Donnerstag, 30. Januar 2014

Hi there,

also heute gibt es mal ganz wenig Text und auch ganz wenig Bilder, denn leider habe ich im Moment so gar keinen Plan, was ich noch für Bilder posten könnte und außer arbeiten habe ich nicht so wahnsinnig viel gemacht (und schon gar nichts, was euch interessieren könnte:-)).

Also ich fange mal mit gestern an: Tada: Ich war arbeiten. Und das war mal wieder ziemlich gut. Ich finde es wirklich spannend, dass es bis jetzt nur sehr selten vorkam, dass mir im Büro langweilig wurde. Ich bekomme fast täglich neue Sachen, die ich machen kann und daher geht die Zeit auch extrem schnell rum und ich habe mich selbst jetzt schon mehrmals erwischt, dass ich Überstunden geschoben habe, ohne wahr zu nehmen, dass ich eigentlich schon vor einer halben Stunde hätte gehen können. Ich finde, so sollte es einem eigentlich in jedem Job ergehen.
Gestern habe ich jedenfalls die Aufgabe bekommen, endgültig alles organisatorische abzugeben, sodass ich jetzt definitiv und ausschließlich nur noch im Online Bereich arbeite. Ich habe etwa eine Woche mit der Marketing Assistentin geübt, wie sie meine Berichte und meine täglichen Meetings leitet. Außerdem habe ich sie (sehr stolz) in meine Kalkulationen und Tabellenführung eingeweiht und bin jetzt offiziell damit fertig. Darüber bin ich auch gar nicht so traurig, obwohl es Spaß gemacht hat und ich auch wirklich stolz bin, so etwas eingeführt zu haben, bin ich jetzt auch sehr gespannt, mich 100prozentig auf Social Media und Online Reputation konzentrieren zu können.

Außerdem arbeite ich immer noch an dem "Customer Satisfaction Report", bei dem es darum geht, einen Report zu erstellen, der genau angibt, wie es so mit der Kundenzufriedenheit aussieht und zusätzlich Auskunft erteilt über die Nutzung der Websites unsere Hotels im Vergleich zu den so genannten Channel Sites. Diese Channel Sites sind solche Seiten wie "Expedia" oder "Booking.com", auf denen sehr viele Hotels gelistet sind, und über die man auch buchen kann. Natürlich zahlen wir als Hotel dafür, dass wir auf so einer Website aufgeführt werden. Bei den Channel Sites, bei denen wir eine jährliche Gebühr zahlen, ist das nicht so schlimm, aber die meisten bekommen einen bestimmten Prozentsatz bei jeder Buchung, die getätigt wird. Natürlich würden wir uns dieses Geld gerne sparen und hätten daher so viele Leute wie möglich auf unserer Website, die dann auch über unsere "BookingButton" (direkt über die Website unserer Hotels) buchen. Das spart uns nämlich eine Menge Kommission. Leider geht die Entwicklung in den letzten Jahren aber genau in die entgegengesetzte Richtung und immer mehr Leute buchen über die Channels. Zu diesem Thema haben wir unglaublich viel Datenmaterial, Statistiken, Erhebungen, etc. und wir arbeiten zur Zeit daran, diese ganze Datenmenge irgendwie anschaulich und so knapp, aber dennoch aussagekräftig wie möglich zu präsentieren. Der General Manager glaubt nämlich fest daran, dass die Channels bald die Weltherrschaft in der Hotellerie übernehmen und möchte daher, ab jetzt monatlich genauestens über die aktuellen Vorkommnisse informiert werden. Allerdings hat er natürlich keine Lust die 60 einzelnen Berichte zu lesen, sondern hätte gerne monatlich eine Präsentation, bei der ihm ein paar (die wichtigsten) Tabellen und Grafiken gezeigt werden. Und diese versuchen wir gerade herbei zu zaubern. Ich dachte eigentlich immer, dass dieser Zahlen-Mathe-Statistik-Kram das ist, was ich am allermeisten am Marketing hasse, aber ich muss sagen, so schlimm ist das gar nicht, wenn man ein echtes Beispiel vor sich hat. In der Uni arbeitet man mit diesen "unglaublich realistischen" Exemplaren von Wertetabellen und das ist echt ätzend, aber ich bin jetzt selbst interessiert an dem Ergebnis und das macht es deutlich angenehmer mit dem ganzen Daten-Wirrwarr zu arbeiten. Aber wie gesagt, da sind wir jetzt schon etwa eine Woche immer wieder dran und irgendwie bekommen wir immer noch mehr Input ohne den wirklich eingrenzen zu können. Also wird das wohl auch noch etwas dauern, bis dieses Projekt beendet ist.

In Anlehnung daran habe ich dann gestern auch recherchiert, was man unternehmen könnte, um die Gäste zu ermutigen, von unserer Website aus zu buchen. Dabei sind wir auf ein "Loyalty Program" gestoßen. Ein solches Programm belohnt wie der Name schon sagt die Kunden oder Gäste, die besonders loyal dem Unternehmen gegenüber sind. Es gibt bereits viele Hotels, die so etwas haben und im Einzelhandel oder auch im Online-Business ist das Gang und Gebe (z.B. die Stempelkarte beim Bäcker oder die "Otto"-Karte oder ganz normale "Pauyback" oder Sammelkarten, bei denen man Punkte sammeln kann/ muss). Genauso etwas haben wir für unsere Hotels geplant (und wollen auch unseren Kids of the Cape Fond integrieren).
Da habe ich also gestern auch noch eine Menge zu recherchiert und weiß jetzt, in welchen Hotels man wie viele Punkte erreichen muss, um eine Gratis-Nacht zu bekommen oder wie oft man da gewesen sein muss, um ein sogenannter "Elite" Gast zu werden oder eine hoteleigene Platin-Karte zu erhalten.
Aber auch bei diesem Projekt stehen wir noch recht am Anfang und beginnen erstmal mit der allgemeinen Marktforscung (man könnte auch sagen, wir spionieren bei unseren Konkurrenten :-) ).

Heute war dann ein weiterer sehr interessanter Tag, an dem ich wieder etwas vollkommen anderes gemacht habe als gestern. Heute gab es eine sehr sehr wichtige Präsentation, bei der jedes Department bzw. die Manager jedes Departments eine Präsentation halten, über das, was sie für dieses und das nächste Jahr geplant haben. Leider durften wir nicht mit dabei sein, da auch ohne uns bereits 45 Leute in einen Raum mit der Kapazität für 20 Personen gequetscht wurden. Denn sowohl all unsere Zimmer sind bis Ende Februar vollkommen ausgebucht, als auch unsere kompletten Konferenzraume, sodass die Manager aller Abteilungen in einen kleinen "Meeting" Raum ausweichen mussten.
Aber auch wenn ich physisch nicht anwesend war, was im Nachhinein gar nicht so schlimm war, denn die ganze Sache hat sechs Stunden gedauert, war ich doch irgendwie dabei :-).
Ich habe nämlich (und da bin ich entsetzlich stolz drauf) die komplette Präsentation für unsere Marketing Managerin angefertigt. Sie ist immer noch sehr begeistert, von der Art wie ich Präsentation halte, vorbereite und konzipiere und hat mich daher heute morgen um 7.15 Uhr gebeten, ihre Präsentation zu erstellen. Sie hatte auch alles soweit vorbereitet, was ich brauche: Demnach bekam ich etwa 40 Zettel mit all den Informationen, die sie sich in den letzten Tagen so überlegt hat und was eventuell mit in die Präsentation einfließen könnte.
Als ich den ersten Schock überwunden hatte, dass sie bis heute morgen noch nichts handfestes präsentationsfähiges erstellt hatte (das Meeting hat um 11 angefangen und ihre Präsentation war um 15 Uhr an der Reihe) und dann auch den zweiten Schock und zwar, dass sie nicht mal zusammenhängende Stichpunkte oder Notizen hat, sondern wirklich Zettel mit ganzen Sätzen, Phrasen, Stichpunkten, Zeichnungen, einzelnen Schlagworten, etc. habe ich mich an die Arbeit gemacht.
Ich habe dann die (ich glaube bis jetzt beste) Präsentation meines Lebens erstellt. Animationen, Bilder, Videos, Grafiken, Tabellen, Daten, Zeichnungen, Fotos,... alles habe ich irgendwie eingebaut. Das war "a fucking hell load of work" (so sagt man das hier und ich möchte das nur sehr ungern übersetzen :-) ).
Ich bin auch zwischendrin immer mal wieder von absoluten euphorischen Momenten in Depressionen und zurück gewechselt und es war nie klar, wann mich mein Schreibtischnachbar ansprechen darf und wann nicht. Er hat sich dann damit begnügt, mir zu mailen, dass ich mich melden soll, wenn ich damit durch bin.
Normalerweise war das, was ich da gemacht habe, Aufgabe der Marketing Assistentin (Jade). Diese war aber sooooooooooo wahnsinnig dankbar, dass ihr das erspart bleibt, dass ich auch von ihr zwischendurch immer wieder Mails bekommen habe, in denen sie nach meinem momentanen Geistes- und Gemütszustand gefragt hat:


"Hey Babe, 
Are you ok doing this??
I could never do it as fast as you have…
You are absolutely amazing.
Please let us know if things are too much or you can’t do something or you have had enough lol  
J
Thank you very much Nadine for pulling all our wild ideas together and turning it into such a beautiful presentation."

("Hey Babe,
Bist du einverstanden, das zu machen?
Ich könnte das niemals so schnell wie du...
Du bist absolut einzigartig.
Bitte sag uns Bescheid, wenn es zu viel wird oder wenn du nicht mehr kannst oder einfach genug hast. LOL
Vielen Dank Nadine, dass du all unsere wilden Ideen zusammenfasst und die in so eine wunderschöne Präsentation packst.")

Das fand ich so süß!!!! Und zwischendurch hat sie mir sogar Kekse und einen Eiskaffee mit Vanilleeis als Brunch aus unserem Restaurant geholt :-). Das war übrigens sau-lecker und daran könnte ich mich gewöhnen!!!

Ich war dann auch tatsächlich um etwa ein Uhr fertig und ab da zu nichts mehr zu gebrauchen :-). Das konnte aber auch jeder verstehen und ich habe daher nur noch so sehr einfache Aufgaben bekommen, wie unsere Channel Sites upzudaten (das heißt neue Hotel- und Zimmerbeschreibungen hoch zu laden und die Fotos auf den neuesten Stand zu bringen). 
Auch, wenn das eigentlich sehr einfach klingt, mal eben eine Präsentation zu erstellen, war diese immerhin für alle Manager des Hotels und die Eigentümer und die Shareholder und sie beinhaltet unsere Marketing Strategie für die nächste zwei Jahre (und die ist nicht mal für den nächsten Monat fertig, aber das musste ich irgendwie verbergen). Außerdem war das größte Problem für eine Ordnung in das Zettel-Durcheinander und das Gedanken-Wirrwarr unserer Managerin zu bringen, denn ich muss ernsthaft zu geben, für mich als sehr organisierten Mensch, ist diese Frau das absolute krasseste Gegenteil von mir und es war sehr interessant die Welt mal aus ihren Augen zu sehen :-).
Wie die Präsentation gelaufen ist und ob sie gut angekommen ist, erfahre ich dann erst morgen, denn bevor sie mir berichten konnte, war ich bereits sehr erleichtert auf dem Weg in den Park :-).

Heute Abend war ich dann noch mit Caroline und Seth (dem Hund) spazieren und sie hat mir noch einiges über das Viertel hier erklärt und gezeigt, denn schließlich ist sie Vorsitzende im Harfield Village Commitee und sehr sehr stolz darauf. Und ich finde das kann sie auch sein, da sie als eine der sehr wenigen Vorstädte von der Regierung monatlich Zuschüsse bekommen. Diese werden für die Anpflanzung von Bäumen genutzt oder für die Säuberung der Parks und Straßen im Dorf. Diese Zuschüsse bekommt man allerdings nur, wenn man vorher sehr viel aus eigener Tasche bezahlt und sehr viel gemeinnützige Arbeit geleistet, wodurch man sich den Zuschuss verdient.

Morgen Abend werden wir dann voraussichtlich ausgehen und es uns in einem Restaurant gut gehen lassen. Leider werde ich dann auch am 01.02.14 (also Samstag) meine Bleibe wechseln. Ich bin zum Einen gespannt, wie es bei Pat wird und zum anderen auch etwas wehmütig, Caroline, Amber, Seth, Suiti und Mr Murphy zu verlassen. Aber wie gesagt, sie sind zwei Blocks entfernt :-).

Das war jetzt doch etwas mehr Text als erwartet, aber wenn ich einmal anfange, bin ich nicht mehr auf zu halten :-).

Achja und unsere Managerin will sich dafür einsetzen, dass ich meinen Master hier machen kann, um nicht nach Deutschland zurück zu müssen und dann halbtags hier im Hotel arbeiten kann :-).

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