Samstag, 30. November 2013

Einen schönen und guten Abend an alle verbliebenen Leser,


Erstmal kurz zur Einleitung:
Das hatte ich übrigens einen Morgen diese Woche auf meinem Schreibtisch liegen. Selbst gebackene Plätzchen von der Online Managerin mit Zuckerguss und Herzchen und einem individuellen Spruch für jeden auf der Tüte. Sie war ja eine Woche nicht da und das war ihr Wieder-kommen-Geschenk für uns. Sehr sehr süß :-).




Aber jetzt zu meinen letzten beiden Tagen.
Zunächst noch ein Bildchen von Donnerstag, als wir vom Marketing-Team aus Sushi- essen waren. Mein Wichtel-Geschenk ist so gut angekommen, dass es sogar noch im Restaurant Verwendung fand:


Dann hatten wir gestern morgen eine Feueralarm-Übung für alle Mitarbeiter im Hotel. Das hieß dann alle raus (doof war, dass wir die genaue Uhrzeit kannten und dann schon vor dem Alarm draußen waren, wobei wir den Alarm bzw. die Sirene eh nicht gehört hätten, weil die gerade mit den Bauarbeiten vor unserem Büro zugange waren). Dabei sind dann aber auch diese hübschen Bilder entstanden:
Morgens 11 Uhr im Garten des Vineyards:



Das blöde und gleichzeitig tolle an der Arbeit in einem Hotel ist, dass man dort arbeitet, wo andere Urlaub machen. Das bedeutet zum Einen, man kann jeden Tag dort verbringen, wo andere ein Jahr drauf sparen und dann nach einer oder zwei Wochen wieder weg müssen. Das ist das tolle. Das blöde ist allerdings, dass diese Leute den ganzen Tag frei haben und von vorne bis hinten verwöhnt werden. Also sehe ich auch, wie unsere Gäste am Pool liegen, schwimmen gehen, Cocktails schlürfen und das bestaussehenste (und wahrscheinlich auch schmeckenste) Essen überhaupt bekommen und das kann einem die Lust an der Arbeit schon mal verderben.
Also würde ich mein nächstes Praktikum gerne als Hoteltesterin machen. Auch wenn ich jeden Tag 37 Seiten an Bewertungen abgeben müsste, von Hotel zu Hotel zu ziehen, um deren Service zu testen, wäre auch mal ganz nett :-).


Mit meiner Präsentation wurde das übrigens gestern morgen noch nichts, da die anderen Meetings alle etwas  überzogen wurden. Ich muss aber auch sagen, dass ich ernsthaft froh war, dass das jetzt auf Montag verschoben wurde. Bei einem Meeting ging es nämlich echt zur Sache, weil unsere jetzigen Pläne für das Oude Werf Hotel (also das weiter außerhalb liegende in StellenBosch) ziemlich auseinander genommen wurden. Dabei handelte es sich eigentlich nur um eine mehr oder weniger kleine Besprechung, da die finale Präsentation nächsten Jahr Ende Januar stattfinden wird. 
Bei einem anderen Meeting wurde dann unser Brief-System (also dass wir diese Brief Forms nutzen und alles deutlich organisierter, aber damit auch bürokratischer machen) kritisiert. Da ich zur Zeit noch die einzige bin, die das verwaltet, wurde ich dann auf einmal auch zu der Person, die das System erklären und rechtfertigen musste. Ich habe zwar vollste Unterstützung bekommen, aber auf einmal als alleinige Verantwortliche da zu stehen, kann einen kurzzeitig schon mal kollabieren lassen. Ich hoffe und denke, dass ich das aber trotzdem ganz gut gerechtfertigt habe und das Problem eigentlich mehr darin liegt, dass es bis jetzt so war, dass jeder, der etwas von unserer Abteilung wollte, rein kommen konnte bzw. anrufen oder mailen konnte und uns eine Post-it-Notiz hinterlassen konnte. Seitdem wir ein System haben, müssen sie theoretisch für jedes Projekt ein Formular ausfüllen, womit sich aber bis jetzt noch nicht jeder anfreunden konnte und was leider manche nicht einsehen, zu versuchen. Da ich da aber leider etwas schmerzfrei bin, schicke ich die Brief Forms (freundlich) so lange wieder an ihren Beantrager zurück bis ich wenigstens die Basis-Informationen habe und wir den Rest selbst ausfüllen können. Meinen Recherchen zu folge oder nennen wir es nicht-repräsentativen Studien zu Folge, dauert das Ausfüllen einer Brief Form ca. 20 Sekunden bis 6 Minuten je nach Aufwand, Dauer, Detailliertheit, Anforderung und Schwierigkeitsgrad des Projekts. Ein durchschnittlches Telefonat, eine Mail oder bei uns herein zu schneien, dauert in jedem Fall LÄNGER. Für diese Theorie bekomme ich vom Team großes Lob und volle Zustimmung, allerdings muss sich diese Begeisterung jetzt noch weiter verbreiten :-).
Jedenfalls war ich dann nach der Arbeit so fertig, als hätte ich einen Halbmarathon absolviert. Aber zum Glück ging es dann ja spaßig weiter: Wir waren bowlen. Wie bereits erwähnt, unser Marketing-Team mit Unterstützung durch die Sekretärinnen des General Managers gegen das Sales (Vertriebs)- Team.
Der erste Durchgang ist dann aber kläglich in die Hose gegangen, sowohl für mich im speziellen, als auch für unser ganzes Team. Wir haben mit einem Rückstand von etwa 100 Punkten versagt und ich habe von den 12 Spielen 4 oder 5 mit ganzen 0 Punkten, also 0 umgebowlten Pins, bestritten.
Bei dem zweiten Durchgang sah es dann anders aus. Leider konnten nicht mehr all aus dem ersten Durchgang mit spielen, da sie weg mussten und dadurch wurden die Teams vermischt, aber offiziell haben wir gewonnen. Und ich habe sogar mehrmals alles umgebowlt, was da war, also STRIKE!!! 
Unsere Theorie dazu war folgende: Beim zweiten Durchgang gabs Alkohol und je mehr ich von meinem Bier getrunken habe, umso mehr Pins habe ich umgehauen:-). Das schreit doch auch nach einer genaueren Untersuchung. Dazu muss ich übrigens sagen, dass ich mit deren Mengeneinheiten hier noch nicht klar komme. Wenn man ein Bier bestellt und nicht extra sagt, dass man ein kleines haben will (was 0,5 l sind), bekommt man das normale in der 660 ml Flasche. Und da kann auch schon mal ein einziges Bier verteilt auf 15-20 Minuten eine wahren Herausforderung sein :-).
Aber jedenfalls war das eine wirklich coole Erfahrung und ich hoffe, dass solche Dinge mal öfter eingeführt werden (jedenfalls solange ich noch da bin).
Das sind dann auch ein paar Bilder, die entstanden sind:







Heute (also Samstag) habe ich dann wieder etwas Geschichte erkundet. Ich dachte nach dem "Fläschchen" Alkohol muss ich heute was vorbildliches tun. Also bin ich zum Rhodes Memorial gegangen.
Dieses Ding liegt am unteren Teil von Devil´s Peak. (Devil´s Peak wiederum gehört zur Gebirgskette des Table Mountain.) So viel spannendes gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen, es wurde zu Ehre von Rhodes im Jahre 1912 errichtet und blickt über die ganze Stadt. Es zählt aber zu einem der Must Sees, wenn man in Cape Town ist.
Das Problem war allerdings, dass wir zwar 24 Grad hatten, aber Windgeschwindigkeiten von 49 (!!!!!!!!!) km/h. Das machte meinen Aufstieg zum Memorial nicht so ganz einfach. Leider sind deshalb auch die Fotos etwas düster, da es ziemlich schnell nebelig und wolkig wurde.
Jedenfalls muss man dafür in den Table Mountain National Park, der erstaunlicherweise um den Table Mountain herum (die Bergkette inbegriffen) liegt. Um dort hin zu kommen, musste ich erstmal gut eine Stunde bergauf wandern und nur ganz am Rande: Ich versuche für alles, was unter 7 bis 8 km liegt, meine eigenen Beine zu nutzen, statt auf Verkehrsmittel zurück zu greifen. Das kompensiert zum Einen das viele Sitzen während der Woche und zum Anderen erkundet man die Gegend so viel viel viel besser und tausend mal intensiver. Ein super Nebeneffekt ist, dass mein Orientierungssinn nicht nur geschärft, sondern erstmal aufgebaut und dann bis aufs Extremste ausgereizt wird. Das einzige, was ich besitze, ist nämlich eine Karte, kein Navi, kein Guide, nur ich und mein Kärtchen, meine Füße, meine Wasserflasche, meine Kamera und hin und wieder die Wut über mich selber, wieso ich nicht doch ein Verkehrsmittel nehme (aber das nur am Rande).
Ich bin dann jedenfalls zu diesem Denkmal hingeeiert und hatte auf dem Weg da hoch gefühlte 36 Wutanfälle bezüglich des Windes hier, aber die Aussicht hat dann wiederum für alles entschädigt.
Hier nur mal ein paar Eindrücke:

Zunächst der Weg zum Memorial:















Und dann am Denkmal angekommen:

























Da ich ja aber eigentlich nicht so ein langweiliger Pauschal-Tourist bin, der sich mit so einem Beton-Gebäude zufrieden gibt, bin ich auf die mehr oder weniger grandiose Idee gekommen, noch ein bisschen höher zu gehen. Das habe ich allerdings nicht heute gemacht. Ich hatte ja vorher schon vor den Lions Head zu besteigen und da muss ich dann am Devils Peak vorbei. Also habe ich mich mal etwas schlau gemacht. Es gibt drei Routen da hoch, eine davon geht vom Memorial aus. Diese dauert 3 bis 4 Stunden und hat den höchsten Schwierigkeitsgrad. Da ich das aber mal gerne machen würde und gespannt bin, wie das Teil von oben aus geht, steht das jetzt ganz oben auf meiner Liste.
Je nachdem wie das Wetter morgen ist, werde ich da mal in Angriff nehmen, gemeldet sind 30 Grad und strahlender Himmel, also wären die Fotos, die dann entstehen, wahrscheinlich noch besser :-).
Aber ich verspreche noch nichts.
Das süße Ding, das ich dann herauf krabbeln würde, ist das Teil, was ihr bei den Wald-Fotos im Hintergrund seht oder hier auch nochmal in voller Pracht (bis zu diesem Punkt habe ich schon eine gute Stunde gebraucht, von der Minuten bergauf gingen):









Und auf dem Weg da hoch gibt es auch eine sehr sehr sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass man sowas sieht:
(Das habe ich gesehen, als wir zu einem unserer Meeting am National Park vorbeigefahren sind, aber ich hätte auch gerne ein Foto von so einem Tierchen)





Das ist ein Zebra, das eigentlich aussieht, wie jedes andere Zebra, aber in den Bergen lebt und brauner ist als die normalen. Das wars dann auch für heute und ich werde mal den morgigen Morgen abwarten und dann spontan entscheiden, ob ich in meine Sportausrüstung schlüpfe und mir mal den Lions Head vornehme. Das lustige ist, dass der bei Extremkletterern (laut meiner Vermieterin) als Geheimtyp dient, weil er zwar nicht beosnders hoch ist, und man auch mehr "wandert", also zu Fuß geht, als wirklich zu klettern, aber weil gerade das ein wahre Herausforderung ist, da es so viele Ecken und Kanten gibt, die unerforscht und vor allem ungesichert sind. Falls ich mich morgen dazu entscheiden sollte, werde ich aber wohl eher den Pfaden folgen, die meine Vorderleute nutzen oder die am benutzesten (oder wie das heißt) aussehen. Falls ihr doch bis spätestens Mitte nächster Woche nichts von mir hört, ich bin irgendwo zwischen Rhodes Memorial und Lions Head Spitze, aber meine Vermieterin weiß auch Bescheid, wo etwa sie suchen muss :-).Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag. 

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