Donnerstag, 16. Januar 2014

Hi there,

also heute habe ich etwas mehr zu berichten (nur schon mal als Warnung), aber es ist immer noch in grenzen und lesbar ohne ein zu schlafen (hoffe ich). Es wird auch nach hinten/ unten hin spannender, keine Sorge :-).

Aber ordentlich wie ich bin, ich fange mal chronologisch mit gestern an:
Gestern war nämlich ein wirklich erfolgreicher Arbeitstag. Wir hatten endlich unser Creative Meeting. Das ursprüngliche Thema musste natürlich nicht mehr diskutiert werden, da das Meeting dazu ja bereits am Dienstag war. Stattdessen haben wir andere Themen besprochen: Zum Einen unsere Präsentationen im Februar. Bei diesen werden wie gesagt die Strategien und die Pläne von unserer Abteilung für jedes einzelne Hotel vorgestellt. Wir haben uns um den groben Aufbau gekümmert und in etwa besprochen, was wir so vor haben. Ich mag vor allem unser Motto "Less is more" :-).
Ich hatte ja auch mal im November eine Präsentation vorbereitet, bei der ich vorstellen wollte, wie ich in der Uni gelernt habe, eine perfekte PowerPoint Präsentation zu erstellen. Eigentlich sollte meine Präsentation ja auch schon Ende letzten Jahres stattfinden, allerdings ist euch ja bestimmt auch schon aufgefallen, dass es hier sehr oft nicht so kommt wie geplant.Also wurde meine Präsentation etwa 17 Mal verschoben und das ultimative absolute Datum liegt jetzt bei diesem Freitag. Ich bin mal sehr gespannt, ob das wirklich was wird, denn ich habe das Vertrauen in die Termingerechtheit und -einhaltung hier vollkommen verloren. Ich werde mich mal darauf vorbereiten, aber mit einem nicht 100 % sicheren und absoluten Gefühl daran gehen, denn man weiß ja nie :-).

Umso glücklicher war ich auch heute, als wir endlich unser creative meeting hatten.
Neben der allgemeinen Besprechung unserer Präsentationen habe ich ein weiteres Projekt vorgestellt, das ich persönlich sehr spannend finde und das ich gerne etablieren würde. Dabei geht es darum, dass ich einen Fragebogen entwickeln möchte, den ich den Angestellten zukommen lasse. Darin werden neben dem Namen so Sachen abgefragt, wie zum Beispiel "wie lange sie hier arbeiten", natürlich "in welcher Abteilung sie arbeiten", "was ihre Hobbys sind", "was ihre Lieblingsfarbe ist", " was ihr Lieblingstier ist", "was das schönste Erlebnis in ihrem Leben war", etc. Dazu gibt es dann noch ein Foto und dann möchte ich monatlich einen oder eine Angestellte vorstellen (entweder auf der Website oder auf einer der social media sites). Ich glaube, dass das das Hotel persönlicher macht. Die Gäste können sich eher mit dem Personal identifizieren und merken hoffentlich, wie viel Arbeit und Aufwand dahinter steckt, dass sie hier einen guten Aufenthalt haben. Außerdem sollen sie realisieren, dass hinter jedem Detail, das für sie hier perfekt hergerichtet wird, ein menschliches Wesen steckt mit einer eigenen spannenden Geschichte. Und natürlich (mal rein aus Marketingtechnischer Perspektive betrachtet) finden es die Gäste natürlich immer toll, spannende, interessante und außergewöhnliche Stories zu hören. Somit ist uns ein "Like" oder ein "Tweet" garantiert und sie sprechen über das Hotel.

Das creative meeting war wie gesagt sehr erfolgreich, denn wir haben ziemlich viel neue und echt gute Ideen eingeworfen, die uns einfach so eingefallen sind und die wahrscheinlich zum größten Teil (aus Zeit-, Personal- und Geldmangel) niemals umgesetzt werden, aber es ist ja trotzdem schön zu brainstormen und vielleicht kommt ja sogar wirklich etwas dabei rum.

Anschließend habe ich dann eine offizielle Einladung zu den Meetings in zwei Wochen bekommen. Am 27., 28. und 29.01 finden jeweils ein Meeting pro Hotel statt, in dem unsere Managerin ganz grob ihr Budget bzw. unsere Wünsche für ein Budget vorstellen muss. Natürlich muss sie dabei auch auf handfeste Fakten zurückgreifen, die unsere Traum-Summe erklären. Dazu wird sie eine grobe Zusammenfassung der Strategie und der Planung für dieses Jahr präsentieren. Da die Hoteleigentümer, sowie die General Manager aller drei Hotels dabei sein werden, sind diese Meetings ebenfalls sehr wichtig. Ich bin sehr froh dabei sein zu dürfen und sehr gespannt, wie genau die ganze Sache ablaufen wird. Außerdem kümmer ich mich um die Bereitstellung all unserer Projektdaten für ALLE Hotels und das ganze Jahr. Das bedeutet auch, wenn jemand Fragen zu einem speziellen Projekt hat, bin ich diejenige, die die entsprechende Brief Form parat haben muss, was bei 200 Stück eine wahre Herausforderung werden kann.
Aber wie gesagt "I am looking forward to be a part of it".

Dann steht jetzt endlich der Termin für das Shooting im Oude Werf Hotel fest (also theoretisch steht er offiziell fest, aber ich glaube hier immer erst, dass etwas stattfindet, wenn es bereits vorüber und abgeschlossen ist und ich es mit eigenen Augen gesehen habe). Kommenden Dienstag ist geplant, den ganzen Tag in Stellenbosch (dort ist das Hotel) zu shooten und ich darf die Grafikdesigerin begleiten.
Ich bin allerdings nicht nur zum Beobachten und Zugucken da, sondern wurde von der Online Managerin auch als aktive Teilnehmerin vorgeschlagen. Eventuell werden auch Fotos benötigt, bei denen Menschen (also "Gäste") im Hotel bzw. auf den Fotos sind. es ist ein gesetzliches Hurra die Erlaubnis von echten Gästen zu bekommen und daher wurde ich vorgeschlagen, als "Gast"-Model am Pool zu legen. Also heisst es für mich: Bikini einpacken. Es ist noch nicht sicher, ob es nur die Catalogue Shots geben wird (Fotos von dem Hotel und seiner Anlage, dem Pool etc. ohne Menschen) oder ob wir auch etwas Leben ablichten wollen. Aber ich bereite mich mal seelisch darauf vor, vielleicht mal irgendwann auf der Oude Werf Website zu erscheinen :-).
Wie schon gesagt bin ich unglaublich gespannt zu sehen, wie so ein Shooting von Statten geht, da ich es mir den Aufwand nicht bzw. nur sehr schwer vorstellen kann, der dort betrieben wird. Und ich freue mich auch, dass ich endlich mal zum Oude Werf Hotel kann, um auch das mal live in Farbe zu sehen. In den beiden anderen Hotels kenne ich mich mittlerweile recht gut aus, daher wird das ein ganz neues Erlebnis.

Dann sind auch mittlerweile die Diskussionen zum Thema "Nadine darf nicht gehen" heikler geworden. Ich glaube meine Kolleginnen haben sich mittlerweile damit abgefunden, dass ich wieder ins kalte und unfreundliche Deutschland heim kehre. Sie versuchen jetzt, einen Weg zu finden, trotzdem mit mir im Kontakt zu bleiben. Scherzhaft haben sie daher bereits über allmorgendlich Skype-Gespräche philosophiert, bei denen ich ihnen ihre Projekte präsentiere und etwas bzw. die dringend notwendige Ordnung ins Büro bringe.
Leider ist das nicht sehr gut machbar, ich finde es aber doch extrem süß, wie sie sich immer noch bemühen. Und natürlich macht es mich auch sehr sehr stolz.

Das erstmal zu meinem gestrigen Arbetistag. Als ich dann nach Hause kam, hat mir Caroline wirklich wirklich schockierende Bilder gezeigt. Ich warne euch vor, dass die folgenden Fotos echt krass sein werden. Wie ihr wisst, hat sie ja eine Hund, den sie von der Straße gerettet hat und der damals so gar nicht gut drauf war. ich habe ja schon Fotos von ihm hochgeladen wie er jetzt aussieht, aber ich möchte euch auch mal zeigen, wie er aussah als sie ihn gerettet hat. Also als Warnung, diese Fotos sind echt krass (finde ich):
Diese Fotos sind 2006 entstanden.








Ich glaube, ich habe nicht zu viel versprochen und ich bin der Meinung, sie hat mir der Rettung dieses armen Wesens eine wahre Heldentat getan. Ich kann auch verstehen, dass er ihr seitdem nicht mehr von der Seite weicht.


Aber jetzt weiter im Programm: Nach der Arbeit gestern bin ich dann gestern in den Park gegangen. Wir hatten angenehme 32 Grad und ich versuche ja etwas brauner zu werden. Keine Ahnung, ob das geklappt hat, ich finde, ich bin wahnsinnig braun, aber im Vergleich zu den anderen hier (und ich meine damit jetzt nicht die coloured and black people)bin ich doch noch sehr sehr blass.
Gestern Abend als ich dann nach Hause kam, wurde ich von einer hellauf begeisterten Amber begrüßt. Sie hat neben ihrer Passion für das Surfen auch noch eine für Skateboarden (und ich bin mir sicher, wenn sie hier Schnee hätten, auch wäre auch noch Snowboarden dabei). Jedenfalls war sie schon sehr lange nicht skateboarden, weil sie keine Board mehr hatte. Gestern Abend hat Caroline ihr dann versprochen, ihr heute eins zu besorgen. Ähnlich wie bei dem Weihnachtsgeschenk, als sie das Surfboard bekommen hat, verfiel sie auch gestern in einen "Klein-Kinder"- Wahnsinn. Ich glaube jeder hat irgendeine Sache, bei der er absolut ausrastet (im positiven Sinne) und sich freut wie ein kleines Kind. Das passiert bei Amber, wenn sie ein Surfboard oder ein Skateboard bekommt. Ich fand das sehr süß, sie tanzend und schreiend auf zu finden, als ich nach Hause kam :-).

Anschließend haben wir dann gegessen und ich habe etwas neues, sehr leckeres probiert: Zum Einen rote Linsen mit Reis und Curry (sehr zu empfehlen) und als Dessert eine Milk tart. Das ist ein Kuchen aus Milch, mit einer sehr weichen Konsistenz, aber immerhin nicht so wahnsinnig suess wie die ganzen anderen Dinge hier.

Den restlichen Abend habe ich dann damit verbracht, mich mit Talita (der Brasilianerin) aus zu tauschen. Zum Einen, wie wir unsere Tour am Samstag planen (ich bin mir nicht sicher, ob ich das schon erzählt habe, deshalb wiederhole ich das jetzt mal: Wir fahren in die Innenstadt und machen eine "Touristen-Denkmal_Kirchen_wichtige_Gebäude-Tour". Das bedeutet wir haben uns alle bedeutenden Gebäude, Viertel und Parks in Cape Town rausgesucht, die in den ganzen Reiseführern als unbedingt zu besichtigen erwähnt werden. Dann werden wir den ganzen Tag damit verbringen, uns geschichtlich bzw. kulturell etwas weiter zu bilden. Eigentlich macht man so was am Anfang, wenn man gerade erst in einer neuen Stadt ist, aber hauptsache wir machen es überhaupt :-) ). Zum Anderen hat sie über Weihnachten ja einen kleinen Road Trip gemacht, bei dem sie einige Stationen der Garden Route abgeklappert hat. Da sie also schon da war und ich das noch machen möchte, konnte sie mir einige Tipps geben, wo ich unbedingt hin muss, was ich mir sparen kann und wo es günstige Unterkünfte gibt. Also habe ich auch ihre Tipps zu meiner Liste hin zu gefügt. Ich bin aber sehr gespannt, wenn ich dann auch die Fotos ihrer Tour erhalte, denn leider hatte sie die gestern noch nicht hochgeladen. Aber sie hat von einer Bucht bzw. Lagune und einem Wasserfall geschwärmt, den ich unbedingt besuchen soll und ich bin echt gespannt auf die Bilder.

Das war dann auch mein gestriger Tag.

Heute im Büro:
Also ich habe eine Menge gemacht, muss ich mal ganz stolz gestehen. Ich habe wie immer mit den Project lists angefangen und der allgemeinen Organisation. Unser tägliches Meeting, bei dem ich den aktuellen Stand der Dinge vorstelle, ist ja eigentlich um halb 10 morgens und ich bin sehr streng mit meinen Kolleginnen und dem Kollegen, wenn es um Pünktlichkeit geht. Denn sie haben mir mal gesagt, sie werden "gerne in den Arsch getreten" und dass man ihr Verhalten anders nicht ändern oder verbessern kann. Jetzt kommt aber wieder eine südafrikanische Eigenheit: Unser Meeting wurde auf "Two seconds later" verschoben. Das wäre dann genau genommen 09:30:02 Uhr. Unser tatsachliches Meeting war dann um 10.50 Uhr . Also das nur mal am Rande.
Meine Präsentation steht theoretisch immer noch für morgen, aber ich bereite mich auch seelisch auf nächste Woche vor :-).

Als eine weitere große Aufgabe bin ich heute alle unsere Channel sites durchgegangen, auf denen wir mit unseren Restaurants gelistet sind. Da wir neue Werbebanner auf den Websites aufgestellt und veröffentlicht haben, müssen die Menüs, die wir anbieten und die Sommer und Valtentinstags-Specials und so auf dem allerneuesten Stand sein. Somit habe ich mich den ganzen Vormittag damit beschäftigt, mit unglaublich gut-klingende undleckere Gerichte durch zu lesen und mir beeindruckende und wahnsinnig tolle Fotos von unserem Restaurant-Essen an zu gucken. Wenn man das mal den ganzen Morgen macht und dann zur Mittagszeit in die Angestelltenkantine geht, kann man die Enttäuschung, die man dann verspürt, gar nicht in Worte fassen. Aber da ja geteiltes Leid bekanntlich halbes Leid ist, habe ich natürlich auch ein paar der besten und appetitlichsten Fotos für euch :-)> :






















Jaja, das gibt es hier zu Essen, wenn man ein Gast ist.


Nachdem ich dann aber sehr hungrig nach den ganzen Fotos in die Kantine und dann auch mehr oder weniger hungrig wieder aus der Kantine gegangen bin, weil meine Ansprüche nach der morgendlichen Essens-Beschauung zu hoch waren, war der Job dann immer hin erledigt.

Eine weitere Aufgabe heute war, dass ich einen komplett neue Account für unser Vineyard Hotel auf Flickr erstellt habe. Flickr ist ein Social Media Portal, auf dem man wie bei Instagramm Fotos hochladen kann. Also habe ich den Rest des Tages mit anderen Fotos verbracht :-). Die habe ich ausgewählt, sortiert und in so genannten Sets zusammen gefasst, sodass das auf Flickr auch alles passt. 
Damit bin ich allerdings bei weitem noch nicht durch, da wir mehrere tausend Fotos besitzen :-).

Das war also so größtenteils mein Arbeitstag heute. Nach der Arbeit habe ich mich dann wieder schön brav auf in den Park aufgemacht, um etwas an meiner Hautfarbe zu arbeiten :-).

Und somit habe ich meinen heutigen Tag auch abgeschlossen. De Rest des Abends werde ich entweder noch einen Film gucken oder mich auf die Präsentation morgen vorbereiten. Da ich aber immer noch nicht glaube, dass die morgen auch stattfinden wird, ist das mit der Motivation für letztere etwas komplizierter :-).



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