Einen guten Abend an alle.
Heute war ich ganz alleine im Büro (unmittelbar daneben ist aber ein anderes Büro, als hatte ich durchgehend jemanden zum Quatschen :-) ). Allerdings ist sie nicht direkt aus der Marketingabteilung, weshalb sie mir nicht besonders weiter helfen konnte bei den Problemen, die ich so hatte. Eigentlich waren das aber gar nicht so viele, denn ich hatte zwar ein paar Aufgaben bekommen, die ich bearbeiten sollte, aber das waren typische Praktikanten-Aufgaben. Daher wurden sie mit übergeben mit dem kleinen Zusatz, es würde niemand erwarten, dass ich das alles super mache oder das durchziehe auch wenn es langweilig wird. Ich könnte mich ruhig eigenen Aufgaben widmen oder mir neue Sachen überlegen, die man in das aktuelle Marketing aufnehmen könnte. So habe ich es dann auch größtenteils gemacht. Ein bisschen was von dem, was ich machen sollte, ein bisschen was von privatem Reise-Planungs-Zeug von mir und auch ein bisschen was Kreatives.
Etwas Schlimmes oder Wichtiges ist zum Glück nicht passiert und die Anzahl der Personen, die was von der Marketingabteilung wollten, hielt sich zum Glück auch in Grenzen. Ein paar haben gefragt, wo denn alle sind und mir angeboten, wenn ich Langeweile hätte, dürfte ich mich gerne zu ihnen setzen. Das größere Problem war allerdings das Telefonieren, denn auch wenn ich mittlerweile so gut wie alles verstehe, was mir gesagt wird, ist es ein unglaublich großer und extremer Unterschied, wenn ich mit jemandem am Telefon spreche und ihn oder sie nicht hören kann. Trotzdem glaube und hoffe ich, dass ich alles soweit ganz gut mitbekommen habe, was die wollte und die meiste Zeit musste ich eh nur sagen, dass alle ausgeflogen sind, Montag erst wieder kommen und ich nur die dringenden Nachrichten entgegennehme und notiere. Bei ganz dringenden Dingen, habe ich dann auch die Handynummern rausgegeben, aber das hielt sich Gott sei Dank auch in Grenzen.
Besonders gut fand ich meinen Anfall, eine Art wöchentlichen Post für das bzw die Hotels zu erfinden bzw. dann Montag vorzuschlagen, in dem die aktuellen "Must See" und "Must Do" - Sachen in und um Kapstadt präsentiert werden. Das bedeutet, dass jede Woche eine Aktivität oder ein Ort, Event etc. vorgestellt wird, das man als Tourist nicht verpassen darf, wenn man in Kapstadt ist. Daran habe ich dann den größten Teil des Tages gearbeitet. Ganz uneigennützig ist mir währenddessen auch aufgefallen, dass das ja super ist für mich persönlich und meine Wochenendplanung :-). Selbstverständlich war das aber nur ein kleiner Zusatz-Pluspunkt für meine heutigen Aktivitäten (obwohl ich jetzt schon ein paar Alternativen für mein bevorstehendes Wochenende habe). Wenn dann auch endlich der Regen aufhört, kann ich das auch in die Tat umsetzen. Ja gestern Abend und heute Nachmittag hat es geregnet, ich haue aus Deutschland ab; mit dem festen Hintergedanken, vor dem scheiß Wetter und Regen und Wind und der Kälte abzuhauen und dann ist das heute schon der zweite Regentag in zwei Wochen. Schrecklich!!! Aber trotzdem sind es noch um die 22 Grad und Samstag und Sonntag sollen auch wieder 26 Grad erreicht werden, da kommt dann wieder etwas Urlaubsstimmung auf. Was ich aber aktuell an meiner momentanen Situation in diesem tollen Land so gar nicht mag, ist die Tatsache, dass es hier kein Allerheiligen gibt und ich daher morgen arbeiten muss. Leider fallen deshalb auch sämtliche Halloween-Party-Aktivitäten für mich heute flach. Dafür bin ich aber sehr gespannt auf den morgigen Tag, an dem ich ja umziehen werde.Der Abschied vom Hostel fällt mir auch gar nicht so schwer, denn gerade ist auch meine südafrikanische Mitbewohnerin ausgezogen und die anderen sind auch schon wieder in Deutschland und Finnland. Zur Zeit wohne ich mit einer weiteren Afrikanerin im Zimmer. Außerdem hoffe ich, dass das Nicht-mehr-im-Hostel-wohnen-Leben meine Arbeitsqualität etwas steigert, denn jetzt kann ich endlich die Nächte durchschlafen und morgens dann aufstehen, wann ich aufstehen muss, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Das heißt, ich muss mich nicht mehr nach meinen Mitbewohnerinnen richten. Außerdem habe ich ein echt gutes Timing mit meinem Auszug, denn gestern Abend wurde unmittelbar vor meiner Zimmertür ein Gemeinschafts-Fernsehraum eingeweiht, in dem für alle Hostelbewohner ein Fernseher zur Verfügung steht, der meinem Empfinden nach die komplette Nacht auf seine Boxen-Qualitäten hin geprüft wurde und ich kann nur sagen, der Ton läuft (leider) einwandfrei. Außerdem habe ich die letzten beiden Abenden eine seltsame Person wahrgenommen, die den Koran oder was auch immer in unserer Nachbarschaft rauf und runter schreit bzw. singt oder betet. Ich weiß nicht, wieso er mir vorher nicht aufgefallen ist oder ob er vorher überhaupt da war, aber ich bin auch nicht traurig, mir seine mehr oder weniger musikalischen Einlagen ab morgen nicht mehr anhören zu müssen. Und noch einen weiteren Vorteil hat mein Umzug: Ich muss nicht mehr jeden Tag zwei Mal Minibus fahren. Obwohl es echt eine lustige Sache ist und ich mich dran gewöhnt habe, ist es zum Kotzen, dass man nie weiß, wie lange man genau zur Arbeit braucht, und daher vorsorglich immer eine dreiviertelstunde vor Arbeitsbeginn aufbricht, um dann, wenn die schreienden Busfahrer genug Passagiere zusammen bekommen, eine halbe Stunde zu früh zu sein. Ich werde die Busse weiter nutzen, wenn ich in die Stadt will oder so, aber ich bin nicht mehr drauf angewiesen, was meiner Seele und meiner Gesundheit gut tut. Heute haben wir nämlich jemanden auf dem Heimweg angefahren. Es gab einen extremen Knall und eine rasante Bremsung. Ein junger Mann stand neben dem Bus auf, schien aber nicht unter die Reifen gekommen zu sein, sondern lediglich in den Bus geknallt oder der Bus in ihn, das weiß man hier nicht so genau. Jedenfalls hat er sichzunächst über sein Bein beklagt, was aber nach einigen Minuten wieder OK war. Er konnte auch laufen und wollte keinen Notarztwagen vor Ort haben. Er stand aber glaub ich etwas unter Schock, aber der Minibusfahrer hat ihn eine ganze Weile lang versucht zu überreden, dass wir doch einen Krankenwagen rufen, aber er ist einfach abgehauen. Jedefalls bin ich auch nicht wahnsinnig traurig, dass ich das jetzt nicht mehr jeden Tag mitmachen muss.
Und damit wünsche ich allen eine gute Nacht bzw. schönen Tag oder was auch immer jetzt kommt. Achja und ich bin neidisch auf alle, die Feiertag und somit frei haben!!!!!
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