Eine wunderbaren vierten Advent wünsche ich allen, die noch
fleißig mit lesen,
ich fasse im Folgenden wie immer mal mein Wochenende
zusammen und habe auch einige (viele) Fotos für alle, die lieber gucken als
lesen.
ABER ZUNÄCHST EINE TOTAL SUPER TOLLE WAHNSINNIG GUTE
NACHRICHT:
CAROLINE HAT KEINEN KREBS!!!
Ich bin so froh, dass es ihr gut geht. Ich muss mich
allerdings erst mal berichtigen, sie hat diesen faustgroßen Knubbel in ihrer
Leber, nicht in der Niere. Und das Ding nennt sich" Giant Cavernous
Haemangioma". Es
kommt bei Frauen in höherem Alter wohl öfter vor und es wird ab jetzt sehr
akkurat beobachtet. Solang es aber so harmlos bleibt wie jetzt, muss es nicht
operativ entfernt werden. Wenn aber bei den regelmäßigen Untersuchen, die ab
jetzt anstehen, eine klitzekleine Veränderung festgestellt wird, muss sie
operiert werden. Aber vorerst ist alles sehr gut ausgegangen.
Ihre Tochter ist
zurück aus der Klinik und ich weiß nicht, wie viel sie von der ganze Sache weiß
oder ob es schlau wäre mit dem Thema in ihrer Gegenwart an zu fangen, weil ich
ehrlich gesagt keine Ahnung habe, ob das die Depressionen wieder verstärken
könnte oder so. Daher habe ich sie nicht direkt persönlich vor Amber gefragt,
sondern ihr geschrieben (allerdings schon während ich auf der Arbeit war, weil
ich die ganze Zeit darüber nachdenken musste). Da sie nicht geantwortet hat,
habe ich es dann aber später auch zu Hause nochmal versucht. Ich habe dann eine
unglaublich süße Email von ihr bekommen, in der sie mir den ganzen Vorgang sehr
genau und detailliert erklärt hat. Alles, was in der letzten Woche mit ihr
gemacht wurde, überall wo sie hin musste, wie genau der Termin beim Arzt
ablief, als sie die Resultate bekommen hat und und und.
Besonders toll finde
ich, dass sie mich daran so teilhaben lässt und sie sagt, dass sie den Eindruck
hatte, dass es mir sehr nahe geht und ich dass ich sehr betroffen bin. Deshalb
würde sie mich da so extrem integrieren (und das finde ich sehr gut).
Am allerbesten waren
allerdings die letzten beiden Sätze ihrer Mail, in denen sie mir dafür gedankt
hat, dass ich für sie da war und dass ich mir so viel Zeit genommen habe, mit
ihr über alles zu reden und dass ich auch über so ein extremes Thema wie den
Tod mit einer mehr oder weniger fremden Person so persönlich sprechen kann. Ich
hätte ihr das Gefühl gegeben, sie wäre nicht allein, egal was passiert.
Also hat sie mir im
Prinzip genau das geschrieben, was ich auch schon in meinem letzten Blogeintrag
gesagt habe, was ich so toll an diesem Gespräch fand.
UND ICH BIN
WAHNSINNIG STOLZ, DASS SIE SO ÜBER MICH DENKT.
In meiner Antwort
habe ich ihr dann geschrieben, dass ich am liebsten sofort zu ihr rennen würde,
um sie voller Freude zu umarmen, dass ich aber lieber sehr vorsichtig bin wegen
ihrer Tochter (die weiß ja nicht mal, dass ich weiß, dass sie wegen
Depressionen in klinischer Behandlung ist).
Und ich habe ihr
dafür gedankt, dass sie auch immer für mich da ist, dass ich total einzigartige
Gespräche mit ihr habe und dass ich unglaublich froh bin, genau hier gelandet
zu sein.
Das war jetzt erst
mal der für mich erfreulichste Einstieg in einen Blog-Post, den ich bis jetzt
hatte und ich hoffe, es geht ein paar von euch genauso.
Aber jetzt zu meinem Wochenende:
Also am Samstag habe ich mal einen ganz ganz ruhigen
gemacht. Morgens ein paar Filme mit Amber geguckt und nachmittags hab ich mich
mit einem Buch und ein paar Bastel-Utensilien, die ich benötige, um für die
Damen (und den Herren) im Büro, für meine Vermieterin, ihre Tochter und Talita
Weihnachtsgeschenke zu zaubern, aber zu den Geschenken komme ich noch, wenn sie
zeigefertig sind oder ich überhaupt einen etwas konkreteren Plan habe.
Jedenfalls war ich im Park bzw. in den Ardene Gardens, wo
ich nach der Arbeit öfter hingehe. Und während der Woche nach der Arbeit sind
Gardens so unglaublich idyllisch und ruhig und entspannend und man hat so viel
Platz für sich und es ist einfach ein toller Platz, um ab zu schalten.
Am Wochenende allerdings, so habe ich am eigenen Leib erfahren,
ist das alles etwas anders. Ich wusste zwar, dass man Sonntags nicht hingehen
soll, da jeden Sonntag sehr viele muslimische Brautpaare dort ihre Fotos machen
lassen, aber ich wusste nicht, dass der Samstag der Foto-Tag für die
christlichen Brautpaare ist.
Meine Zeit im Park fing eigentlich ganz entspannt an und es
war bis auf ein paar Leute nichts los. Nach kurzer Zeit (als ob jemand eine
Schrank geöffnet hätte und all diese Heirats-Wütigen befreit hätte) kamen
Massen und Massen an Menschen in die Gärten. Dabei muss ich sagen, dass zu
jedem Brautpaar etwa 20 bis 30 Trauzeugen, Brautjungfern, etc. gehörten und
darunter nochmal 10 bis 12 Kinder waren. Und nicht zu vergessen die zwei bis
drei Fotografen und ihr 10 köpfiges Team pro Paar.
Am Anfang habe ich mich noch schön brav mit meiner Decke,
Sack und Pack aus dem Staub gemacht, wenn die Herrschaften dort ihre Fotos
schießen wollten (und das obwohl ich mich schon absichtlich immer am Rand der
Wiese oder des Teiches platziert habe). Nach viermaligem Umziehen habe ich das
allerdings dran gegeben und dachte mir, wenn ich tatsächlich im Bild sitze und
wenn mein Anblick so verstörend ist, werden die mich schon weg bitten.
Schließlich sind die Gardens auch am Wochenende für die Öffentlichkeit
zugänglich und nicht etwa nur für Hochzeits-Foto-Gesellschaften geöffnet. Ich
wurde allerdings kein einziges Mal weg gebeten, aber das nur am Rande.
Das positive war aber (ich habe versucht irgendetwas
positives aus der ganzen Sache zu ziehen, denn das ganze hatte nichts mehr mit
Entspannung und Ruhe zu tun, aber ich wollte mich auch nicht geschlagen geben
und einfach gehen), dass ich so unglaublich viele Hochzeitsgesellschaften
gesehen habe wie nie zuvor. Ich habe etwa 40 verschiedene Hochzeitskleider
gesehen, etwa genauso viel verschiedene Farbarrangements für die
Brautjungfern, für die Blumenkinder, für die Trauzeugen, für die Brauteltern,
etc. Und natürlich auch passend dazu unzählige Brautfrisuren, - schuhe,
-taschen, -schmuck…. Und natürlich die Bräute selbst. Ich habe dicke Bräute
gesehen, schlanke Bräute, große Bräute, kleine Bräute, richtig hübsche Bräute,
Bräute, die weinten, richtig fette Bräute,
Bräute, bei denen man nicht wusste, ob sie auf einer Hochzeit oder
Beerdigung sind, Bräute mit offenen Haaren, Bräute mit "Türmen" auf
ihren Köpfen….
Jedenfalls war das wie ein lebendiger Hochzeitskatalog und
falls ich mal irgendwann heiraten sollte, weiß ich ja bereits, dass das im
Vineyard Hotel passieren soll und zuvor gehe ich an einem Samstag in die
Gardens, um mir Inspirationen zu holen.
Hier sind nur mal ein paar Fotos, die ich von außen machen
konnte, denn leider wollten die Paare von niemandem außer ihren eigenen
Fotografen abgelichtet werden.
Ich hoffe, man bekommt trotzdem einen Eindruck davon, wie viel dort geheiratet wurde :-)
Das finde ich übrigens mal ein sehr kreatives Braut-Fahrzeug :-)
Normalerweise ist hier absolutes Halteverbot und kein einziges Auto parkt hier.
Es schien auch, dass sehr viele Paare mit weißen Limosinen kamen, denn die standen hier überall rum.
Bitte guckt mal hinter den Beifahrersitz. Das ist jawohl die coolste Kilmaanlage überhaupt:
(falls man es nicht erkennen kann, das ist ein Ventilator)
Und noch so ein Ding:
Das ist der nette Eisverkäufer, der den umherirrenden Hochzeitsgästen Eis verkauft, während sie warten :-)
Jetzt aber zu heute.Wir haben heute morgen unseren Tannenbaum geschmückt :-). Das habe ich natürlich alles bildlich festgehalten.
Doch alles nach der Reihe.
Erstmal fange ich mit ein paar allgmeinen Fotos an
Unsere Küche:
Caroline in der Küche:
Amber:
Das ist die andere Seite unseres Gartens:
Unser Wohnzimmer:
Carolines Kakteen-Sammlung :-)
Vor dem Haus, von wo aus es in den Garten geht.
Das ist die Einfahrt und Carolines Auto und ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie sie da immer so problemlos durch kommt, aber ich bin sehr beeindruckt.
Ich bei meinem morgendlichen Kaffee-Ritual.
(Das war übrigens in meiner ersten Woche bei Caroline, da war hier noch Frühling und es war kühl, so 25 Grad, jetzt haben wir aber Sommer und die Kleidung ist deutlich lufitger geworden :-) ).
Darf ich vorstellen?!: Suity. Die kleine Katze von Caroline, die jeden morgen um 6 Uhr bei mir an die Scheibe klopft, weil sie rein und die Katzenklappe 6 m entfernt ist.
Dieses interessante Gebräu trinkt Caroline jeden Morgen. Ich habe mich dann heute auch mal daran versucht, weil es sehr sehr sehr unglaublich gesund ist. Es sieht ziemlich eklig aus, es riecht noch wiederlicher, aber es schmeckt, naja nicht unglaublich toll, aber wenn man sich zunächst an den Geschmack gewöhnt hat, ist es gar nicht so übel.
Zur Erklärung:
Man jagd eine Banane, ein wenig Wasser, den Saft einer Zitrone und ein braun-grünes Pulver (bestehend aus verschiedenen Sorten getrocknentem Gras) durch den Mixer.
Es schmeckt genauso wie Heu riecht mit dem Nachgeschmack einer Banane :-).
Also erinnert es mich an zu Hause und ist gesund :-).
Jetzt aber wie versprochen und angekündigt zu dem Schmücken des Weihnachtsbaums.
Das haben heute Amber und ich übernommen, während Caroline Weihnachtsgeschichten aus ihrem Heimatland Zambia erzählt hat :-).
So sieht das Ding vollkommen nackt aus. Falls irgendjemand weiß, was das für eine Art von Baum ist, bitte teilt mir das mit, denn nicht mal Caroline weiß, was sie da gekauft hat. Aber es ist hier ein typischer Weihnachtsbaum.
Das war unser Ausgangsmaterial:
Die erste Etappe unserer Arbeit war damit erledigt:
Dann begann aber die richtige künstlerische und kreative Arbeit:
Zwei sehr konzentrierte Damen am Werk:
Ich habe noch nie in meinem Leben einen Weihnachtsbaum im Mini und Top geschmückt und werde es wohl auch leider so bald nicht wieder tun, aber es ist toll, wenn man statt einer heißen Schokolade einen kalten Heu-Bananen-Shake trinkt :-).
Weil es so schön war, haben wir nebenbei auch noch einen Baum für Arme geschmückt, der etwas kleiner ausgefallen ist.
Und da haben wir dann das fertige Exemplar. Es ist nicht schön, aber selten. Außerdem habe ich unter erschwerten Bedingungen gearbeitet, da ich diese Art von Baum nicht kenne :-).
Heute fand nämlich eine "Veranstaltung" im Park hier in Harfield statt, die Caroline mit organisiert hat. Dabei wurde eine Musikkapelle und ein Chor eingeladen, die vor über 80 Jahren hier in Harfield gegründet wurden und die damals sehr unter der Apartheid gelitten und deshalb auch zeitweilig verboten wurden. Dieses so genannte "Christmas Carols"- Event wurde dann von den noch lebenden, aber vor allem von den Nachkommen der damaligen Chor- und Kapellenmitglieder musikalisch abgehalten.
Außerdem gab es ein schönes Picknick.
Die Lieder waren natürlich Weihnachtslieder und obwohl ich die meisten nicht kannte, kam mir immer hin "Silent Night" bekannt vor. Und auch davon habe ich natürlich Beweisfotos:
Hier erstmal vom Strand:
Und jetzt von den Christmas Carols:
Diese netten Fahrzeuge nennen sich tuctucs und damit wurden anschließend die Kinder herum gefahren.
Das war die Wiese, oder wie die das nennen, der Park, in dem alles statt fand.
Unser Picknick: Crackers, Käse, Chili-Sauce, Tomaten, Pfirsiche,..
LECKER :-)
Da marschiert gerade die Kapelle eine:
Und tada, sie sind an ihren Plätzen angekommen :-)
Das hier ist der Harfield Chor. Man sieht das Durchschnittsalter ist recht hoch und die Anzahl der Beteiligten hält sich auch in Grenzen, aber es klang gar nicht so schlecht.
Hier sind die Herren, die noch selbst unter der Apartheit gelitten haben und die uns auch mehrere Ständchen gebracht haben.
Und mit diesen weihnachtlichen Grüßen verabschiede ich mich dann auch mal. Wenn es funktionieren sollte, werde ich noch ein kleines Video von dem Gesang hochladen. Leider hat das aber auch mit dem Video von unserer Madiba-Gedenk-Zeremonie im Hotel bis heute nicht geklappt, da die Datei zu groß ist. Aber ich versuche mein Bestes.
Viele Grüße und bye bye.
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