Montag, 30. Dezember 2013

Hallo zusammen,

also erstmal hoffe ich, dass ihr die Weihnachtstage alle mehr oder weniger gut überstanden habt und das ganze viele Essen nicht zu tiefe und viele Spuren hinterlassen hat :-).
Ich kann voller Stolz behaupten, dass ich in den letzten Tage eine Menge getan habe, um die Folgen von Weihnachten wieder los zu werden. Allerdings war das eher unabsichtlich, denn ich war die letzten Tage immer mit Amber unterwegs. Und Amber's absolutes Hobby ist nun mal Surfen. Da ich das auch sehr gerne etwas besser lernen möchte, bin ich immer sehr froh, wenn sie mich fragt, ob ich sie begleiten möchte. Dementsprechend sah dann auch unser Sonntag aus:
Morgens sind wir zunächst nach Muizenberg zum Surfen gefahren. Leider hat sich bei mir bis jetzt noch keinerlei Besserung in meinen Fähigkeiten ergeben, aber ich muss zugeben, ich habe weniger Angst vor dem offenen Meer, vor den Wellen und vorallem vor der Kraft, die da hinter steckt. Wenn man erstmal seine gefühlten 25 Liter Meerwasser getrunken hat, dann relativiert sich alles, was danach kommt :-).
Jedenfalls fand ich die Wellen gestern Morgen nicht ganz so hart, wie die an meinem Geburtstag und trotzdem war es leider auch nicht so "gemütlich" wie letzte Woche. Daher verhielt sich unsere Surftour auch eher etwas knapper.
Anschließend wurde mir von meiner persönlichen, privaten Stadt- und Umgebungsführerin noch mehr Sehenwertes gezeigt. Zunächst sind wir zu einem kleinen Markt gefahren, auf dem die Bauern der Gegend ihre eigenen Produkte verkaufen. Laut Amber ist das ein wahrer Geheimtipp und bei Touristen zwar sehr beliebt, aber da der Markt sehr weit außerhalb und versteckt liegt, hält sich die Zahl der Touristen, die dorthin finden, doch sehr in Grenzen.
Außerdem gab es auf einer Wiese ganz in der Nähe eine ganz besondere Attraktion, die ich mal auf folgenden Fotos festgehalten habe:





Im Anschluss an dieses doch eher ungewohnte Bild sind wir dann nach Kommetje gefahren. Das ist ein Strand, der auch als "Long Beach" bezeichnet wird. Er ist zwar nicht wirklich der längste in Kapstadt und Umgebung, aber er kann sich auf jeden Fall sehen lassen :-).
Dort haben wir dann den Großteil des Tages verbracht. Während ich vor allem  in der Sonne lag und mich darüber gefreut habe, dass sich meine Hautfarbe endlich mal etwas verändert, konnte man Amber die meiste Zeit im Wasser beobachten. Ich glaube, irgendwo in ihr befindet sich ein Fisch oder so, denn es gibt keinen Liter Wasser, an dem man vorbeikommt, ohne dass sie hineinspringt. Besonders beeindruckend finde ich auch, dass sie von der Temperatur des Wassers dabei nicht abgeschreckt wird. Während die Sonne für mich nicht warm genug sein kann, kann das Wasser für sie nicht kalt genug sein.
Wir haben auch ca. 10 Sekunden lang überlegt, ob wir in Kommetje surfen sollen. Diese Überlegungen haben sich allerdings bei dem Anblick der Wellen schlagartig in Luft aufgelöst.
Hier sieht alles noch sehr freundlich aus:



Und leider kann man auch auf diesen Bildern nur die Ruhe und Idylle des Meeres erkennen...




;;;die Wellen sind allerdings nicht so winzig, wie sie auf diesem Foto aussehen.


Ich hoffe aber, dass die ganze Sache etwas anders wirkt, wenn man die Wellen mal in Relation zu einem Menschen betrachtet:




Auch wenn das bei eingefleischten und professionellen Surfern wahrscheinlich Gelächter auslöst, für mich und Amber ist es vorbei, sobald die Wellen als 1 bis 1,5 werden. Auch wenn das im ersten Moment nicht viel klingt, darf man sich das ruhig gerne mal bildlich vorstellen:
Man steht bis zum Hals im Wasser und dann kommen weitere 100 cm Wasser hinzu und als normale Person kann man da so spontan nicht besonders erfolgreich gegen ankämpfen.





Dennoch gab es ein paar Surfer (drei am ganzen Long Beach), die sich todesmutig in die Wellen gestürzt haben und ich finde es wie gesagt sehr schön, denen bei ihren Selbstmordversuchen zu zu gucken, während ich am Strand vor mich hin bruzzeln kann :-).

Als wir dann irgendwann gefühlt "gar" waren, sind wir zu einer Freundin von Amber gefahren (die ich schon am Freitag im Club kennen gelernt habe). Dort haben wir dann auch nochmal eine Runde in ihrem Pool genossen und ich ersprar euch jetzt mal das ganze Mädels- Gequatsche :-).
Ich finde es aber wirklich toll, dass ich so offen aufgenommen und von allen so nett empfangen werde, als ob ich schon ewig ein Teil ihrer Clique wäre. Ich habe mich jedenfalls pudelwohl gefühlt und ich glaube, es gibt schlimmere Wege seinen Sonntag zu verbringen, als zu Surfen, am Strand zu Chillen und dann im Pool zu plantschen.

Während wir also somit die meiste Zeit des Tages etwas für unseren Körper (Surfen, schwimmen und bräunen) und für unsere innere Zufriedenheit (Frauengespräche) getan haben, haben wir uns dann abends auch noch um das Heil unserer Seele bemüht.
Wie ihr wahrscheinlich schon ganz dezent bemerkt habt, bin ich ein "klitzekleiner" Fan der Church of Common Ground (der Kirche, die wir zu Weihnachten besucht haben). Auch Amber und ihre Freundin können sich mit dieser Art von Gottesdienst super anfreunden und somit sind wir alle gemeinsam in die Kirche (das Zelt) gefahren.
Ich finde das passt jetzt so gar nicht: Ich war surfen, sonnenbaden, schwimmen, tratschen und BETEN. Aber wie gesagt, ich würde davon nicht so schwärmen, wenn es nicht wirklich alle Schwärmerei wert wäre.

Das gestrige Thema zum Beispiel war "Wieso hat Josef Maria nicht verlassen, als er erfahren hat, sie sei jungfräulich schwanger?". Also ganz im Ernst, aber diese Frage würde doch niemals in einer katholischen Messe aufgeworfen werden. Wir haben ein paar Verse aus der Bibel gelesen, wo es genau darum ging, dass Josef von der Schwangerschaft von Maria erfährt. Anschließend hat der Typ in Shorts und Flipflops (bei den Predigern, wie ich sie letztes Mal genannt habe, handelt es sich übrigens um Pastore) einfach mal in die Runde gefragt (die Frage war an die Herren in der Messe gerichtet): "wie würdet ihr reagieren, wenn eure Verlobte so mir nichts dir nichts angedackelt kommt und euch erzählt, sie sei schwanger und das obwohl es nie ein Heiti-teiti gab?". Natürlich war die häufigste Antwort, dass sie ihn betrogen haben muss. Als sie ihm dann noch erzählt hat, das Kind sei von Gott und vom heiligen Geist eingepflanzt, hätte jeder Mann in der Kirche seine untreue Verlobte nicht nur für eine Betrügerin, sondern auch für vollkommen geisteskrank erklärt. 
Was ich mit diesem Beispiel sagen will, ist, dass gerade solche Themen, die vollkommen gegen den gesunden Menschenverstand, diskutiert werden und dass es nicht einfach nur heißt: So steht es in der Bibel und so ist es. Ich hoffe, man kann meine Faszination jetzt wenigstens ein bisschen nachvollziehen. 
Das heißt jetzt aber nicht, dass sie nicht glauben, was in der Bibel steht, sondern, dass sie versuchen, diese doch sehr "seltsamen" Dinge zu hinterfragen. Der Pastor selbst hat gesagt, dass er Josef für verrückt hält. Hätte ihm ein Engel im Traum bestätigt, dass seine Verlobte ein Kind von Gott austrägt, hätte er sich (und sie) mal gründlich untersuchen lassen, hätte sie aber nicht auch noch geheiratet.
Aber wie schon gesagt, dass soll jetzt keine religiöse Aufklärungsstunde werden, sondern eine andere Version des Umgangs mit Glaube und Kirche aufzeigen.
Dass der Großteil der Kirchenbesucher zwischen 17 und 27 Jahre alt ist, zeigt für mich auch, dass dieses Konzept offensichtlich vor allem junge Leute erreicht, was ja auch nicht das verkehrteste ist :-).

Nach der Messe gab es dann noch Donuts und heiße Schokolade und man konnte sich mit den Pastoren und den anderen "Organisatoren oder Gemeindeanhängern" unterhalten.

Als wir dann so um halb acht wieder nach Hause gefahren sind, haben wir zu Abend gegessen und ich habe mit Amber DVDs geguckt.
Ich bin wahnsinnig stolz, dass sie mir alles zeigt und dass sie mich überall mit hin nimmt. Ich habe sie nämlich gefragt, wie das für sie ist, dass fast jeden Monat eine neue und vollkommen fremde Person bei ihnen ins Haus zieht (gestern Abend ist Talita ausgezogen und ein etwa 40 jähriger Deutscher, der jetzt in der Schweiz lebt, ist eingezogen). Amber meinte, sie hätte sich daran gewöhnt, weil sie das seit ihrem achten Lebensjahr so gewöhnt ist. Sie würde sich allerdings in den meisten Fällen keine Mühe geben, sich mit den Leuten anzufreunden oder sie näher kennen zu lernen, da sie sehr skeptisch und zurückhaltend gegenüber unbekannten Menschen ist. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie gesagt hat, dass sie mich echt gut leiden kann und froh ist, dass ich überall mit ihr hinkomme und dass sie für mich die einheimische Expertin spielen kann. Ich kann auch gar nicht ausdrucken, wie unglaublich dankbar ich ihr dafür bin ;-).

Sie und ihre Freundin haben mich sogar an Silvester eingeladen mit zu einer Bekannten zu kommen. Diese wohnt etwa zwei Stunden von Kapstadt weg (in Greyton) auf der Farm ihrer Eltern. Anfänglich lag das Problem darin, dass die am zweiten Januar erst zurück kommen und ich da ja wieder arbeiten muss.
Da ich aber ein einmalig tolles Team habe, in dem ich arbeite, habe ich den 02.01 frei bekommen und muss erst am Freitag wieder anfangen. Also fahren wir morgen Mittag los, sobald ich von der Arbeit wieder zu Hause bin und kommen am 02.01.14 wieder zurück. In Greyton werden wir dann voraussichtlich erst ein Braai haben (Barbecue) und dann entweder auf der Farm selbst feiern oder zu einem Festival gehen, dass in der Nähe stattfindet. Da wir aber mit dem Kartenbeschaffen sehr spät dran sind, ist letzteres eher unwahrscheinlich :-). Am 01.01.14 werden wir dann zu einem Strand fahren und dort den ganzen Tag (na, was wohl) surfen. Marushka (Ambers Freundin) sei wohl eine Göttin auf dem Board, also wird das ein sehr lehrreicher Tag für mich werden. Die Nacht verbringen wir dann in dem Ferienhaus ihres Vaters. Da nicht genug Platz in der Bude ist (oder weil es einfach schöner ist) werden wir auf der Veranda schlafen und es wird fast wie camping (also wir schlafen in Schlafsäcken unter freiem Himmel, aber mit modernen sanitären Anlagen und vor allem gesichert vor Mensch und Tier :-) ). Ich freue mich da jedenfalls unglaublich drauf.

Da ich keine Ahnung habe, ob ich dort eine Möglichkeit habe ins Internet zu gehen bzw. ob ich da Zeit (und Lust) zu habe, werde ich das nächste mal dann am 02.01.14 posten und werde auch vorraussichtlich keine "Happy New Year- Frohes neues Jahr"- Wünsche verschicken können. Das nur schon mal so als Warnung :-).
Ich habe aber ein paar Mails verschickt, in denen ich versucht habe, das frühzeitig zu regeln, also wenn ihr euch angesprochen fühlt, einfach mal nachgucken  :-)>.

Das aber nur mal so als vorzeitige Information.

Das Arbeiten heute war nach langer Zeit des "Nicht-arbeitens" mal wieder ganz schön. Allerdings haben wir nicht wirklich viel getan. Ich war mit Jade alleine und wir hatten Besuch von einer der Sekretärrinnen. Also war der größte Teil des Tages mehr dem aktuellen Klatsch und Tratsch im Büro gewidmet, als dem Arbeiten. Morgen müssen wir dafür leider umso mehr machen, da immer noch alles eingepackt und sortiert werden muss, damit wir dann nächstes Jahr in unser neues Büro ziehen können. Außerdem haben wir morgen eine weitere "sehr" wichtige Sache vor: Da Jade ja wie schon gesagt eine gelernte Hair und Makeup- Tante ist und ich dringendst meine Haare geschnitten haben muss, werden wir das morgen mal in Angriff nehmen :-). 
Keine Sorge, es kommen nur die Spitzen ab und es wird nichts großartiges verändert, aber ich finde, ich muss einfach die sonderbare Nachricht mitteilen, dass das morgen während der Arbeitszeit im Büro stattfindet.

Das soweit zu meinem Arbeitstag heute und zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass die Motivation im Büro noch mehr sinken kann, also vor den Weihnachtstagen. Jetzt weiß ich, zwischen Weihnachten und Neujahr ist das definitiv möglich ;-).


Und damit verabschiede ich mich auch jetzt und melde mich dann nächstes Jahr wieder in alter neuer Frische. Wie gesagt, ich bin bis zum 02.01.14 nicht erreichbar und kann auch nicht garantieren, dass man an dem Tag viel mit mir anfangen kann :-).
Ich wünsche euch allen schon mal einen guten Rutsch, ein frohes neues Jahr und dass die guten Vorsätze wenigstens bis ein paar Stunden halten.


FROHES (VERFRüTES) NEUES JAHR 2014!!!!







Samstag, 28. Dezember 2013

Mein 23. Geburtstag in Kapstadt

VIELEN DANK FÜR DIE ZAHLREICHEN GLÜCKWÜNSCHE ZU MEINEM GEBURTSTAG.

Also, Hallo erstmal und wie gesagt Danke für die ganzen guten Wünschen und Beglückwunscheungen und so. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich hier unten nicht vergessen wurde und dass doch so wahnsinnig viele Menschen an mich gedacht haben. Vielen Dank.

Mein Tag gestern hat sehr sehr schön angefangen. Ich bin aufgestanden und in der Küche hat bereits dieses Zettelchen auf mich gewartet. Da ich grundsätzlich die erste bin, die wach wird und aufsteht, hat Caroline das aufgehangen, um auch sicher zu stellen, dass ich wirklich unmittelbar nach dem Aufstehen meine ersten Glückwünsche erhalte :-). Das fand ich sehr sehr süß.
Direkt im Anschluss daran habe ich dann aber auch eine dicke Umarmung und Küsschen von Caroline selbst bekommen.


Und es gab natürlich auch Geschenke:

Als erstes eine Kette bzw. ein Armband, je nachdem, wie man es trägt. Da Caroline aber mittlerweile weiß, dass ich total begeistert bin von original-südafrikanischen Sachen, ist das nicht einfach nur eine normale Kette, sondern eine sehr südafrikanische Kette.
Sie besteht nicht aus Perlen, sondern aus Beeren. Diese wachsen hier überall, wurden getrocknet und mit Klarlack lackiert, um sie haltbar zu machen und dann zu einer Kette gebunden.
Die Farbe entspricht übrigens genau der der Beeren und jede einzelne Beere ist individuell.
Das ist ein weiteres Stück in meiner Sammlung südafrikanischer Handwerkskunst.


Dann habe ich noch ein Buch bekommen, in dem die verschiedensten afrikanischen Weisheiten drin stehen. Je nachdem zu welchem Thema man einen Rat oder ein Zitat sucht, kann man das einfach nachschlagen.


Besonders schön finde ich auch, dass zunächst die Original-Aussage drin steht (zum Beispiel auf Xhosa), dann die englische Übersetzung und dann noch eine Erklärung oder Erläuterung.
Ebenfalls ein sehr gelungenes Geschenk :-).



Und hier die (wie ich finde) sehr kreative Karte von Caroline. Sie weiß, dass ich Pferde über alles liebe und wollte das irgendwie mit meinem Geburtstag in Verbindung bringen. Ich finde mit einer Torte auf einem Pferd ist ihr das sehr gut gelungen.



Nachdem ich diese Geschenke erhalten habe und ein einmaliges Ständchen erhalten habe (von ein paar sehr musikalischen, aber nicht ganz nüchternen Jungs aus der Schönholthausener Schützenhalle :-) ), haben wir Amber von einer Freundin abgeholt.
Anschließend hat es sich Amber zur Aufgabe gemacht, meinen Geburtstag standesgemäß zu zelebrieren und zu versuchen, mir einen einmaligen und wunderschönen Tag zu bereiten. Und ich nehme das jetzt einfach mal vorweg: Das ist ihr auch gelungen :-).

Dafür haben wir unsere Sachen gepackt und sind zunächst zum Strand gefahren, wo wir surfen gegangen sind. Das stellte sich allerdings als etwas komplizierter heraus, als wir dachten. Die ersten Probleme hatten wir bereits, als wir mit unseren Boards vom Auto zum Wasser wollten. Es war so wahnsinnig windig, dass wir kaum gerade gehen konnten und ziemlich vielen Menschen um uns herum das Board um die Ohren gehauen haben, da der Wind so extrem dagegen blies, dass wir ziemlich schwach aussahen.
Trotzdem sind wir tapfer und mutig ins Meer gegangen und haben unser Glück versucht.
Theoretisch kann man ja sagen, dass der Wind für Surfer super ist, da er Wellen erzeugt und die zum Surfen ja nunmal lebensnotwendig sind. Der Wind hier allerdings kommt nicht von einer Seite, sondern von überall. Das heißt, auch die Wellen kommen nicht aus Richtung "offenes Meer" zum Strand hin, sondern von überall. Das machte die ganze Sache sehr schwierig. Außerdem waren die Wellen (meiner Meinung nach gigantisch und unberechenbar). Es konnte passieren, dass man, wo man gerade noch bequem stehen konnte, auf einmal überhaupt keinen Boden mehr unter den Füßen hat. Außerdem bekam man das Wasser, das durch den Wind herum gespritzt wurde extrem hart und unangenehm ins Gesicht geklatscht. Dennoch haben wir unser Glück versucht und wenigstens ein paar Wellen nehmen können. 
Als es dann aber immer schlimmer zu werden schien (immer schlimmer heißt, dass unsere Boards vom Wind hoch gerissen wurden und uns um die Ohren flogen), haben wir aufgegeben und uns stattdessen an den Strand gesetzt, um den anderen Leuten dabei zu zu gucken, wie sie im oder auf dem Wasser verzweifeln.

Unser Timing war auch recht gut, da kurz danach die grüne Flagge am Strand gehisst wurde. Das bedeutet, dass früher am Tag ein Hai gesichtet wurde, der sich in der Nähe befunden hat. Bei einer grünen Flagge muss man das Wasser nicht verlassen und es befinden sich auch keine Haie mehr in der Umgebung, aber es ist trotzdem eine Warnung, dass heute schon mal einer da war. Ich persönlich bin auch vollkommen damit bedient, wenn ich weiß, dass bereits einer da war, mir ist dann egal, ob der wieder kommt oder nicht, ich meide dann lieber das Wasser für den restlichen Tag.





Anschließend sind wir am Strand spazieren gegangen und Amber hat mir unglaublich viele spannende Sachen über das Meer und Meereslebewesen und Meerespflanzen etc. erzählt. Sie studiert etwas ähnliches wie Meeresbiologie und ist daher eine wahre Expertin. Es gibt auch zwischen den Steinen kleine Wasseransammlungen, in denen das Wasser sehr warm ist und wo besondere Muscheln oder kleine Schnecken leben.


Ich habe den Namen dieses Lebewesens wieder vergessen, aber es fühlt sich sehr rau, ernährt sich von sehr kleinen anderen Lebewesen und kommt nur in den "Wasseransammlungen" vor, in denen es besonders warm ist.



Ziel unseres Spaziergangs war ein künstlich angelegter Pool. Im Prinzip einfach nur ein Stück des Meeres auf einer kleinen Anhöhe, das von dem Rest durch ein Mauer getrennt wurde. Daher war das Wasser da drin vergleichsweise warm und wir konnten mehr oder weniger angenehm darin schwimmen.





Wie man hier sind, wechseln sich Steine und Strand immer wieder ab, was so einen Spaziergang unmittelbar am Meer sehr interessant und abenteuerlich macht :-).




Im Anschluss daran haben wir es uns dann mit einem gigantischen Eis bequem gemacht (übrigens laut Amber (und ich kann ihr da bis jetzt nur zustimmen) das beste Eis Cape Towns)  und haben die total crazy Surfer beobachtet.
Diese Irren surfen in einem Teil der Bucht, in dem die Wellen der Hammer sind, in dem aber das Wasser nur ca 80 cm hoch ist. Das bedeutet, wenn man vom Board fällt, fällt man nicht einfach nur ins Wasser, sondern, wenn man Pech hat auf die Steine. Amber selbst hat dort ein einziges Mal in ihrem Leben gesurft und wird es auch so schnell nicht mehr wieder tun.
Ich bin vollkommen glücklich und zufrieden, wenn ich denen zu gucken kann und mich an ihrem Todesmut erfreuen kann.




Abends sind Amber und ich dann noch ausgegangen. Wir haben uns in einem Club mit ein paar ihrer Freunde verabredet.



Wir haben getrunken, getanzt, den Bands (es gab mehrere Live Bands, die echt super waren) zugehört und wie ich finde meinen Geburtstag gebührend gefeiert.









Ich kann nur sagen, dass es ihr wirklich gelungen ist, meinen Geburtstag zu einem unvergesslichen Tag zu machen und dass ich nachts (als ich dann um halb drei todmüde und überglücklich ins Bett fiel) sehr zufrieden mit meinem 23. Geburtstag war :-).

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Hallo und nocheinmal frohe Weihnachten.
Ich hoffe, ihrhattet mittlerweile alle sehr schöne Weihnachtstage und habt die letzten drei Tage gegessen, gefeiert, gegessen, gelacht, gegessen, getrunken, Spaß gehabt, gegessen, eure Lieben gesehen, gegessen und wahrscheinlich 3 kg pro Person zugenommen :-).

Wie ich schon erwähnt habe, ist Weihnachten hier vor allem und eigentlich ausschließlich am ersten Weihnachtstag. Dafür war dieser aber wirklich, wirklich super und ich habe Weihnachten auf eine so unglaublich total andere Art erlebt wie nie zuvor.

Zunächst habe ich aber noch ein paar Fotos von Sonntag bekommen, als wir bei den Christmas Carols hier im Park waren und die würde ich euch gerne noch zeigen:

Wie man sieht kann man auch bei 28 Grad Weihnachtsmann-Mützen tragen:


Das sind Talita und ich bei unserem sehr leckeren Picknick:



Und hier nochmal eine etwas bessere Aufnahme des Herrenchors (das Foto ist von Caroline :-) ):






Und das ist der Vorsitzende der Harfield Village Community, der unter anderem die Christmas Carols organisiert hat. Wie man sieht verkündet er gerade die Freude an Weihnachten mit vollem Elan :-):




Und diese Dame (eindeutig eine MAMA) hat ein Solo zum Besten gegeben, wie man es sich bei einer "kräfitgen schwarzen Frau" so vorstellt. Keine Ahnung, warum die hier alle diese extrem geilen Gospel-Stimmen haben und brüllen können, wie die Wahnsinnigen, aber es ist wirklich schön und beneidenswert.




Und auch in Kapstadt geht nach Weihnachten die Welt unter und es gibt nach dem 24. Dezember nirgendwo im Land mehr etwas zu Essen oder zu Trinken. Daher müssen alle Einwohner Kapstadts am 24. zum letzten Mal in ihrem Leben einkaufen und das sieht dann im Supermarkt wie folgt aus:



Das da ist mein Geschenk für Amber. Es ist das gleiche drin wie für die Damen im Marketing Büro.



Das ist ein Bild, das ich selbst gebastelt habe. Ich weiß, dass Carolines größte Leidenschaft neben den Tieren ihr Garten ist. Daher habe ich verschiedene Blumen. Blüten und Blätter aus ihrem Garten gesammelt und sie getrocknet. Anschließend habe ich sie dann aufgeklebt und eingerahmt. Und das ist das Ergebnis:


Und da ist der Engel, die Karte, etc. für Caroline.


Jetzt komme ich aber endlich zum 25. Dezember, also dem ultimativen Weihnachtstag hier. Alle sind aufgeregt wie die kleinen Kinder und Caroline hat nachts noch alle Geschenke im Wohnzimmer unter und um den Baum positioniert. Am Morgen des 25.12. sah das dann so aus:



Im Hintergrund liefen die ganze Zeit Weihnachtslieder und wir haben unseren Tag mit einem großen Glas selbstgemachten Eierlikör gestartet (nicht das gesündeste Frühstück, aber es ist schließlich Weihnachten). Bei Crossaints und noch mehr Eierlikör haben wir uns dann alle über die Geschenke her gemacht.
Wie man sehen kann hat Amber unter anderem ein Surfboard bekommen :-).


Meine Geschenke von Caroline waren folgende:
Das ist eine Tischdecke (man kann auch Kissenbezüge daraus fertigen, wenn man es denn kann), die hier in Südafrika handgemacht wurde. Das Materila nennt sich Chwechwe (man spricht es so aus: Schueschue). Es ist ziemlich hart und das traditionelleste, was es gibt. Viele Mamas tragen Kleidung aus dem Material und man sieht es in vielen antiken oder sehr traditionellen Läden.
Außerdem ist es mit den beiden ältesten Mustern bedruckt, die in den am häufigsten getragenen Farben gehalten sind.
Die eine Seite sieht dann so aus:



Und so, wenn man es umdreht. Ich habe mich sehr darüber gefreut, da ich von diesen sehr traditionellen Sachen und handgefertigten Produkten nicht genug haben kann :-)


Und da haben wir Seth. Der hat zu Weihnachten eine extra Dose Hundenassfutter bekommen mit Hühnchen und Truthahn :-). Er hat uns dann gut genährt beim Auspacken unserer Geschenke zu geguckt.





Hier ist Amber mit ihrem besten Geschenk. Über den Tag verteilt hat Caroline von ihr etwa geschätzte 35 Umarmungen für das Surfboard bekommen und sie war sooooooooooo stolz:


Und hier sind wir gerade mitten beim Auspacken.


Dann habe ich noch eine Flasche Amarula bekommen (für alle, die es nicht kennen, das ist ein total leckerer südafrikanischer Likör):


Und noch etwas süßes und salziges:


Und von Talita noch mehr Süßes :-)


Und ich hatte natürlich auch meinen eigenen "Weihnachtsstrumpf", den ich mir sehr in Ehren halten werde:



Ein weihnachtsmorgendlicher Schnappschuss von Caroline:



Nach dem Auspacken und dem Frühstück sind wir dann in die Kirche gefahren. Ich muss sogar gestehen, dass das meine Idee war :-). Ich gehe in Deutschland definitiv nicht oft und regelmäßig in die Kirche, aber ich habe das schon gemacht als ich in Australien war und ich war unglaublich überrascht, wie sehr sich die Messe von unserer unterschieden hat.
Daher und weil mir an Weihnachten irgendwie danach war, habe ich vorgeschlagen, dass wir ja zusammen gehen können. Caroline und Amber haben zwar einen teilweise christlichen Glauben, Amber kann sich aber mit der Institution Kirche nicht anfreunden und Caroline ist Mitglied bei den Buddhisten. Da ich einfach nur irgendeine kirchliche Erfahrung haben wollte und es mir nicht wichtig war, in welcher Art von Kirche ich diese erlebe, war ich vollkommen damit einverstanden, dass wir nicht in eine katholische Kirche fahren. Amber hat dann vorgeschlagen, dass wir zu einer Messe der "Church of common Ground" fahren. Auf Deutsch bedeutet das soviel, wie "Kirche der Gemeinsamkeit".
Bei dieser Kirche handelt es sich um Christen und die Bibel, sowie Gott, Jesus und Maria stehen auch bei ihnen im Mittelpunkt. Allerdings unterscheidet sich alles andere extrem von einer Kirche oder auch von einer Messe, so wie ich sie kenne. Ich fange einfach mal an die Messe zu beschreiben, die ich besucht habe.
Und nur zur Warnung, ich bin so unglaublich begeistert von der Church of Common Ground, das kann sich niemand vorstellen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das mal so sage, aber ich diese Messe gehört zu den besten Erfahrungen, die ich jemals im Bezug auf Kirche, Glauben oder Religion hatte und ab jetzt werde ich dort jeden Sonntag hinfahren!!!
Aber jetzt zur Messe. Also zunächst einmal fand diese nicht in einer Kirche statt, sondern in einem großen Zelt mitten in Constantia (einer Weingegend). Das Zelt war ziemlich groß und wunderschön geschmückt, überall hingen Lichterketten und es gab kleine Deko-Elemente an den Seiten. Die Besucher der Messe saßen auch nicht in Bänken, sondern auf weißen (Garten)Stühlen. Auch, wenn das sehr irritierend und billig klingt, man hat es kaum wahrgenommen, da der Rest sehr schön aussah.
Draußen gab es kleine Stände, an denen die Kinder Tüten bekommen haben, die sie aber noch nicht öffnen durften. Außerdem waren überall draußen Sonnenschirme aufgespannt, unter denen man sich vor der Sonne verstecken konnte, wenn man während der Messe das Zelt verlassen wollte/musste oder auch nachher.
Bevor die eigentliche Messe begann und während alle Leute ihre Plätze eingenommen haben, wurde auf den beiden Leinwänden, die neben der Bühne ganz vorne standen, Videos mit Kindern abgespielt. In diesen Videos wurden den Kindern Fragen über Weihnachten gestellt. Was sie glauben, wieso es Weihnachten gibt, was sie sich wünschen, worum es an Weihnachten wirklich geht, was es zu Essen gibt, etc. Und die Antworten waren so wahnsinnig süß. Neben wirklich herzergreifenden Sachen, wie Kinder, deren Wunsch es war, dass deren Mama endlich wieder mehr lacht, gab es auch sehr viele wirklich lustige Antworten. Zum Beispiel auf die Frage, was sich ein Mädchen zu Weihnachten wünscht, antwortete sie "eine Gurke" oder ein Junge wollte endlich bestimmen dürfen, wann sein Vater Urlaub bekommt (anstelle von dessen Chef). Diese Videos waren wirklich wunderschön und man hat gar nicht mitbekommen, wie sich das Zelt bis zum letzten freien Platz immer weiter gefüllt hat.
Zu Beginn der Messe hat ein Mann in Shorts und FlipFlops eine Art Einleitung gehalten. Er hat uns alle begrüßt und uns natürlich schöne Weihnachten gewünscht. Dann kam er zu dem Thema "Kinder", was ich wirklich toll fand. Er hat darum gebeten, dass die Kinder versuchen, so leise zu sein, wie es geht. Falls sie aber doch laut sein wollen, dürfen sie gerne raus gehen und dort spielen. Stattdessen können sie aber auch jetzt ihre kleinen Weihnachtstüten öffnen. In diesen befand sich ein Malbuch, Stifte, Knete und weiteres kleines Spielzeug. (Ich habe übrigens auch eine bekommen, da ich mich bei dem Aufruf gemeldet habe "Welches Kind hat noch keine Tüte oder welcher Erwachsene, der sich für ein Kind hält, möchte gerne eine Tüte?" :-) ). Ich habe aber noch nicht mit der Knete gespielt und leider auch noch nicht mit dem Malbuch angefangen.
Nach dieser kleinen Einleitung haben wir die ersten beiden Lieder gesungen. Die Texte der Lieder wurden auf den beiden Leinwänden neben der Bühne abgespielt, sodass keine Bücher oder Zettel benötigt wurden. Auf der Bühne selbst, die dort war, wo sich in einer normalen Kirche ein Altar befindet, befanden sich drei Musiker. Zwei Männer mit E-Gitarre und eine Frau mit Keyboard. Diese haben die Lieder mit ihren Instrumenten begleitet und auch gesanglich immer wieder zwischendurch für Applaus gesorgt.
Dann kam ein anderer Mann zu Wort, der den Hauptteil der Messe gehalten hat. Dieser Mann passte theoretisch (genauso wie alles andere) gar nicht zu einer Kirche. Er trug ebenfalls Short, FlipFlops, ein Top und war zur Hälfte tätowiert. Nachdem er uns auch begrüßt hat, hat er einen kleinen Jungen einen Teil aus der Bibel lesen lassen. Dabei handelte es sich aber nicht wie gewöhnlich um den Teil, in dem es um Jesu Geburt geht. Es war ein Zitat aus dem alten Testament, in dem die Geburt Jesu angekündigt wird. Dieses Zitat wurde dann zum Leitfaden durch die komplette Messe. Vor der Bühne standen drei riesengroße Geschenke, die nacheinander geöffnet wurden. Ich nenne die Erzählungen und Erklärungen des tätowierten Mannes jetzt mal Predigt. Die Predigt hangelte sich entlang des Bibelverses und die Geschenke wurden dementsprechend geöffnet.
In dem ersten befand sich eine Krippe. Diese sollte uns demonstrieren, dass Gott Jesus als Mensch auf die Welt geschickt, also als einer von uns und indem er ihn als gewöhnliches Baby geboren werden lassen hat, war er genauso schwach und hilflos wie wir alle.
Im zweiten befand sich ein Kreuz, welches natürlich auf die Kreuzigung und den Tod Jesu für uns hindeuten sollte.
Im dritten befand sich eine Krone, die uns daran erinnern sollte, dass Jesus der Messias war, also übersetzt ein König/ Erlöser und Führer.
Mit diesen drei Geschenke-Inhalten hat der Prediger die ganze Messe über gearbeitet und sie immer wieder in seine Predigt integriert.
In regelmäßigen Abständen von 5 Minuten wurden seine Worte dann auch durch Lieder unterbrochen. Bei den Liedern handelte es sich zum größten Teil um selbstkomponierte Lieder der "Band", die aber wirklich schön und auch sehr leicht zu singen waren. Sie waren auch nicht langsam wie normale Lieder, sondern haben sogar sehr viele Menschen zum Tanzen motiviert. Durch die E-Gitarristen auf der Bühne, die immer wieder zwischendurch lauter und leiser, schneller und langsamer spielten, kam man sich vor wie auf einer Gartenparty. Bei dem Text handelte es sich allerdings schon um kirchlichen Text, in dem es natürlich um den Glauben, um Gott und Jesus geht. Aber nicht langweilig oder alt, sondern mit modernen Worten. Besonders interessant fand ich auch, dass einige Leute ihre Hände hoben, wenn immer der Name Gott oder Jesus fiel oder Aussagen wie "Wir glauben an dich" oder so. Sie standen dann mit beiden Armen erhoben da (das sieht wirklich lustig und etwas verrückt aus, war aber vollkommen normal für alle dort).
Nach der Predigt hat sich der tätowierte Herr dann bedankt, dass wir ihm so lange zugehört haben, dass wir an Weihnachten extra zu ihm kommen. Außerdem hat er noch seine Kinder nach vorne geholt, um ihnen vor allen Leuten zu danken, dass sie da sind. (Und dass sie ihn morgens um halb fünf geweckt haben, weil sie ihre Geschenke haben wollten).
Es folgten dann noch drei Videos von Lebensgeschichten von vollkommen verschiedenen Menschen und wie sie Gott in ihrem täglichen Leben erleben oder erlebt haben.
Bei einem handelt es sich um einen sehr berühmten und erfolgreichen Surfer, der Gott für die Möglichkeit dankt, seine Freiheit auf dem Wasser zu finden. Außerdem entdeckt er Gott täglich, wenn er seinen Beruf (er ist professioneller Surfer und verdient sein Geld damit, in der Welt herum zu reisen und an Wettbewerben teil zu nehmen) ausübt und trotz der täglichen Gefahr bis jetzt alles überlebt hat. Er weiß, dass das nicht selbstverständlich ist und dass es da jemanden geben muss, der auf ihn aufpasst.
Eine andere farbige Frau erzählte, dass sie in einem Township aufgewachsen ist und bis zu ihrem 25. Lebensjahr nie weiter als 3 km davon entfernt war. Bei einer kleinen Party hat jemand gesehen, wie gut sie singen kann und ihr angeboten bei einer Veranstaltung in Muizenberg auf zu treten. (Muizenberg ist ca. 30 Minuten von dem Township entfernt, aber ihr kam der Name so weit weg und international vor, dass sie dachte, sie müsse dafür ins Ausland fliegen.) Ohne auch nur ein Wort Englisch zu sprechen, ist sie dann zu dieser Veranstaltung gefahren und ist dort aufgetreten. Seitdem kann sie ihren Lebensunterhalt als Gospelsängerin bestreiten und bekam die Möglichkeit ihre Schulbildung nach zu holen und Englisch zu lernen. In dieser Möglichkeit, die ihr geboten wurde und in der Chance, die sie nutzen durfte, hat sie Gott erkannt.

Im dritten Video geht es um einen Golfer, der an Krebs erkrankt ist. Ihm wurde gesagt, dass es für die Behandlungen bereits zu spät sei und dass die Hoffnung nur sehr gering sei. Dennoch hat er sich für eine Behandlung entschieden, hat sich aber dennoch auf den Tod vorbereitet. Er war vorher nie in der Kirche und hat nur durch einen Freund erfahren, dass man in der Church of common ground willkommen ist und an den Messen teilnehmen darf, auch wenn man keiner richtigen Religion angehört. Nachdem er viele Messen besucht hat und mit vielen Menschen gesprochen hat, fühlte er sich bereit zu Sterben. Doch nur wenige Wochen später wurde festgestellt, dass sein Krebs zurückgeht und er eine Chance auf Heilung hat. Er ist sich sicher, dass das daran lag, dass er angefangen hat, sich mit Gott zu beschäftigen und mit ihm zu sprechen.

Zum Schluss kam dann der Mann vom Anfang nochmal zu Wort. Er hat ein Gebet mit uns gebetet, in dem es darum ging, ob man an Gott glaubt oder nicht. Dieses Gebet wurde auf die Leinwände projiziert, sodass es jeder einmal lesen konnte. Anschließen mussten alle Leute mussten die Augen schließen und jeder Satz wurde vorgebetet. Man durfte dann selbst entscheiden, ob man den Satz nachbetet oder nicht. Es sollte dringlichst vermieden werden, einfach nur das Gebet zu sprechen, weil es jeder macht. Wenn man nicht aus Überzeugung glaubt, was man dort sagt, ist man nicht gezwungen, es aus zu sprechen. Um böse oder abwärtende Blicke zu vermeiden, mussten wir dazu die Augen schließen.
Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie wahnsinnig offen diese "Kirche" gegenüber allen Menschen und allen Glaubensrichtungen ist. Sie haben die ganze Messe auch damit beendet, dass sie gesagt haben, es ginge nicht darum, Mitglieder zu werben oder so und wenn es uns nicht gefallen hat, ist es vollkommen in Ordnung, wenn wir nicht wieder kommen oder wenn wir sogar sagen, es wäre Schwachsinn gewesen. Falls wir aber neugierig sind, könnten wir gerne einen der Verantwortlichen ansprechen und ihn alles fragen, was wir wollen. Unabhängig davon, ob es um ihre Institution geht, um Glauben im Allgemeinen oder einfach nur um persönliche Sachen. Ich muss gestehen, dass ich auch genau das gemacht habe und mir die Homepage-Adresse sowie ein Buch geben gelassen habe, in dem ich mich näher informieren kann.
Ich bin mir sicher, dass ich genau das auch in den nächsten Tagen nutzen werde.

Jedenfalls war diese Kirchen-Erfahrung für mich wirklich einmalig und unbeschreiblich und wie schon gesagt, ich werde dort jetzt öfter zu sehen sein. Amber geht jeden Sonntag in die Messe und ich habe sie gebeten, mich ab jetzt mit zu nehmen.

Hier sind aber erstmal ein paar Bilder, wie es dort aussah. Ich hoffe, dann kann man sich das Äußerliche etwas besser vorstellen:







 

Das war außerhalb des Zeltes und man sieht, dass selbst die Kulisse doch eher untypisch und trotzdem wunderschön und atemberaubend ist.
 


Auch wenn man sich die Garderobe der Menschen, also der "Kirchengänger" so ansieht, kommt man nur schwer zu der Einsicht, das sie wirklich gerade aus einer christlichen Messe kommen :-). Auch wenn es knapp 30 Grad waren, habe ich versucht, mich wenigstens etwas kirchlich angemessen zu kleiden (Schultern bedeckt und lange Hose). Allerdings war ich die einzige im ganzen Zelt, die das getan hat und weiß jetzt für das nächste Mal, das ich selbst im Bikini wahrscheinlich nur kurz auffallen, aber nicht für Entsetzen sorgen würde. 
 

Nach der Messe gab es dann noch für alle kalte Getränke und einen kleinen weihnachtlichen Snack. Was nämlich bei uns der Lebkuchen oder die Spekulatius sind, ist hier der "Mince Pie". Dabei handelt es sich um einen "Pie" (also einen kleinen Kuchen), der mit Rosinen, Kirschen und/ oder sonstigen Beeren und Früchten gefüllt ist. Normalerweise sind die im Geschäft (so wie alles andere hier) extrem süß, aber dieser war definitiv sehr lecker :-).
 
Und hier ist das weihnachtlichste Gebäck, was man hier finden kann:
 


Das ist dann das Innere (wie gesagt Rosinen, Kirschen, Äpfel, etc):



Wieder zu Hause angekommen, haben wir dann bei einem Bierchen mit den Weihnachts-Essen- Vorbereitungen angefangen. Das Weihnachtsessen findet hier nämlich mittags statt.
Und nur am Rande, das Savanna ist das beste Bier, das ich je getrunken habe. Es ist nicht vergleichbar mit dem deutschen und überhaupt nicht bitter. Das war definitiv nicht mein letztes hier :-).



Das ist bzw. war einmal ein Lamm. So sah es vor der professionellen Zubereitung nach griechischer Art durch Caroline aus...



...und so danach.
Das außen herum sind die Reisnudeln, die dann größtenteils für mich gedacht waren. Aber auch die sehr mediterrane Soße mit den unzähligen Gewürzen hat echt super geschmeckt.


Und so sah dann unsere Festtagstafel aus: Lamm, Reisnudeln, eine mediterrane Soße, Salat und "Christmas Cracker" (aber zu denen komme ich noch):


Als Getränk dazu hat Amber für sich und mich Gin Tonic gemixt. Obwohl es eigentlich ein relativ alkoholhaltiger Drink ist, ist er speziell mit Limonen und bei 32 Grad sehr erfrischend :-).

Hier sieht man auch in der Mitte des Tische die "Christmas Cracker". Diese langen bunten Teile muss man auseinander ziehen, dann gibt es einen Knall und es kommen kleine Geschenke heraus, sowie jeweils ein Witz, eine Lebensratschlag und eine bunte Papierkrone. (Vergleichbar mit einer Wundertüte).
Und das gehört genauso wie der "Mince Pie" zu Weihnachten, wie ein Weihnachtsbaum oder wie Feuerwerk zu Silvester.

Und hier haben wir mein Dessert: Ich habe eine Herrencreme kredenzt. Leider gab es keinen Rum mehr, aber ich habe festgestellt, dass Brandy genauso gut funktioniert :-).
Außerdem gehört in eine normale Herrencreme (wie ich gelernt habe) Zucker. Allerdings konnte ich auf diesen voll und ganz verzichten, da das Vanillepuddingpulver hier derart süß ist, dass wir mit zusätzlichem Zucker wahrscheinlich einen Diabetis-Schock erlitten hätten :-).
Dazu habe ich dann noch frische Kirschen eingekocht.
Und es kam so gut an, dass beim Mittagessen dreiviertel gegessen wurde und der Rest dann beim Abendessen.
Außerdem muss ich Caroline das Rezept übersetzen und aufschreiben und die Herrencreme wird jetzt fester Bestandteil bei festlichen Anlässen :-).


Und das ist das Tiramisu von Amber. Auch das war unglaublich lecker und das Problem mit diesen Süßspeisen ist, dass man leider nicht mehr aufhören kann, wenn man einmal anfängt :-).


Dieser süße kleine Bart war unter anderem Teil des Inhalts der Christmas Cracker und wurde dann auch fleißig verwendet :-).



Nach dem Festtagsmal sind wir dann zum Strand gefahren. Amber hat ja wie erwähnt ein neues Surfboard bekommen und so konnte ich ihr altes benutzen.
Somit war ich am ersten Weihnachtstag SURFEN :-).

Hier sind die Beweisfotos:

Ganz schön eng in so einem Ding, aber bei Wassertemperaturen von 13 Grad sehr ratsam.






Ich finde, ich wirke recht professionell :-)



Und da laufen sie, bereit für alle Gefahren, heiß auf die großen Wellen, aufgeregt auf den Kick und gespannt auf die Kraft des Meeres (oder so ähnlich)  :-)




Und im Wasser angekommen. Wer noch nie so einen Neopren-Anzug getragen hat, kann leider nicht mit mir fühlen. Diese Dinger machen es zwar wärmer und angenehmer, aber das Wasser spürt man trotzdem. Es kommt durch den Anzug, man fühlt es an den Händen, den Füßen und dem Gesicht. Also es ist nicht wirklich muckelig warm in so einem Teil.


Und so ein Surfboard (ich hatte zum Glück nur ein Shortboard (also ein kurzes) kann extreme Kräfte entwickeln, wenn es von einer Welle erfasst wird. Man hat es ja auch an seinen Fuß gebunden, um es nicht zu verlieren. Das heißt aber auch, dass es immer wieder brav zu einem zurückkommt und je nachdem wie kontrolliert und routiniert man ist, kann man das auch schon mal heftigst gegen die Rübe oder andere Körperteile bekommen.


Man kann hier sehr schön erkennen, dass man bei Wellen, die bereits gebrochen sind (also, die oben schon weißen Schaum haben), das Board vorne anheben muss, damit es einem nicht um die Ohren fliegt. Bei noch nicht gebrochenen Wellen braucht man das nicht. Dann muss man versuchen sich auf dem Board abzustützen, um zu vermeiden, dass einem das ganze Wasser der Welle unmittelbar ins Gesicht platscht.









Das sieht doch gar nicht sooooooo schlecht aus, finde ich :-).



Und so sah ich dann am Ende aus, als der ganze Spuk zu Ende war.
Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir werden das definitiv öfter machen.
Aber wie ich damals schon Australien gesagt habe, das ist harte Arbeit und leider gar nicht so leicht wie es aussieht.



Im Anschluss ans Surfen sind wir dann noch zu einem anderen Strand (Noordhook) gefahren, um uns den Sonnenuntergang an zu gucken. Da ich das nicht mal annähernd mit Worten beschreiben kann, zeige ich einfach die (wie ich finde) atemberaubenden Fotos:


Zunächst kommen Amber, Caroline und ich beim Rumalbern (das ist noch nicht so atemberaubend :-) ).







Da wars noch hell:


Da wurde es neblig:




Und nochmal FROHE WEIHNACHTEN:



Und viele, viele liebe Grüße nach Hause:




Ist das kein strahlend hellblaues Wasser ?!





Und jetzt wird es atemberaubend (finde ich):




























Und zu guter letzt:

DAS WAR EIN SEHR GELUNGENER UND WUNDERSCHÖNER ERSTER WEIHNACHTSTAG!!!
NOCHMAL MERRY CHRISTMAS UND VIELE GRÜßE!!!