Mittwoch, 8. Januar 2014

Es regnet :-(

Das kommt Gott sei Dank nicht oft vor, aber es regnet jetzt seit Sonntag, also seit ganzen vier Tagen. Ich bin jetzt seid knapp drei Monaten hier und es hat vielleicht insgesamt in diesen drei Monaten bis jetzt vier Tage geregnet (aber verteilt auf die drei Monate). Deshalb befinde ich mich gerade etwas in einem kleinen Kultur-Wetter-Schock :-). Leider macht das Aufstehen auch nicht mehr so viel Spaß, wenn man von lautem Regen-Lärm anstatt von strahlendem Sonnenschein geweckt wird.
Ich bin der festen Überzeugung, dass darin auch der Grund liegt, weshalb wir Deutschen so ernst und unentspannt sind. Wenn man jeden Tag so mies geweckt wird und seine komplette Energie bereits darauf verwendet, sich aus dem Bett zu hieven und dann raus in die Kälte und Nässe zu dackeln, dann kann man ja nur ernst sein.
Jedenfalls ist es für morgen wieder besser gemeldet, sodass dann auch hoffentlich die allgemeine Stimmung wieder sonniger wird.

Bei uns im Büro herrscht aber selbstverständlich immer heiterer Sonnenschein und glänzende Stimmung! Gestern hatte schließlich das dritte Teammitglied innerhalb von zwei Wochen Geburtstag. Nachdem die Online Managerin und ich uns am Montag bereits den ersten Fauxpas erlaubt haben und den Schreibtisch des Geburtstagskindes ordentlich geburtstagsmäßig geschmückt haben, haben wir das dann gestern Morgen nochmal wiederholt. Aber auch wenn es am Montag etwas peinlich war, immerhin waren wir beiden der felsenfesten Überzeugung, dass der Geburtstag Montag ist. Jedenfalls hat er es mit Humor genommen und sich dann gestern noch ein zweites Mal freuen können.
Da ich im Dezember, die Managerin am Freitag und der Social Media Manager gestern Geburtstag hatten, sind wir dann zum Mittagessen statt in die Kantine auswärts essen gegangen. Wir (unser Team plus das komplette Sales Team) sind dann zu einem Italiener hier in der Nähe gegangen und haben unsere drei Geburtstage gefeiert. Bis auf die Tatsache, dass wir danach wieder ins Hotel zurück mussten, um weiter zu arbeiten, war das auch echt super.
Dabei habe ich dann auch noch ein bisschen was über mein neues zeitweiliges Hobby gelernt: Einer der Sales- Mitarbeiter ist seit 30 Jahren eingefleischter Surfer. Er hat in dieser Zeit erst einmal einen Hai aus nächster Nähe gesehen, und das war auch nur ein kleiner und nicht mal ein weißer (etwa einen Meter lang). In Muizenberg, wo ich normalerweise surfe, gibt es neben den so genannten Shark Spottern, also den Leuten, die das Wasser "beobachten" und nach Haien absuchen, auch noch Netze direkt vor der Küste. Allerdings bin ich mit der Logik dieses Schutz-Mechanismus etwas überfordert. Die Netze reichen nicht bis auf den Meeresgrund, da die Strömung zu stark ist und bis jetzt offensichtlich noch kein Mechanismus gefunden werden konnte, um die Netze derart zu beschweren, dass sie bis auf den Grund reichen. Die Haie schwimmen, wenn sie in Richtung Strand unterwegs sind, normalerweise vergleichsweise tief (deshalb auch die Wärmebildkameras, man kann sich nämlich leider nicht darauf verlassen, dass der Hai immer brav seine Flosse aus dem Wasser streckt, wenn er an geschwommen kommt). Somit gelingt es ihnen meistens unter den Netzen durch zu tauchen. Wenn sie dann aber wieder raus ins Meer schwimmen, dann bleiben sie in den Netzen hängen, werden eingefangen und dann weiter entfernt wieder frei gelassen.Ich komme wie gesagt mit dieser Logik nicht ganz klar, da der Hai theoretisch erst gefangen wird, nachdem er ein Stückchen von mir probiert hat, aber laut dem Surfer-Profi gibt es keine andere Möglichkeit. Und wie gesagt, es kommt auch nicht oft vor, dass sich die Haie direkt bis an die Küste wagen. Der letzte schwere Angriff ist auch schon Jahrzehnte zurück und solange man sich an ein paar Regeln hält, hat man nichts zu befürchten (nur dort ins Wasser gehen, wo es Shark Spotter gibt, nicht zu weit raus schwimmen/ surfen, sich bei größeren Menschenmassen aufhalten,...). Da ich mich aber grundsätzlich schön brav an diese Regeln halte (da ich aus Prinzip schon niemals alleine weit aufs offene Meer raus schwimmen würde und ich wüsste auch spontan keinen Grund, weshalb überhaupt irgendjemand das tun sollte), muss ich mir keine Sorgen machen und werde mit höchster Wahrscheinlichkeit keinem Hai begegnen.

Das aber nur mal so als kleine Zwischen-Information.

Das Essen gestern war jedenfalls sehr schön und ich habe auch ein nettes Foto als Beweis unsere außer-bürolichen Aktivität während der Arbeitszeit :-).




Die Arbeit bestand gestern und und heute für mich größtenteils darin, mit der Marketing Managerin Ordnung im Büro zu schaffen. Wir haben sehr viele Ordner durchsucht und Akten sortiert, damit wir,wenn wir dann ins neue Büro ziehen, auch nur das nötigste mitnehmen. Dabei habe ich sehr viel über sie erfahren und ihre Arbeit und was sie vorher gemacht hat und wie das Marketing der drei Hotels aussah, bevor sie kam (es gab fast kein Marketing). Ich finde sie unglaublich nett und man hat das Gefühl, dass sie alles aufnimmt, was man ihr vorschlägt und dass sie total wild darauf ist, alles mögliche neue aus zu probieren und dankbar ist für jeden Verbesserungsvorschlag, den man ihr bietet.
Besonders spannend fand ich dann auch, was ich heute den größten Teil des Tages gemacht habe. Das klingt wahrscheinlich echt langweilig, war aber (finde ich) ganz amüsant und mal was ganz anderes. Ich habe mich mit ihr hingesetzt und wir haben Magazine durchgesehen, in denen Artikel über unsere Hotels veröffentlicht wurden. Die haben wir dann schön säuberlich sortiert und eingeheftet. Auch wenn man dabei nicht so viel Köpfchen braucht, ist es bei einer Tasse Kaffee ganz nett, auch mal Ausschneid-Arbeiten zu übernehmen :-).

Zu Hause gibt es auch nicht so unglaublich viel Spannendes. Ich kann leider meinen neugewonnenen Sportsgeist zur Zeit nicht ausleben, da es wie gesagt regnet. daher bin ich gezwungen die meiste Zeit drin zu bleiben. Dafuer habe ich aber dann genug Zeit mich mit Caroline zu unterhalten und ich kenne mittlerweile ihre Lebensgeschichte auswendig (und die ist ziemlich spannend, teilweise traurig, interessant, gruselig, actionlastig, etwas horrormäßig und herzzerreißend) und sie meine (keine Ahnung, welches der Attribute auf meine Lebensgeschichte zutrifft :-) ).
Gestern gabs dann lecker Pizza und eine DVD und so kann man auch mal einen Tag ausklingen lassen.

Das war auch eigentlich schon fast alles, was ich so zu erzählen habe. Ich habe noch ein paar Fotos von dem aktuellen Wetter hier, die ich heute Morgen auf meinem Weg zur Arbeit geschossen habe. ich glaube nicht, dass die aktuelle Wetterlage sich so stark von der deutschen unterscheidet und ich finde, dass diese Bilder sogar nicht zu Kapstadt passen. Daher hoffe ich doch sehr, dass die nächsten wieder sonniger und heller werden.





Heute Abend war ich dann ganz allein zu Hause, weil alle ausgeflogen waren.
Das fand ich aber auch mal ganz schön, denn es kommt recht selten vor, dass man mal komplett seine Ruhe hat :-). Außerdem schien das auch der Fat Cat zu gefallen, denn normalerweise darf sie nicht in mein Zimmer, da Caroline befürchtet, sie würde sich daran gewöhnen. Wenn sie dann Leute hier wohnen hat, die keine Katzen mögen und Mr Murphy (so heißt Fat Cat richtig) dann immer hier drin rum turnt, ist das schwierig, ihm das wieder ab zu gewöhnen. Da aber heute niemand da war, und das Mr Murphy scheinbar auch gemerkt hat, hat er sich gemütlich auf meinem Bett breit gemacht und ich habe das gigantische Ding von Katze den ganzen Abend gestreichelt. Im Vergleich zu meiner Katze zu Hause brauche ich etwa das dreifache an Zeit bis ich einmal über den ganzen Körper gestreichelt habe und Mr Murphy schnurrt etwa 7 mal so laut. Aber das war ein sehr schöner, ruhiger und haariger Abend :-).

Jetzt bin ich dann aber auch wirklich fertig und wünsche noch allen einen schönen Abend.

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