als einer von uns und indem er ihn als gewöhnliches Baby geboren werden lassen hat, war er genauso schwach und hilflos wie wir alle.
Im zweiten befand sich ein Kreuz, welches natürlich auf die Kreuzigung und den Tod Jesu für uns hindeuten sollte.
Im dritten befand sich eine Krone, die uns daran erinnern sollte, dass Jesus der Messias war, also übersetzt ein König/ Erlöser und Führer.
Mit diesen drei Geschenke-Inhalten hat der Prediger die ganze Messe über gearbeitet und sie immer wieder in seine Predigt integriert.
In regelmäßigen Abständen von 5 Minuten wurden seine Worte dann auch durch Lieder unterbrochen. Bei den Liedern handelte es sich zum größten Teil um selbstkomponierte Lieder der "Band", die aber wirklich schön und auch sehr leicht zu singen waren. Sie waren auch nicht langsam wie normale Lieder, sondern haben sogar sehr viele Menschen zum Tanzen motiviert. Durch die E-Gitarristen auf der Bühne, die immer wieder zwischendurch lauter und leiser, schneller und langsamer spielten, kam man sich vor wie auf einer Gartenparty. Bei dem Text handelte es sich allerdings schon um kirchlichen Text, in dem es natürlich um den Glauben, um Gott und Jesus geht. Aber nicht langweilig oder alt, sondern mit modernen Worten. Besonders interessant fand ich auch, dass einige Leute ihre Hände hoben, wenn immer der Name Gott oder Jesus fiel oder Aussagen wie "Wir glauben an dich" oder so. Sie standen dann mit beiden Armen erhoben da (das sieht wirklich lustig und etwas verrückt aus, war aber vollkommen normal für alle dort).
Nach der Predigt hat sich der tätowierte Herr dann bedankt, dass wir ihm so lange zugehört haben, dass wir an Weihnachten extra zu ihm kommen. Außerdem hat er noch seine Kinder nach vorne geholt, um ihnen vor allen Leuten zu danken, dass sie da sind. (Und dass sie ihn morgens um halb fünf geweckt haben, weil sie ihre Geschenke haben wollten).
Es folgten dann noch drei Videos von Lebensgeschichten von vollkommen verschiedenen Menschen und wie sie Gott in ihrem täglichen Leben erleben oder erlebt haben.
Bei einem handelt es sich um einen sehr berühmten und erfolgreichen Surfer, der Gott für die Möglichkeit dankt, seine Freiheit auf dem Wasser zu finden. Außerdem entdeckt er Gott täglich, wenn er seinen Beruf (er ist professioneller Surfer und verdient sein Geld damit, in der Welt herum zu reisen und an Wettbewerben teil zu nehmen) ausübt und trotz der täglichen Gefahr bis jetzt alles überlebt hat. Er weiß, dass das nicht selbstverständlich ist und dass es da jemanden geben muss, der auf ihn aufpasst.
Eine andere farbige Frau erzählte, dass sie in einem Township aufgewachsen ist und bis zu ihrem 25. Lebensjahr nie weiter als 3 km davon entfernt war. Bei einer kleinen Party hat jemand gesehen, wie gut sie singen kann und ihr angeboten bei einer Veranstaltung in Muizenberg auf zu treten. (Muizenberg ist ca. 30 Minuten von dem Township entfernt, aber ihr kam der Name so weit weg und international vor, dass sie dachte, sie müsse dafür ins Ausland fliegen.) Ohne auch nur ein Wort Englisch zu sprechen, ist sie dann zu dieser Veranstaltung gefahren und ist dort aufgetreten. Seitdem kann sie ihren Lebensunterhalt als Gospelsängerin bestreiten und bekam die Möglichkeit ihre Schulbildung nach zu holen und Englisch zu lernen. In dieser Möglichkeit, die ihr geboten wurde und in der Chance, die sie nutzen durfte, hat sie Gott erkannt.

Im dritten Video geht es um einen Golfer, der an Krebs erkrankt ist. Ihm wurde gesagt, dass es für die Behandlungen bereits zu spät sei und dass die Hoffnung nur sehr gering sei. Dennoch hat er sich für eine Behandlung entschieden, hat sich aber dennoch auf den Tod vorbereitet. Er war vorher nie in der Kirche und hat nur durch einen Freund erfahren, dass man in der Church of common ground willkommen ist und an den Messen teilnehmen darf, auch wenn man keiner richtigen Religion angehört. Nachdem er viele Messen besucht hat und mit vielen Menschen gesprochen hat, fühlte er sich bereit zu Sterben. Doch nur wenige Wochen später wurde festgestellt, dass sein Krebs zurückgeht und er eine Chance auf Heilung hat. Er ist sich sicher, dass das daran lag, dass er angefangen hat, sich mit Gott zu beschäftigen und mit ihm zu sprechen.

Zum Schluss kam dann der Mann vom Anfang nochmal zu Wort. Er hat ein Gebet mit uns gebetet, in dem es darum ging, ob man an Gott glaubt oder nicht. Dieses Gebet wurde auf die Leinwände projiziert, sodass es jeder einmal lesen konnte. Anschließen mussten alle Leute mussten die Augen schließen und jeder Satz wurde vorgebetet. Man durfte dann selbst entscheiden, ob man den Satz nachbetet oder nicht. Es sollte dringlichst vermieden werden, einfach nur das Gebet zu sprechen, weil es jeder macht. Wenn man nicht aus Überzeugung glaubt, was man dort sagt, ist man nicht gezwungen, es aus zu sprechen. Um böse oder abwärtende Blicke zu vermeiden, mussten wir dazu die Augen schließen.
Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie wahnsinnig offen diese "Kirche" gegenüber allen Menschen und allen Glaubensrichtungen ist. Sie haben die ganze Messe auch damit beendet, dass sie gesagt haben, es ginge nicht darum, Mitglieder zu werben oder so und wenn es uns nicht gefallen hat, ist es vollkommen in Ordnung, wenn wir nicht wieder kommen oder wenn wir sogar sagen, es wäre Schwachsinn gewesen. Falls wir aber neugierig sind, könnten wir gerne einen der Verantwortlichen ansprechen und ihn alles fragen, was wir wollen. Unabhängig davon, ob es um ihre Institution geht, um Glauben im Allgemeinen oder einfach nur um persönliche Sachen. Ich muss gestehen, dass ich auch genau das gemacht habe und mir die Homepage-Adresse sowie ein Buch geben gelassen habe, in dem ich mich näher informieren kann.
Ich bin mir sicher, dass ich genau das auch in den nächsten Tagen nutzen werde.

Jedenfalls war diese Kirchen-Erfahrung für mich wirklich einmalig und unbeschreiblich und wie schon gesagt, ich werde dort jetzt öfter zu sehen sein. Amber geht jeden Sonntag in die Messe und ich habe sie gebeten, mich ab jetzt mit zu nehmen.

Hier sind aber erstmal ein paar Bilder, wie es dort aussah. Ich hoffe, dann kann man sich das Äußerliche etwas besser vorstellen:







 

Das war außerhalb des Zeltes und man sieht, dass selbst die Kulisse doch eher untypisch und trotzdem wunderschön und atemberaubend ist.
 


Auch wenn man sich die Garderobe der Menschen, also der "Kirchengänger" so ansieht, kommt man nur schwer zu der Einsicht, das sie wirklich gerade aus einer christlichen Messe kommen :-). Auch wenn es knapp 30 Grad waren, habe ich versucht, mich wenigstens etwas kirchlich angemessen zu kleiden (Schultern bedeckt und lange Hose). Allerdings war ich die einzige im ganzen Zelt, die das getan hat und weiß jetzt für das nächste Mal, das ich selbst im Bikini wahrscheinlich nur kurz auffallen, aber nicht für Entsetzen sorgen würde. 
 

Nach der Messe gab es dann noch für alle kalte Getränke und einen kleinen weihnachtlichen Snack. Was nämlich bei uns der Lebkuchen oder die Spekulatius sind, ist hier der "Mince Pie". Dabei handelt es sich um einen "Pie" (also einen kleinen Kuchen), der mit Rosinen, Kirschen und/ oder sonstigen Beeren und Früchten gefüllt ist. Normalerweise sind die im Geschäft (so wie alles andere hier) extrem süß, aber dieser war definitiv sehr lecker :-).
 
Und hier ist das weihnachtlichste Gebäck, was man hier finden kann:
 


Das ist dann das Innere (wie gesagt Rosinen, Kirschen, Äpfel, etc):



Wieder zu Hause angekommen, haben wir dann bei einem Bierchen mit den Weihnachts-Essen- Vorbereitungen angefangen. Das Weihnachtsessen findet hier nämlich mittags statt.
Und nur am Rande, das Savanna ist das beste Bier, das ich je getrunken habe. Es ist nicht vergleichbar mit dem deutschen und überhaupt nicht bitter. Das war definitiv nicht mein letztes hier :-).



Das ist bzw. war einmal ein Lamm. So sah es vor der professionellen Zubereitung nach griechischer Art durch Caroline aus...



...und so danach.
Das außen herum sind die Reisnudeln, die dann größtenteils für mich gedacht waren. Aber auch die sehr mediterrane Soße mit den unzähligen Gewürzen hat echt super geschmeckt.


Und so sah dann unsere Festtagstafel aus: Lamm, Reisnudeln, eine mediterrane Soße, Salat und "Christmas Cracker" (aber zu denen komme ich noch):


Als Getränk dazu hat Amber für sich und mich Gin Tonic gemixt. Obwohl es eigentlich ein relativ alkoholhaltiger Drink ist, ist er speziell mit Limonen und bei 32 Grad sehr erfrischend :-).

Hier sieht man auch in der Mitte des Tische die "Christmas Cracker". Diese langen bunten Teile muss man auseinander ziehen, dann gibt es einen Knall und es kommen kleine Geschenke heraus, sowie jeweils ein Witz, eine Lebensratschlag und eine bunte Papierkrone. (Vergleichbar mit einer Wundertüte).
Und das gehört genauso wie der "Mince Pie" zu Weihnachten, wie ein Weihnachtsbaum oder wie Feuerwerk zu Silvester.

Und hier haben wir mein Dessert: Ich habe eine Herrencreme kredenzt. Leider gab es keinen Rum mehr, aber ich habe festgestellt, dass Brandy genauso gut funktioniert :-).
Außerdem gehört in eine normale Herrencreme (wie ich gelernt habe) Zucker. Allerdings konnte ich auf diesen voll und ganz verzichten, da das Vanillepuddingpulver hier derart süß ist, dass wir mit zusätzlichem Zucker wahrscheinlich einen Diabetis-Schock erlitten hätten :-).
Dazu habe ich dann noch frische Kirschen eingekocht.
Und es kam so gut an, dass beim Mittagessen dreiviertel gegessen wurde und der Rest dann beim Abendessen.
Außerdem muss ich Caroline das Rezept übersetzen und aufschreiben und die Herrencreme wird jetzt fester Bestandteil bei festlichen Anlässen :-).


Und das ist das Tiramisu von Amber. Auch das war unglaublich lecker und das Problem mit diesen Süßspeisen ist, dass man leider nicht mehr aufhören kann, wenn man einmal anfängt :-).


Dieser süße kleine Bart war unter anderem Teil des Inhalts der Christmas Cracker und wurde dann auch fleißig verwendet :-).



Nach dem Festtagsmal sind wir dann zum Strand gefahren. Amber hat ja wie erwähnt ein neues Surfboard bekommen und so konnte ich ihr altes benutzen.
Somit war ich am ersten Weihnachtstag SURFEN :-).

Hier sind die Beweisfotos:

Ganz schön eng in so einem Ding, aber bei Wassertemperaturen von 13 Grad sehr ratsam.






Ich finde, ich wirke recht professionell :-)



Und da laufen sie, bereit für alle Gefahren, heiß auf die großen Wellen, aufgeregt auf den Kick und gespannt auf die Kraft des Meeres (oder so ähnlich)  :-)




Und im Wasser angekommen. Wer noch nie so einen Neopren-Anzug getragen hat, kann leider nicht mit mir fühlen. Diese Dinger machen es zwar wärmer und angenehmer, aber das Wasser spürt man trotzdem. Es kommt durch den Anzug, man fühlt es an den Händen, den Füßen und dem Gesicht. Also es ist nicht wirklich muckelig warm in so einem Teil.


Und so ein Surfboard (ich hatte zum Glück nur ein Shortboard (also ein kurzes) kann extreme Kräfte entwickeln, wenn es von einer Welle erfasst wird. Man hat es ja auch an seinen Fuß gebunden, um es nicht zu verlieren. Das heißt aber auch, dass es immer wieder brav zu einem zurückkommt und je nachdem wie kontrolliert und routiniert man ist, kann man das auch schon mal heftigst gegen die Rübe oder andere Körperteile bekommen.


Man kann hier sehr schön erkennen, dass man bei Wellen, die bereits gebrochen sind (also, die oben schon weißen Schaum haben), das Board vorne anheben muss, damit es einem nicht um die Ohren fliegt. Bei noch nicht gebrochenen Wellen braucht man das nicht. Dann muss man versuchen sich auf dem Board abzustützen, um zu vermeiden, dass einem das ganze Wasser der Welle unmittelbar ins Gesicht platscht.









Das sieht doch gar nicht sooooooo schlecht aus, finde ich :-).



Und so sah ich dann am Ende aus, als der ganze Spuk zu Ende war.
Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir werden das definitiv öfter machen.
Aber wie ich damals schon Australien gesagt habe, das ist harte Arbeit und leider gar nicht so leicht wie es aussieht.



Im Anschluss ans Surfen sind wir dann noch zu einem anderen Strand (Noordhook) gefahren, um uns den Sonnenuntergang an zu gucken. Da ich das nicht mal annähernd mit Worten beschreiben kann, zeige ich einfach die (wie ich finde) atemberaubenden Fotos:


Zunächst kommen Amber, Caroline und ich beim Rumalbern (das ist noch nicht so atemberaubend :-) ).







Da wars noch hell:


Da wurde es neblig:




Und nochmal FROHE WEIHNACHTEN:



Und viele, viele liebe Grüße nach Hause:




Ist das kein strahlend hellblaues Wasser ?!





Und jetzt wird es atemberaubend (finde ich):




























Und zu guter letzt:

DAS WAR EIN SEHR GELUNGENER UND WUNDERSCHÖNER ERSTER WEIHNACHTSTAG!!!
NOCHMAL MERRY CHRISTMAS UND VIELE GRÜßE!!!

 

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