Montag, 28. Oktober 2013

Einen schönen guten Abend, ich vergesse die ganze Zeit, dass es bei euch erst halb 8 ist und ihr noch voll viel vom Tag habt, während es hier schon stockduster ist und die "inoffizielle Ausgangssperre" eingesetzt hat :-). Ich kann heute leider nicht so viel schreiben, da meine südafrikanische Mitbewohnerin mit mir feiern möchte. Es gibt Eis und Muffins (keinen Alkohol, denn wir müssen beide morgen arbeiten). Wir haben das Zimmer jetzt mittlerweile ganz für uns alleine und sind echt gute Freundinnen geworden. Wir haben zusammengerechnet bestimmt schon acht Stunden Frauengespräche hinter uns und das aktuellste gerade unmittelbar beendet. Daher auch der Anlass zum Feiern, denn sie hat beschlossen all ihren Männerprblemen abzudanken und jetzt ein neues Leben zu starten, in dem es erstmal nur um sie geht. Um das auch angemessen zu zelebrieren, kommt gleich die kleine Zwei-Frauen-Deutsch-Südafrika-Neuanfangs-Privat-Party :-). Der super Nebeneffekt, den diese neue Freundschaft hat, ist, dass sie die meiste Zeit geredet hat und ich jetzt gaaaanz viele englische Ausdrücke für die Worte "enttäuscht", "betrogen", "verarscht", "hintergangen", "Idiot", "Vollidiot", "Arschloch" und diverese andere Bezeichnungen speziell für das weibliche, nicht immer ganz monogame Geschlecht, die ich nicht wiederholen möchte, die aber im Deutschen unter anderem mit Sch...., H... und N... anfangen. Das wars jetzt aber wirklich an Tipps. Jedenfalls ist sie los gezogen, um unser Feststagsmal zu besorgen und in der Zeit beschreibe ich eben meinen Tag.
Also heute war ich ja das erste Mal im Marketing Department bzw. musste dort das erste Mal arbeiten. Ich wurde herzlich empfangen und mir wurden erstmal die groben Sachen erklärt. Dazu gehören vor allem die Internetauftritte des Hotels in diversen sozialen Netzwerken, die ich teilweise noch nicht mal kannte. Jedenfalls soll ich den Mitarbeiter für Social Media unterstützen und wie bereits erwähnt im Tagesgeschäft bei der Repräsentation und der Online-Kommunikation mit den Gästen helfen.
So sehr viel gibt es daher auch noch nicht zu erzählen, da selbst bis auf das Einlesen, Zuhören und Ausprobieren nicht viel gemacht habe. Ich habe allerdings festgestellt, dass eine einzige Person viel zu wenig ist, um diesen Job zu machen. Derjenige, der es jetzt macht, muss sich um alle drei Hotels kümmern, diese in 8 verschiedenen Netzwerken vertreten, posten, Fotos hochladen, Events veröffentlichen und verbreiten, die Gäste zur Kommunikation aufrufen, etc. Das klang für mich im ersten Moment auch nicht viel, allerdings gehört es auch zur Kundenbindung, dass man auf jeden Like und jeden Kommentar und jeden Tweet und wie das sonst noch alles heißt, reagiert und das ist echt eine Menge Arbeit. Nebenbei muss auch der restliche Marketingjob erledigt werden, es stehen Meetings an, Budgetbesprechungen, Exkursionen, etc. Neben der Marketing Managerin arbeiten noch ihre Assistentin, eine weitere Mitarbeiterin, eine Grafikdesignerin und der Social Media Angestellte in der Marketingabteilung und dieses Team übernimmt allein das Marketing aller drei Hotels. Ich wurde vorgewarnt, dass es wahrscheinlich ein etwas arbeitsreicheres Praktikum werden wird, währenddessen oft Hektik und Stress aufkommt, da wir uns unmittelbar auf die Hauptsaison zu bewegen bzw. schon drin stecken und jetzt die Events, Specials, Besonderheiten, und so weiter und so fort rasant ansteigen und bekannt gemacht werden wollen. Mal ganz von dem Vor Ort Marketing abgesehen und den 20 Onlineportalen, auf denen die Buchungen für die Hotels möglich sind und ganz davon abgesehen, dass es noch zahlreiche Bewertungsportale gibt, die regelmäßig überprüft werden müssen und mal ganz davon abgesehen, dass wir regelmäßige Reports an das Hotelmanagement anfertigen müssen, in dem die Stärken und Schwächen des Hotels bzw. ausgehend von den Bewertungen der Gäste die positiven und negativen Aspekte der einzelnen Abteilungen präsentiert werden müssen und ganz davon abgesehen, dass die drei Homepages der Hotels gepflegt werden müssen und dass regelmäßig neue Fotos entstehen müssen und und und. Also das war nur ein kurzer und knapper Einblick in das, was mir heute so geboten wurde und dementsprechen geflasht war ich auch :-).

Morgen bin ich allerdings nicht in der Marketingabteilung, da für alle Trainees (Auszubildenden) und Praktikanten ein ganztägiger Workshop ansteht, bei dem wir noch etwas genauer mit dem Hotel vertraut gemacht werden können. Da jeder von uns bereits praktische Einblicke in die einzelnen Abteilungen gewinnen konnte, denke ich, dass das morgen etwas theorielastiger wird. Außerdem hilft es super, um Leute in seinem Alter kennen u lernen und Kontakte zu knüpfen. So habe ich zum Beispiel schon jemanden gefunden (die Grafikdesignerin), die mir den Strand zeigen möchte (also nicht den Touristenstrand direkt in Cape Town, sondern einen abgelegeneren, der mehr unter Einheimischen bekannt ist).

Das wars auch schon für heute und jetzt muss ich einen Lebens-Neuanfang einer 32-jährigen feiern, die die Schnauze voll von allen Männern hat :-).

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