Dienstag, 26. November 2013

Einen schönen Abend zusammen,

 erstmal zu gestern:
Das war halt ein Montag und ich weiß nicht wieso, aber an einem Montag ist es immer schwieriger und langwieriger auf zu stehen und sich fürs arbeiten auf zu raffen als an jedem anderen Wochentag. Das nennt man hier übrigens den "Mad Monday" oder auch den "Monday Blues".
Jedenfalls habe ich es dann doch pünktlich zur Arbeit geschafft und alles ist reibungslos verlaufen. Allerdings ist auch nichts unglaublich spannendes passiert, weshalb ich meine Arbeitszeit jetzt einfach mal überspringe.
Anschließend war ich wieder im Park, denn wir hatten angenehme 28 Grad und wenn ich gerade einmal dabei bin, muss ich meine Temperaturangabe von Sonntag berichtigen: Wir hatten 34 statt 32 Grad :-).
Und es war auch heute wirklich schön, vor allem, weil es nicht so wahnsinnig viel Wind gab.
Aber ich möchte ja niemanden neidisch machen, also fahre ich mal mit meinem Tag fort:
Ich habe also im Park so nichts ahnend an meiner Präsentation gearbeitet, die ich vor der Abteilung voraussichtlich am Freitag halten werde (eine Powerpoint Präsentation darüber, wie die perfekte Powerpoint Präsentation aus zu sehen hat und welche Fehler man auf jeden Fall beim Vortrag einer solchen Präsentation vermeiden soll. Ich gebe zu, dass das die Sache etwas erschwert, wenn man so exakt darauf achten muss, dass man in seiner eigenen Präsentation auch all das einhält, was man darin predigt. Und ich habe keine Ahnung, wieso ich das jetzt auch schon wieder vorgeschlagen habe :-) ). Jedenfalls wurde ich bei meiner Arbeit von einem älteren Mann angesprochen, der so großvater-mäßig drauf war (keine Sorge, nur als Warnung, jetzt kommt nichts kriminellesoder böses). Er kam an meiner Bank vorbei und hat gefragt, ob er sich kurz mit mir unterhalten darf. Da ich den armen Mann nicht weg schicken wollte und all meine Wertsachen (aus reiner Vorsicht) sowieso immer unmittelbar am Körper trage, habe ich zugestimmt.
Er erzählte mir, dass er öfter im Park sei und auch öfter Leute ansprechen würde, die er trifft. Ich habe ihn an ein altes afrikanisches Lied erinnert, so wie ich da auf meinem Bänkchen saß, deshalb wollte er fragen, ob ich das vielleicht kenne. In dem Lied wird ein warmer Sommertag besungen, in dem eine Frau auf einer Wiese sitzt und ein Buch liest (Ok, ich saß nicht auf einer Wiese, sondern auf einer Bank und ich habe nicht gelesen, sondern geschrieben, aber ich bin eine Frau und es war ein warmer (nicht Sommer-, aber Frühlings-) Tag. Er hat mir jedenfalls von diesem Lied erzählt und wie er es seinen Enkeln immer vorgesungen hat. Leider würde er diese jetzt viel zu selten sehen und daher fand er es so schön, wie mein Bild ihn an dieses Lied erinnert hat. Ich war aber ehrlich gesagt ganz froh, dass er es nur beschrieben und nicht besungen hat.
Bevor er dann gegangen ist, hat er mir noch einige "Lebensweisheiten" mit auf den Weg gegeben, die ich aber leider nicht ganz verstanden habe (was entweder an der Sprache oder an dem Sinn dahinter lag). Es ging jedenfalls um einen Baum oder so und ich glaube darum, was der in seinem Leben so alles sieht und dass er auch schon so steinalt ist und alles an ihm vorbei zieht (er sah wirklich wirklich alt aus. Ich versuche ihn mal zu beschreiben: Ihr kennt bestimmt alle Gandalf: Also Gandalf in schwarz und mit einem ca. einen Meter kürzeren Bart und er hatte kein Einhorn und keinen Stab).
Was ich aber eigentlich nur mit dieser Geschichte sagen wollte, ist, dass das ein sehr witziger Nachmittag war und dass ich den Kontakt mit Einheimischen in einem Park unbeschadet und mit all meinen Wertsachen überlebt habe :-).

Heute hatte ich dann einen der stressigsten Arbeitstage, die ich bis jetzt so aufzählen kann. Vor unserem Status Meeting am Morgen war noch alles ok und recht relaxt, danach brach allerdings das Chaos aus: Unsere Online Mangerin war eine Woche nicht da und hatte eigentlich Urlaub. Diesen hat sie aber dazu genutzt, gefühlte 1500 Brief Forms aus zu füllen.
Nur zur Erklärung: Eine Brief Form ist ein Stück Papier, auf dem ein Projekt beschrieben wird und auf dem man nachlesen kann, wie weit man ist und was noch fehlt etc. Ich verwalte all diese Projekte und kümmere mich darum, dass auch nichts verloren geht bzw. während der Bearbeitung des Projekts alles notwendige gemacht wird. Ein Projekt kann z.B. das Marketing für ein spezielles Event sein (wie der KOTC Golf Day am Freitag), es kann aber auch um eine längerfristige Sache, wie eine Strategieentwicklung für eines der Hotels oder so gehen. Jedenfall ist jedes Projekt anders und weil ich es so spannend finde, so viel wie möglich mit zu bekommen und an so vielen Sachen wie möglich teil zu haben, (und weil ich die einzige im Büro mit organisatorischen Fähigkeiten bin) wird mir jedes Projekt vorgestellt und ich bekomme eine grobe Brief Form, in der sich zu Anfang nur der Titel des Projekts befindet. Den Rest fülle ich dann in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Verantwortlichen aus (zum Beispiel bei Flyern mit der Graphikdesignerin oder bei einer Facebook-Kampagne mit dem Social Media Manager etc.).
Dementsprechend beschäftigt war ich dann, als diese  Brief Forms herein geflattert kamen. Ich muss gestehen, dass der Rest meines Tages (ab 10 Uhr) dann bis auf die Mittagspause daraus bestand, die neuen Projekte durch zu gehen. Das ist unglaublich spannend, weil man von allen Seiten so viele Informationen bekommt und man lernt so viel, aber es ist wahnsinnig anstrengend, das alles auf zu nehmen. Dementsprechend glücklich war ich dann, als ich um 15.25 Uhr fertig war und um 15.30 Uhr gehen konnte :-).

Leider konnte ich heute nicht in den Park oder sonstige Dinge unternehmen, weil es nicht so tolles Wetter war (bewölkt mit ein wenig Nieselregen und 23 Grad). Daher bin ich sofort nach Hause gegangen, wo ich von meiner Vermieterin, ihren beiden Katzen und einer (jetzt kommts) Katzentherapeutin begrüßt wurde. Diese wurde engagiert, um meiner Vermieterin Tipps zugeben, wie ihre beiden Katzen besser miteinander auskommen und wie sie sich allgemein besser verhalten, denn die eine kommt zu selten rein bzw. nach Hause und die andere ist zu häufig drin und verlässt das Haus zu selten. Ich bin mal gespannt, ob sich da in Zukunft irgendetwas ändern wird :-).
Ich habe die Gelegenheit übrigens direkt genutzt und die Therapeuten-Frau gefragt, ob meine Katze vielleicht auch ein psychischen Problem hat, weil sie nicht miaut, aber leider wusste sie darauf auch keine Antwort :-).

Den Abend habe ich dann damit verbracht, meiner Vermieterin Fotos von Weuspert, unserem Haus, Aaron, Assi, Bessi, Peaches und so weiter zu zeigen. Sie schien sehr angetan von allem und findet (wie alle Menschen, die nicht dauerhaft dort wohnen) so einen abgelegenen und menschenleeren Ort wie Weuspert traumhaft.

Das waren meine beiden letzten Tage im Schnelldurchlauf und jetzt gibt es noch etwas informatives:
Keine Ahnung, ob es wirklich jemanden interessiert oder ob ihr das wissen wollt, aber jetzt gibt es ein paar Informationen dazu, wo ich genau wohne.
Hier daher erstmal eine fette Karte von Kapstadt im Allgemeinen:
(und ganz nebenbei ist die super bunt und schnuckelig :-) )




Hier dann einmal eine Karte, auf der man die Verteilung der Berge und der Strandabschnitte ganz gut sehen kann.
Ich war bis jetzt auf dem Table Mountain, am Sea Point, am Hout Bay, am Green Point und an der Waterfront sowie logischerweise auch im City Bowl (Innenstadt).
Meine weiteren Ziele sind Clifton (Beach), sowie die Besteigung des Signal Hill und des Lion Heads.
(Und noch ganz viele andere  Orte, die aber nicht auf dieser Karte sind bzw. nicht so gut zu erkennen sind.




Jetzt werden die Karten weniger bunt, aber etwas genauer.
Erstmal ganz allgemein: Ich befinde mich in Südafrika.



Dort wohne ich im Western Cape.




Dort wiederum lebe ich in den Southern Suburbs. (also den südlichen Vorstädten)




Und dort wiederum zwischen Claremont und Kenilworth.



Genauer gesagt in Harfield Village.





Ich arbeite wiederum in Newlands, was von oben betrachtet so aussieht:





Und auf der Karte sieht das so aus:



Und etwas genauer so:




Insgesamt sind es 2,1 km von meiner Bleibe bis zur Arbeit und sowohl der Ort, an dem ich wohne, als auch der, an dem ich arbeite ist sehr schön, sicher und empfehlenswert :-).

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