Donnerstag, 31. Oktober 2013

Einen guten Abend an alle.

Heute war ich ganz alleine im Büro (unmittelbar daneben ist aber ein anderes Büro, als hatte ich durchgehend jemanden zum Quatschen :-) ). Allerdings ist sie nicht direkt aus der Marketingabteilung, weshalb sie mir nicht besonders weiter helfen konnte bei den Problemen, die ich so hatte. Eigentlich waren das aber gar nicht so viele, denn ich hatte zwar ein paar Aufgaben bekommen, die ich bearbeiten sollte, aber das waren typische Praktikanten-Aufgaben. Daher wurden sie mit übergeben mit dem kleinen Zusatz, es würde niemand erwarten, dass ich das alles super mache oder das durchziehe auch wenn es langweilig wird. Ich könnte mich ruhig eigenen Aufgaben widmen oder mir neue Sachen überlegen, die man in das aktuelle Marketing aufnehmen könnte. So habe ich es dann auch größtenteils gemacht. Ein bisschen was von dem, was ich machen sollte, ein bisschen was von privatem Reise-Planungs-Zeug von mir und auch ein bisschen was Kreatives.

Etwas Schlimmes oder Wichtiges ist zum Glück nicht passiert und die Anzahl der Personen, die was von der Marketingabteilung wollten, hielt sich zum Glück auch in Grenzen. Ein paar haben gefragt, wo denn alle sind und mir angeboten, wenn ich Langeweile hätte, dürfte ich mich gerne zu ihnen setzen. Das größere Problem war allerdings das Telefonieren, denn auch wenn ich mittlerweile so gut wie alles verstehe, was mir gesagt wird, ist es ein unglaublich großer und extremer Unterschied, wenn ich mit jemandem am Telefon spreche und ihn oder sie nicht hören kann. Trotzdem glaube und hoffe ich, dass ich alles soweit ganz gut mitbekommen habe, was die wollte und die meiste Zeit musste ich eh nur sagen, dass alle ausgeflogen sind, Montag erst wieder kommen und ich nur die dringenden Nachrichten entgegennehme und notiere. Bei ganz dringenden Dingen, habe ich dann auch die Handynummern rausgegeben, aber das hielt sich Gott sei Dank auch in Grenzen.
Besonders gut fand ich meinen Anfall, eine Art wöchentlichen Post für das bzw die Hotels zu erfinden bzw. dann Montag vorzuschlagen, in dem die aktuellen "Must See" und "Must Do" - Sachen in und um Kapstadt präsentiert werden. Das bedeutet, dass jede Woche eine Aktivität oder ein Ort, Event etc. vorgestellt wird, das man als Tourist nicht verpassen darf, wenn man in Kapstadt ist. Daran habe ich dann den größten Teil des Tages gearbeitet. Ganz uneigennützig ist mir währenddessen auch aufgefallen, dass das ja super ist für mich persönlich und meine Wochenendplanung :-). Selbstverständlich war das aber nur ein kleiner Zusatz-Pluspunkt für meine heutigen Aktivitäten (obwohl ich jetzt schon ein paar Alternativen für mein bevorstehendes Wochenende habe). Wenn dann auch endlich der Regen aufhört, kann ich das auch in die Tat umsetzen. Ja gestern Abend und heute Nachmittag hat es geregnet, ich haue aus Deutschland ab; mit dem festen Hintergedanken, vor dem scheiß Wetter und Regen und Wind und der Kälte abzuhauen und dann ist das heute schon der zweite Regentag in zwei Wochen. Schrecklich!!! Aber trotzdem sind es noch um die 22 Grad und Samstag und Sonntag sollen auch wieder 26 Grad erreicht werden, da kommt dann wieder etwas Urlaubsstimmung auf. Was ich aber aktuell an meiner momentanen Situation in diesem tollen Land so gar nicht mag, ist die Tatsache, dass es hier kein Allerheiligen gibt und ich daher morgen arbeiten muss. Leider fallen deshalb auch sämtliche Halloween-Party-Aktivitäten für mich heute flach. Dafür bin ich aber sehr gespannt auf den morgigen Tag, an dem ich ja umziehen werde.Der Abschied vom Hostel fällt mir auch gar nicht so schwer, denn gerade ist auch meine südafrikanische Mitbewohnerin ausgezogen und die anderen sind auch schon wieder in Deutschland und Finnland. Zur Zeit wohne ich mit einer weiteren Afrikanerin im Zimmer. Außerdem hoffe ich, dass das Nicht-mehr-im-Hostel-wohnen-Leben meine Arbeitsqualität etwas steigert, denn jetzt kann ich endlich die Nächte durchschlafen und morgens dann aufstehen, wann ich aufstehen muss, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Das heißt, ich muss mich nicht mehr nach meinen Mitbewohnerinnen richten. Außerdem habe ich ein echt gutes Timing mit meinem Auszug, denn gestern Abend wurde unmittelbar vor meiner Zimmertür ein Gemeinschafts-Fernsehraum eingeweiht, in dem für alle Hostelbewohner ein Fernseher zur Verfügung steht, der meinem Empfinden nach die komplette Nacht auf seine Boxen-Qualitäten hin geprüft wurde und ich kann nur sagen, der Ton läuft (leider) einwandfrei. Außerdem habe ich die letzten beiden Abenden eine seltsame Person wahrgenommen, die den Koran oder was auch immer in unserer Nachbarschaft rauf und runter schreit bzw. singt oder betet. Ich weiß nicht, wieso er mir vorher nicht aufgefallen ist oder ob er vorher überhaupt da war, aber ich bin auch nicht traurig, mir seine mehr oder weniger musikalischen Einlagen ab morgen nicht mehr anhören zu müssen. Und noch einen weiteren Vorteil hat mein Umzug: Ich muss nicht mehr jeden Tag zwei Mal Minibus fahren. Obwohl es echt eine lustige Sache ist und ich mich dran gewöhnt habe, ist es zum Kotzen, dass man nie weiß, wie lange man genau zur Arbeit braucht, und daher vorsorglich immer eine dreiviertelstunde vor Arbeitsbeginn aufbricht, um dann, wenn die schreienden Busfahrer genug Passagiere zusammen bekommen, eine halbe Stunde zu früh zu sein. Ich werde die Busse weiter nutzen, wenn ich in die Stadt will oder so, aber ich bin nicht mehr drauf angewiesen, was meiner Seele und meiner Gesundheit gut tut. Heute haben wir nämlich jemanden auf dem Heimweg angefahren. Es gab einen extremen Knall und eine rasante Bremsung. Ein junger Mann stand neben dem Bus auf, schien aber nicht unter die Reifen gekommen zu sein, sondern lediglich in den Bus geknallt oder der Bus in ihn, das weiß man hier nicht so genau. Jedenfalls hat er sichzunächst über sein Bein beklagt, was aber nach einigen Minuten wieder OK war. Er konnte auch laufen und wollte keinen Notarztwagen vor Ort haben. Er stand aber glaub ich etwas unter Schock, aber der Minibusfahrer hat ihn eine ganze Weile lang versucht zu überreden, dass wir doch einen Krankenwagen rufen, aber er ist einfach abgehauen. Jedefalls bin ich auch nicht wahnsinnig traurig, dass ich das jetzt nicht mehr jeden Tag mitmachen muss.
Und damit wünsche ich allen eine gute Nacht bzw. schönen Tag oder was auch immer jetzt kommt. Achja und ich bin neidisch auf alle, die Feiertag und somit frei haben!!!!!

Mittwoch, 30. Oktober 2013


Hallo und einen schönen Abend.

Heute habe ich wieder im Marketing Department gearbeitet. Das war allerdings alles etwas stressig, weil die komplette Abteilung heute Nachmittag auf eine zweitägige Konferenz fahren musste.
Den Morgen habe ich damit verbracht, mich etwas weiter in die Materie einzuarbeiten, wie genau man eine Unternehmens-Seite auf Twitter und Facebook und Google+ und Instagram und LinkedIn und so weiter und so fort betreibt. Obwohl es Programme gibt, auf denen man Post vereinheitlichen kann, um sie dann gleichzeitig in mehreren sozialen Netzwerken zu veröffentlichen, ist es trotzdem noch ein Haufen Arbeit. Da fällt mir ein, dass ich nur so zum Verständnis, weil ich ja nicht weiß, wer das hier alles liest, einen ganz kurzen und knappen Überblick gebe, was mit Posts und Tweeds und so gemeint ist. Nur zur Warnung, ich selbst kenne mich damit auch nicht besonders gut aus, hoffe aber, dass ich in spätestens ein paar Wochen ein Expert auf diesem Gebiet sein werde :-).
Ich fange deshalb mal mit dem ganz Grundsätzlichen an:
Facebook, Twitter und Google+ sind soziale Netzwerke, das heißt es sind Online-Plattformen, in denen man als Privatperson oder Unternehmen auftreten kann, um sich selbst der Öffentlichkeit zu präsentieren. Man erstellt ein eigenes Profil bzw. ein Unternehmensprofil, in dem man Fotos bereitstellt und persönliche Dinge über sich preis gibt bzw. das Unternehmen genauer beschreibt. Bei Facebook gibt es dann sogenannte Post, also kurze Nachrichten, die man online stellen und in denen man schreibt, worauf auch immer man Lust hat. Dabei kann es sich um die aktuelle Tätigkeit handeln, um Nachrichten, um Kommentare, um Sprüche oder auch einfach doofe Details, die eigentlich Niemanden interessieren, aber trotzdem "gepostet" werden. Diese kann man mit einem "Gefällt mir"- Button kennzeichnen, sodass man der Person signalisiert, dass man den Post gut fand. Das gleiche kann man auch bei Fotos oder Videos machen. Ebenso kann man die Posts, Fotos, Videos etc. kommentieren, wobei diese Kommentare auch wiederum gelikt ("Gefällt mir") und geteilt werden können. Das "Teilen" bedeutet wiederum, dass man den entsprechenden Post weitergibt, da er jetzt nicht nur auf der ursprünglichen Seite des Erstellers zu sehen ist, sondern auch auf der des Kommentators. Bei Unternehmen oder auch bei dem Hotel geht es darum, dass sie möglichst viele Menschen haben wollen, denen sie gefallen, denn dadurch vergrößert sich die Masse derer, die die täglichen Posts lesen, die Bekanntheit steigt und somit natürlich auch die Wahrscheinlichkeit Kunden oder Gäste zu generieren. Das war jetzt die sehr knappe und bestimmt nicht perfekte und für jeden einleuchtende Erklärung zu der Handhabung auf Facebook. Ganz ähnlich läuft es auch mit Twitter, Google+, Instagramm, LinkedIn und noch sehr vielen weiteren, von denen ich aber heute bzw. Montag zum ersten Mal gehört habe und lieber nichts darüber sage, solange ich noch nicht ausgiebiger damit gearbeitet habe. Jedenfalls ist jedes unserer drei Hotels, sowie jedes der Restaurants, Cafes, Spas und auch die Wohltätigkeits-Projekte mit einem eigenen Profil, also einer eigenen Seite in JEDEM dieser Netzwerke vertreten.  Die Aufgabe des Social Media Managers besteht nun darin möglichst täglich die anstehenden Veranstaltungen der einzelnen Einrichtungen zu posten und somit an ein möglichst breites Publikum zu bringen. Dabei geht es darum, dass die Formulierungen nicht nur grammatikalisch und sprachlich korrekt sind, sondern vor allem spannend sind und möglichst viele Leute dazu animieren, sie mit "Gefällt mir" zu kommentieren bzw. auf Neu-Deutsch zu liken. Noch wichtiger ist es, dass man versucht, dass die Nutzer des netzwerks interagieren und kommunizieren, denn so kann man sich ihrer vollen Aufmerksamkeit sicher sein. Somit ist die Wahl der Posts sehr wichtig, man muss oft Bilder integrieren, die genau ausgewählt werden müssen und man darf sich nicht nur auf das Hotel und dessen Werbung konzentrieren, sondern muss auch allgemeine Themen ansprechen. So zum Beispiel die Stadt oder Stadtteile vorstellen, Veranstaltungen veröffentlichen, die nichts mit dem Hotel, aber der Umgebung zu tun haben, ... Außerdem darf die ganze Sache nicht wie eine langweilige und monotone Selbstvermarktung rüber kommen, sondern muss so wirken, als wolle man den Nutzer einfach nur unterhalten, ganz ohne den Hintergedanken, ihn ins Hotel oder Restaurant locken zu wollen. Ein gelungener Post ist es erst dann, wenn ihn viele Menschen "gelikt" und "geteilt" haben und wenn sie darüber sprechen, ihn also auch kommentieren. Bei den Kommentaren muss wiederum darauf geachtet werden, dass sie nicht in eine falsche Richtung laufen oder ungewollte Züge annehmen. Außerdem muss jeder Kommentar wiederum von dem Hotel kommentiert werden, zum Beispiel werden Fragen beantwortet oder man bedankt sich für Komplimente oder Tipps etc. Und das alles in vielfacher Ausführung und in vielen Netzwerken. Ich hoffe, dass ich mit dieser Beschreibung wenigstens ein paar Leuten den Gedanken austreiben konnte, dass es sich einfach nur darum handelt "Bilder hochzuladen, einen blöden Spruch drunter zu setzen und abzuwarten". Man könnte alleine eine Person damit beschäftigen, die Bilder und Sprüche richtig auszuwählen und zu platzieren, eine weitere, die sich nur um die Reaktion auf die "Likes" und Kommentare kümmert und den direkten Kontakt zu den Nutzern bzw. Gästen pflegt und eine weitere, die die strategische Planung übernimmt, wozu man sich äußert, auf welcher Plattform, in welchem Hotel, welche Leute angesprochen werden sollen und wie man sie animiert ihren Freunden davon zu erzählen. Das alles übernimmt allerdings nur eine einzige Person. Hinzu kommt außerdem, dass auf die "Likes" und Kommentare möglichst zeitnah eine Reaktion und Antwort des Hotels folgen muss, damit der Nutzer den Eindruck bekommt, man hätte den ganzen Tag nur auf seinen Kommentar gewartet und so muss immer jemand da sein, der möglichst rund um die Uhr online ist.
Das war jetzt mal die kurze Jobbeschreibung eines Social Media (Marketing) Managers, also von dem, was ich mir heute so angeguckt habe und was ich die nächsten Monate machen werde.
Ziel für mich ist es zum Einen, dass ich bis Dezember so weit bin, dass ich einen Großteil dieser Aufgaben im täglichen Geschäft übernehmen kann, da der jetzige Verantwortliche den Dezember über nicht da sein wird. Weiterhin soll ich den Online-Auftritt der Hotels, Restaurants, Cafes etc. auf der Plattform Google+ einführen, verbessern und verwalten, da dies ein vergleichsweise neues Netzwerk ist, das noch ein paar mehr Funktionen bietet, als die bisherigen. Das sind aber vergleichsweise langwierige Projekte, viel schlimmer wird der morgige Tag und Freitag. Denn wie ich bereits einleitend erwähnt habe, sind heute alle zu einem mehrtägigen Meeting aufgebrochen, alle - bis auf mich. Schließlich muss Jemand im Büro bleiben, Emails beantworten, ans Telefon gehen, Kunden vertrösten und hotelintern zur Verfügung stehen. Ich muss zugeben, dass ich nach zwei Tagen allein ein Büro von mehreren ausgebildeten Marketing-Menschen vertret, ist etwas beängstigend. Natürlich haben sie versucht, möglichst vielen Leuten mit zu teilen, dass sie nicht da sind und dass es, wenn immer es möglich ist, auf Montag verschieben werden soll, was auch immer sie wollen, aber dennoch werden sich nicht alle dran halten und wissen auch nicht alle Bescheid darüber. Ich wurde daher gebrieft und darauf vorbereitet, wie ich mich wann und wo und bei wem zu verhalten habe, habe den Generalschlüssel bekommen und werde als Art Sekretärin alle Anrufe und Mails entgegen nehmen und in dringenden Notfällen selbst handeln müssen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das schaffe ich mit links und ich habe gar keine Bedenken dabei, daher bin ich etwas aufgeregt. Für den Notfall habe ich allerdings auch alle notwendigen Telefonnummern, und soll einfach schreien falls ich nicht mehr kann. Das wird glaube ich ein spannender Tag morgen :-).




Dienstag, 29. Oktober 2013

Hallo alle miteinander,

heute war der Induction Day im Hotel und der war extrem cool. Wir waren 13 Trainees bzw. neue Angestellte und auch zwei Prakitkanten (neben mir war noch ein Niederländer da). Alle kamen aus anderen Abteilungen: Küche, Housekeeping, Kellner, Portiers, Rezeptiuonisten und ich als einzige aus der Marketingabteilung. Wir haben mit einer richtig entspannten Vorstellungsrunde angefangen, bei der wir uns kennen gelernt haben. Moderiert und geführt wurde der ganze Tag von der Verantwortlichen für die Auszubildenden und Weiterbildungen und von der Personalmanagerin des Hostels. Beide sind extrem locker und haben während des ganzen Tages vor allem auf unsere Mitarbeit gesetzt. Nach der Vorstellungsrunde, bei der jeder seinen Namen, seine Abteilung, seine Herkunft, seine Hobbys, seine Haustiere und seine Zeit im Hotel genannt hat (viele sind nur saisonale Arbeitskräfte, die während der Hauptsaison eingestellt werden), ging es weiter mit einer Führung durch das Hotel und den Garten. Diese hatte ich bereits als ich am ersten Tag da war, aber bei meinem Orientierungssinn schadet es nicht, wenn ich das auch 13 oder 14 Mal mache. Obwohl ich ganz stolz verkünden muss, dass ich mich in den 7 Tagen, die ich jetzt da war und in denen ich 7 Mal an anderen Orten gearbeitet habe, nur einmal derart verlaufen habe, dass sich ein anderer Mitarbeiter meiner annehmen musste, um mich zu meinem entsprechenden Arbeitsplatz zu geleiten :-). Nach der Hoteltour und einer Frühstücks-Kaffee-Kekse-Pause hatten wir Besuch von dem Manager des Hotels. Diesen habe ich bereits im Angestellten-Meeting kennen gelernt und gestern auch schon in der Marketingabteilung gesehen. Dieser Mann ist wirklich beeindruckend. Er hat seine Karriere als Tellerwäscher bzw. Kellner angefangen, stammt aus vergleichsweise ärmlichen bis normalen Verhältnissen und konnte somit nie eine renommierte Hotelschule besuchen, sondern hat sich ganz langsam, aber entschlossen immer ein Stückchen höher gearbeitet und ist jetzt seit 5 Jahren Manager dieses Hotels. Er hat eine Art Motivationsrede gehalten, bei der es ihm vor allem darum ging, dass wir mit unserer Arbeit glücklich sind und das auch nach außen hin zeigen. Schließlich sind wir im Dienstleistungssektor tätig und unsere schlechte Laune überträgt sich automatisch auf die Gäste, die ihre wiederum auf den nächsten Angestellten übertragen, der auf seine Kollegen, diese wieder auf weitere Gäste usw. . Wir sollen versuchen, private Probleme, schlechte Laune oder Frust und Stress mit den Gästen draußen zu lassen. Allerdings weiß er auch, dass das immer eine tolle Floskel ist, aber nicht so leicht zu realisieren, also bietet er all seinen Angestellten, bei extremer Belastung bzw. schlechter Stimmung einfach zehn Minuten raus zu gehen, sich in den Garten zu setzen, etc. Ihm persönlich würde dies extrem helfen. Außerdem hat er uns neben seiner Lebensgeschichte auch an seiner Philosophie teilhaben lassen. Diese besagt, dass man ruhig Fehler machen darf, diese aber nur dann, wenn sie zu Gunsten des Gastes geschehen und wenn sie einmal gemacht werden und man dann daraus lernt. Außerdem soll man seine Fehler mit möglichst vielen Menschen teilen und sie erzählen, da das im besten Fall verhindert, dass andere genau den gleichen Fehler machen. Um uns das zu verdeutlichen, hat er ein echt interessantes Beispiel gebracht: Er war vorher in einem anderen Hotel Manager und hatte dort einen sehr motivierten Angestellten, dem er zuvor auch seine Philosophie gepredigt hatte. Dieser Angestellte war eines freitags nachmittags in der Situation, dass in Gäste gefragt haben, ob er ihnen einen Transport zum Strand organisieren könnte. Da aber leider auf die Schnelle kein Bus oder Taxi aufzutreiben war und auch seine Kollegen so sehr unter Stress standen, dass er sie nicht belästigen konnte, hat er sich beherzt einen der hauseigenen Wagen genommen und die Gäste prompt sicher und wohlbehalten zum Strand gefahren. Das Problemchen war allerdings, dass er keinen gültigen Führerschein besaß und dass er auf dem Rückweg (wo die Gäste zum Glück bereits ausgestiegen waren) einen kleinen und nicht ernsten Unfall gebaut hat. Das Fahrzeug wurde dennoch beschädigt und er musste es dem Manager beichten, zumal die Versicherung nicht zahlen würde. Die Reaktion des Managers war dann Folgende: Er hat dem Angestellten gepredigt, dass er Fehler machen darf, wenn sie im Sinne der Zufriedenstellung des Gastes sind und wenn die Idee eine gute ist. Definitiv waren die Gäste zufrieden gestellt und die Grundidee, selbst die Initiative zu ergreifen, war auch gut, allerdings haperte es an der Ausführung. Dennoch konnte er den Angestellten nicht einfach entlassen oder ihm ein Leben lang sauer sein, da er seine Mission erfüllt hatte.
Ich muss zugeben, ich bin sehr sehr begeistert von dem Manager und seiner Art mit seinen Angestellten um zu gehen, dass viele Dinge, die er tut und vor allem wie er sie tut, für südafrikanische Verhältnisse nicht normal sind. So bekommen alle Angestellten, die vor 8 Uhr morgens beginnen, ein Frühstück sowie ein Mittagessen vom Hotel kostenlos gestellt, alle die nach 8 Uhr beginnen nur ein Mittagessen und alle, die ab 17 Uhr beginnen ein Abendessen. Außerdem steigt der monatlich Lohn der Festangestellten proportional zu ihrer Beschäftigungsdauer im Hotel, Geburtstage werden gefeiert, es gibt kleine Geschenke und sonstige Aufmerksamkeiten. Außerdem stehen jedem Angestellten jährlich 21 Urlaubstage zu, obwohl das südafrikanische Gesetz nur 15 vorschreibt.
Er gibt sich auch wirklich Mühe, möglichst viele seiner Beschäftigten mit Namen zu kennen, um sie auf dem Flur persönlich an zureden (und das ist bei 300 und saisonalen Angestellten gar nicht so einfach).
Anschließend gab es eine kleine Einweisung in das grundsätzliche Arbeitsrecht, sowie die Bedingungen und Konditionen im Hotel. So fängt ein Arbeitsverhältnis hier zum Beispiel schon an, sobald der Angestellte das erste Mal für ein Unternehmen Arbeit leistet, für die er bezahlt wird, auch wenn bis zu dem Zeitpunkt oder in nachher Zukunft danach noch kein offizieller Arbeitsvertrag durch eine Unterschrift beider Seiten besiegelt wurde. Außerdem garantiert das Hotel allen Beschäftigten, die zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens arbeiten müssen, einen Nach-Hause-Bring-Service, da sie es nicht verantworten können, dass ihre Beschäftigen nachts durch die Gegend laufen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Besonders schockierden, aber hier total üblich, ist neben der Durchführung von unregelmäßigen und unangekündigten Drogen- und Alkoholtest vor allem die Durchführung von Lügendetektortests. Sobald irgendwo etwas gestohlen wird und man mit Hilfe der Kameras nicht genau herausfinden kann, wer es war, werden alle Angestellten, die sich innerhalb des verdächtigen Zeitraums am verdächtigen Ort aufgehalten haben zum Test zitiert, angeschlossen und auf den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen hin überprüft. Auch ungewöhnlich ist es, dass man im Arbeitsvertrag seine nächsten Verwandten angeben muss. Wenn man nämlich einen Tag frei bekommen will, um zu einer Taufe, Beerdigung, Hochzeit oder auch nur zum Kinderarzt zu gehen, muss man den entsprechenden Namen des Angehörigen angeben und wenn sich der nicht auf der Liste im Arbeitsvertrag befindet, bekommt man den Tag auch nicht frei.
Aber das nur mal so zum generellen Arbeitsrecht hier bzw. zu dem konkreten im Hotel.

Nach der Mittagspause haben wir uns dann etwas ausgiebiger mit der Geschichte des Hotels und auch der der anderen beiden Hotels beschäftigt und uns über Motivation unterhalten und wie man einem Gast nicht einfach nur einen guten und zufriedenstellenden Aufenthalt bereitet, sondern einen einzigartigen, den er nie vergisst und unbedingt wiederholen und weiterempfehlen möchte. Das war dann auch soweit mein heutiger Arbeitstag und ich habe nicht nur eine Menge über das Hotel an sich gelernt, sondern ziemlich viele spannende neue Leute kennen gelernt, und vor allem wie man sich von anderen abgrenzt und besonders auszeichnet (egal ob das Hotel sich von den Konkurrenten abheben muss oder man selbst von möglichen Mitbewerbern etc.).

Den restlichen Nachmittag und Abend habe ich dann wieder mit meiner südafrikanischen Mitbewohnerin verbracht. Nachdem wir gestern bereits bei Eis und Muffins gequatscht haben, haben wir das heute bei Chips und Kuchen ( und für das Gewissen Erdbeeren) fortgeführt. Eine weitere Südafrikanerin, die ebenfalls hier im Hostel wohnt, hat sich gestern noch dazu gesellt. Sie ist echt cool, sehr direkt und ehrlich, aber das mag ich extrem an ihr. Sie wohnt mit einem Typen im gleichen Zimmer, der aber (so wie ich ihn kurz kennen gelernt habe und wie sie ihn beschrieben hat) etwas seltsam drauf ist. Da wir es nicht mit unserem Gewissen vereinbaren konnten, sowieso noch vier freie Betten haben und eh die ganze Zeit am Labern waren, hat sie spontan ihren Schlafplatz von seinem Zimmer in unseres verlagert :-).

Heute Abend hatten wir im Vergleich zu gestern aber auch etwas ernstere Themen: Ich wollte diese Sache schon die ganze Zeit ansprechen, wusste aber nicht wie, also habe ich es einfach mal versucht, nachdem heute im Hotel der ausschlaggebende Punkt kam. Aber ich fange mal von vorne an: Wir mussten bei unserem Induction-Tag heute eine Anwesenheitsliste ausfüllen, auf der nach dem Vor- und Nachnamen, der Abteilung, der Unterschrift UND (das ist krass) nach der Hautfarbe gefragt wurde. Man konnte ankreuzen, ob man white (weiß), black (schwarz), asian (asiatisch) oder coloured (farbig) ist. Zwischen black und coloured wird hier ein riesengroßer Unterschied gemacht, da die "schwarze" Bevölkerung wirklich dunkelhäutig ist, während die "coloured" Menschen nur etwas dunkelhäutiger sind. Ich selbst habe allerdings immernoch Probleme, das genau auseinander zu halten, da die Grenzen dort sehr fließend sind. Was ich aber eigentlich sagen will, ist, dass ich von der Tatsache, dass man bei einer Anwesenheitsliste seine Hautfarbe angeben muss, mehr als geschockt bin. Niemand aus unserer Gruppe heute hat das bemängelt, kritisiert oder sich bewundert. Niemand, außer die einzigen beiden Europäer: Ich und der niederländische Praktikant haben nachgefragt, weil wir uns sicher waren, dass wir das nur falsch verstehen und da nicht tatsächlich nach der Hautfarbe gefragt wird. Uns wurde jedoch erklärt, dass genau das der Fall ist und dass selbst die Personalmanagerin das nicht begreifen und unterstützen würde, das es aber eine Pflicht von Seiten der Regierung ist, um sicher zu stellen, dass die Quoten eingehalten werden. Es gibt nämlich ähnlich zu der Frauenquote in deutschen Führungsebenen und der Mindestanzahl an körperlich oder geistig benachteiligten Personen in Deutschland eine Quote, die besagt, wie viele schwarze, weiße und farbige Angestellte ein Hotel haben und vor allem auch weiterbilden muss.Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass man selbst hier unten über dieses Problem hinweg ist. Deshalb habe ich meine Mitbewohnerin danach gefragt und sie hat mir erzählt, dass es auch in vielen Schulen bzw. bei der Vergabe von Schulplätzen so abläuft, dass zwischen den drei Hautfarben (und manchmal vier, wenn asiatsich als zusätzliche Hautfarbe hinzugenommen wird; sonst wird es unter coloured gepackt) unterschieden wird. Die Schüler werden dann nicht nach ihren Noten, Qualifikationen oder Leistungen ausgewählt, sondern so, dass die Quote und auf Deutsch gesagt, die Farbe stimmt. Hier wundert das niemanden mehr, weil das normal ist und weil es von Gesetzeswegen aus festgeschrieben ist, aber ich hatte auf diesem Gebiet definitiv mit mehr Fortschrittlichkeit gerechnet. Jedenfalls hatten wir heute Abend noch eine lange Diskussion über dieses Thema und wie extrem in manchen Gebieten und Ebenen immer noch die Unterschiede sind und wie stark vor allem diese drei Gruppen von Menschen voneinander getrennt werden.
Damit beende ich jetzt auch den heutigen Eintrag.
Nein, Stopp, eins wäre da noch und das ist auch deutlich erfreulicher und amüsanter als das vorige Thema: Wir bewegen uns ja ganz ganz stark auf Weihnachten zu und die Shoppingcenter und Straßen und Supermärkte und Hotels sind bereits sehr sehr sehr sehr übertrieben weihnachtlich geschmückt. Neben den ganzen Weihnachtsplätzchen, Weihnachtsmannkostümen, Schokoladenweihnachtsmännern, Christbaumkugeln und Plastiktannenbäumen, hat die ganze Vorweihnachtseuphorie für mich aber heute neue Maßstäbe angenommen. Als ich einkaufen war, habe ich im Supermarkt zwei Lieder gehört:
1. Rudolph, the red nose rendier und
2. (und das ist so was von unpassend, seltsam und für einen Menschen aus dem gefühlt schneereichsten Kaff Europas verstörend) "Let it snow"

Ich hoffe, ihr habt jetzt alle einen Ohrwurm und könnt euch bildlich vorstellen, wie ich im Supermarkt zu "Lass es schneien" bei 26 Grad Außentemperatur zwischen weißen, roten und gelben Kunststofftannenbäumen die absolute Orientierung verliere.

Montag, 28. Oktober 2013

Einen schönen guten Abend, ich vergesse die ganze Zeit, dass es bei euch erst halb 8 ist und ihr noch voll viel vom Tag habt, während es hier schon stockduster ist und die "inoffizielle Ausgangssperre" eingesetzt hat :-). Ich kann heute leider nicht so viel schreiben, da meine südafrikanische Mitbewohnerin mit mir feiern möchte. Es gibt Eis und Muffins (keinen Alkohol, denn wir müssen beide morgen arbeiten). Wir haben das Zimmer jetzt mittlerweile ganz für uns alleine und sind echt gute Freundinnen geworden. Wir haben zusammengerechnet bestimmt schon acht Stunden Frauengespräche hinter uns und das aktuellste gerade unmittelbar beendet. Daher auch der Anlass zum Feiern, denn sie hat beschlossen all ihren Männerprblemen abzudanken und jetzt ein neues Leben zu starten, in dem es erstmal nur um sie geht. Um das auch angemessen zu zelebrieren, kommt gleich die kleine Zwei-Frauen-Deutsch-Südafrika-Neuanfangs-Privat-Party :-). Der super Nebeneffekt, den diese neue Freundschaft hat, ist, dass sie die meiste Zeit geredet hat und ich jetzt gaaaanz viele englische Ausdrücke für die Worte "enttäuscht", "betrogen", "verarscht", "hintergangen", "Idiot", "Vollidiot", "Arschloch" und diverese andere Bezeichnungen speziell für das weibliche, nicht immer ganz monogame Geschlecht, die ich nicht wiederholen möchte, die aber im Deutschen unter anderem mit Sch...., H... und N... anfangen. Das wars jetzt aber wirklich an Tipps. Jedenfalls ist sie los gezogen, um unser Feststagsmal zu besorgen und in der Zeit beschreibe ich eben meinen Tag.
Also heute war ich ja das erste Mal im Marketing Department bzw. musste dort das erste Mal arbeiten. Ich wurde herzlich empfangen und mir wurden erstmal die groben Sachen erklärt. Dazu gehören vor allem die Internetauftritte des Hotels in diversen sozialen Netzwerken, die ich teilweise noch nicht mal kannte. Jedenfalls soll ich den Mitarbeiter für Social Media unterstützen und wie bereits erwähnt im Tagesgeschäft bei der Repräsentation und der Online-Kommunikation mit den Gästen helfen.
So sehr viel gibt es daher auch noch nicht zu erzählen, da selbst bis auf das Einlesen, Zuhören und Ausprobieren nicht viel gemacht habe. Ich habe allerdings festgestellt, dass eine einzige Person viel zu wenig ist, um diesen Job zu machen. Derjenige, der es jetzt macht, muss sich um alle drei Hotels kümmern, diese in 8 verschiedenen Netzwerken vertreten, posten, Fotos hochladen, Events veröffentlichen und verbreiten, die Gäste zur Kommunikation aufrufen, etc. Das klang für mich im ersten Moment auch nicht viel, allerdings gehört es auch zur Kundenbindung, dass man auf jeden Like und jeden Kommentar und jeden Tweet und wie das sonst noch alles heißt, reagiert und das ist echt eine Menge Arbeit. Nebenbei muss auch der restliche Marketingjob erledigt werden, es stehen Meetings an, Budgetbesprechungen, Exkursionen, etc. Neben der Marketing Managerin arbeiten noch ihre Assistentin, eine weitere Mitarbeiterin, eine Grafikdesignerin und der Social Media Angestellte in der Marketingabteilung und dieses Team übernimmt allein das Marketing aller drei Hotels. Ich wurde vorgewarnt, dass es wahrscheinlich ein etwas arbeitsreicheres Praktikum werden wird, währenddessen oft Hektik und Stress aufkommt, da wir uns unmittelbar auf die Hauptsaison zu bewegen bzw. schon drin stecken und jetzt die Events, Specials, Besonderheiten, und so weiter und so fort rasant ansteigen und bekannt gemacht werden wollen. Mal ganz von dem Vor Ort Marketing abgesehen und den 20 Onlineportalen, auf denen die Buchungen für die Hotels möglich sind und ganz davon abgesehen, dass es noch zahlreiche Bewertungsportale gibt, die regelmäßig überprüft werden müssen und mal ganz davon abgesehen, dass wir regelmäßige Reports an das Hotelmanagement anfertigen müssen, in dem die Stärken und Schwächen des Hotels bzw. ausgehend von den Bewertungen der Gäste die positiven und negativen Aspekte der einzelnen Abteilungen präsentiert werden müssen und ganz davon abgesehen, dass die drei Homepages der Hotels gepflegt werden müssen und dass regelmäßig neue Fotos entstehen müssen und und und. Also das war nur ein kurzer und knapper Einblick in das, was mir heute so geboten wurde und dementsprechen geflasht war ich auch :-).

Morgen bin ich allerdings nicht in der Marketingabteilung, da für alle Trainees (Auszubildenden) und Praktikanten ein ganztägiger Workshop ansteht, bei dem wir noch etwas genauer mit dem Hotel vertraut gemacht werden können. Da jeder von uns bereits praktische Einblicke in die einzelnen Abteilungen gewinnen konnte, denke ich, dass das morgen etwas theorielastiger wird. Außerdem hilft es super, um Leute in seinem Alter kennen u lernen und Kontakte zu knüpfen. So habe ich zum Beispiel schon jemanden gefunden (die Grafikdesignerin), die mir den Strand zeigen möchte (also nicht den Touristenstrand direkt in Cape Town, sondern einen abgelegeneren, der mehr unter Einheimischen bekannt ist).

Das wars auch schon für heute und jetzt muss ich einen Lebens-Neuanfang einer 32-jährigen feiern, die die Schnauze voll von allen Männern hat :-).

Sonntag, 27. Oktober 2013

Hallo,

heute war ich mit meiner deutschen und finnischen Mitbewohnerin auf dem Tafelberg. Dieser ist 1650 m hoch und eines der sieben Weltwunder. Damit habe ich jetzt schon zwei der Weltwunder gesehen: Great Barrier Reef und Table Mountain, fehlen also nur noch fünf ;-).
Die Fotos sagen mehr als ich schreiben könnte. Heute gibt es daher fast nur Fotos, aber davon gaaaaaaaaanz viele. Und nur zur Warnung, ich bin auf so vielen drauf, weil ich beweisen will, dass ich wirklich da war und die Fotos nicht von Google gezogen habe, außerdem finde ich, dass manche Fotos richtig mutig aussehen, als ob ich kurz vorm runter plumpsen wäre :-). Außerdem ist die Finnin Künstlerin, und unter anderem Fotografin und das mus man in so einer Kulisse natürlich ausnutzen :-).




Bei diesem putzigen Tierchen weiß ich leider nicht, wie das heiß, was das ist, was das macht und wie es dem sonst so geht. Aber ich bin offen für jeden Hinweis.


 
Außer dem kuscheligen murmeltierartigen Wesen gab es vor allem Echsen, Salamander und andere mehr oder weniger kleine Tiere auf dem Berg.
 






















Das sind übrigens wir drei.


Das wars erstmal mit den Fotos vom Berg, hier sind noch ein paar von meinem Hostel von außen:






Wir haben jetzt übrigens eine Stunde Zeitverschiebung, weil ihr im kalten Deutschland ja eure Uhren umstellen musstet :-). Außerdem möchte ich jeden, der Sonne mag ein bisschen neidisch machen, denn gestern auf dem Tafelberg waren es 29 Grad.
Außerdem habe ich mittlerweile ein Art Erleuchtung bekommen und fange an das Land hier unten zu lieben. Genauso wie in Australien faszinieren mich hier die extremen Unterschiede, zum Einen bezüglich der Natur. Wie man sehen kann, liegen Strand und Berge und eine Art steiniger Wüste auf den Bergen sehr nah aneinander. Aber zum Anderen sind auch die sozialen Unterschiede sehr extrem, da Arm und Reich unmittelbar nebeneinander wohnen und nur durch hohe Mauern mit Stachel- und Stromdraht getrennt und von bewaffneten Sicherheitsleuten getrennt werden. Am extremsten ist aber der Unterschied der Menschen hier: Am Tag sind sie unglaublich hilfsbereit, zuvorkommend, selbst im Minibus bekommt man als weißer mehr oder weniger Tourist bis auf den letzten Cent sein Wechslegeld zurück (obwohl ich da zu Anfang böse Vorurteile hatte), wenn man sonst irgendwelche Fragen hat wird einem sofort geholfen. Auf der anderen Seite, bekommt jedoch jemand in Kapstadt bzw. der Kapprovinz alle 2 Minuten eine Waffe vorgehalten und man muss vorallem im Dunkel sehr vorsichtig sein. Dieser Gegensatz ruft einen selbst zu extremer Vorsicht auf, macht das Leben hier aber auf der anderen Seite sehr angenehm und schön.

Es ist jetzt gerade 7 Uhr morgens hier und so langsam sehne ich mich nach einem eigenen Zimmer. Ich finde Hostels toll und man kann Menschen kennen lernen und ich habe schon eine Menge Freunde gefunden, aber wenn man hier ist und arbeitet, dann ist das ein hartes Leben. Heute Nacht bin ich gegen 2 Uhr eingeschlafen und seit heute morgen um 5 Uhr ist der Teufel los in meinem Zimmer. Ich habe eine neue Mitbewohnerin bekommen, die wegen eines Vorstellungsgesprächs in Kapstadt ist und die (ich schiebe das auf ihre zwei Kinder, die sie allein erzieht und auf die Arbeit nebenbei) heute morgen um 5 Uhr angefangen hat, ihr Bett zu machen, ihre Sachen zu bügeln und ihre Tasche aus- und wieder einzuräumen. Außerdem ist auch meine andere südafrikanische Mitbewohnerin wieder da. Die Finnin musste für zwei Tage beruflich in eine andere Stadt, kommt aber auch übermorgen wieder. Also zusammengefasst sind wir zurzeit zu dritt. Am Freitag, den 1. November ziehe ich dann in ein Privathaus, das näher an meinem Arbeitsplatz liegt, sodass ich zu Fuß gehen kann und die morgens- und abends- Minibus-Touren weglassen kann. Meine Vermieterin, mit der ich bis jetzt nur Email-Kontakt hatte, ist auch wahnsinnig nett. Sie hat mir angeboten, wann immer ich will, dürfte ich auch vor meinem Einzug zum Dinner vorbeikommen und ich durfte sie als mein Notfallkontakt vor Ort hier in Kapstadt benennen, falls etwas passieren sollte. Obwohl ich mittlerweile eine Menge Leute kenne, denen ich auch vertraue, gibt einem das nochmal ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit.

Gleich fange ich dann mit meinem eigentlichen Job im Marketing Department an. Ich bin etwas nervös, weil ich nicht genau weiß, was die von mir erwarten. Ein Großteil meiner Arbeit besteht in der Repräsentation des Hotels in sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter, Google +, Instagramm, etc.). Da ich selbst nur Erfahrung mit Facebook habe, habe ich gestern Nacht versucht, mich etwas über die anderen schlau zu machen. Dabei ist leider nicht ganz so viel bei rum gekommen, da ich mich dafür anmelden muss, mir aber eigentlich keinen Twitter- und Google+- Account zulegen wollte. Aber mal sehen, ob ich aus Übungsgründen meine Meinung noch ändern werde.
Das wars auch soweit schon und heute Abend gibt es dann vermutlich Neuigkeiten zu meiner Arbeit, der ich ja jetzt bis zum 21. Februar nachgehen werde und die ich mir sehr sehr spannend vorstelle, jetzt wo ich den Einblick in das alltägliche Geschäft des Hotels habe.