Donnerstag, 21. November 2013

Hallo miteinander,

ich habe beschlossen jetzt nur noch alle zwei Tage zu schreiben, da ich leider nicht weiß, was genau ich sonst erzählen soll, denn ich arbeite jeden Tag und oft sind die Dinge, die ich dort tue vergleichbar mit denen, die ich auch den Tag zuvor getan habe. Oder (und so ist es im Moment sehr oft) ich mache Dinge, die ich nicht erzählen darf, weil sie noch so wahnsinnig geheim sind, dass die mich wahrscheinlich ins Kittchen stecken würden, wenn ich das im Internet veröffentliche.
Hinzu kommen meine vielen wirklich wirklich spannenden Gespräche mit der Marketing Managerin und den anderen aus dem Team, aber auch davon kann ich nicht viel erzählen, weil es oft um die inner-büroliche Führungspolitik geht und das nun mal (leider) unter absolutem Verschluss steht.
Also muss ich bei den Aufgaben bleiben, die ich erzählen darf und die trotzdem spannend und abwechslungsreich genug sind, um sie hier zu erzählen.
Daher schrumpft mein Repertoire etwas zusammen. Heute habe ich zum Beispiel wieder die aktuellen Projekte geupdatet und eine neue Organisation eingeführt, wie längerwierige Projekte (zum Beispiel anstehende Präsentationen wie die Ende Januar, in der wir vor dem Townhouse Hotel unsere komplette Strategie für die kommenden beiden Jahre präsentieren müssen) besser gehändelt werden können.
Außerdem hat sich mein Meeting (was ich jeden Morgen einleite) etwas verschoben (um etwa 4,5 Stunden), weil so viel sonstige Arbeit an stand. Aber so lange es überhaupt stattfindet und ich meine Planung weiter fuhren kann, bin ich vollends zufrieden.
Außerdem war das heute echt cool, weil wir auch über private Sachen und die Arbeit ganz generell gesprochen haben und nicht nur über die üblichen Projekte.
Ebenso haben wir die bevorstehenden Präsentationen thematisiert und wie man die verbessern bzw. überhaupt erstmal anfangen kann. Da ich jetzt schon einmal gesehen habe, wie die fertigen Präsentationen so aussehen, wenn das Team sie macht, habe ich einfach mal (vorlaut und offen wie ich da im Moment so bin) meinen Senf zu gegeben und das mal bewertet, so wie ich die Arbeit eingeschätzt habe. Leider entsprach die Präsentation, der ganze Aufbau und auch die Art des Vortragens so gar nicht dem, was mir in der Uni immer geprädigt wird. Man soll die Power Point Folien möglichst knapp halten und nur sehr wenige Worte drauf packen, sodass man das meiste frei erzählen kann und muss. So hält man die Zuhörer aufmerksam und vermeidet, dass sie zu viel lesen müssen, während man selbst vorträgt. Oder auch, dass man die Folien ruhig bunt und mit Animationen gestalten kann, um sein Publikum wach zu halten und all so ein Zeug. Das habe ich denen jedenfalls erzählt und auch gesagt, dass ich einiges an Material aus der Uni habe, was sich genau mit diesem Thema beschäftigt und ziemlich gut aufzeigt, was die Dos and Don´ts sind. Und während ich das so erzählt habe, hatte die Managerin die tolle Idee, dass ich einen Workshop leiten werde, der das ganze Team mit einbezieht und in dem ich genau diese Sachen unterrichte. Wie gesagt, wenn man noch nicht genug Arbeit hat, macht man sich einfach noch welche :-). Ich finde das aber wirklich gut, da ich jetzt endlich weiß, wofür ich das jahrelang in der Uni lerne und ich hätte nie gedacht, dass man das praktisch auch mal so anwenden kann und muss und daher ist das eins meiner nächsten Projekte, einen solchen Workshop vor zu bereiten und dann abzuhalten.


Gestern (das habe ich ganz vergessen) war übrigens ein wettermäßig sehr seltsamer Tag: Morgens hat es geschüttet wie aus Eimern und als ich nachmittags das Büro verlassen habe, hatten wir 26 Grad und strahlenden Sonnenschein. Während meiner Zeit im Büro ist dann auch folgendes Foto entstanden, was ich nur zu gerne mit euch teilen möchte: Ich finde das ist atemberaubend und so sieht es hier aus, wenn aus Regen langsam Sonne wird:



Das ist übrigens aus unserem Hotelgarten heraus entstanden, also nicht, dass ich Werbung machen wollte oder müsste oder so, aber das kann nicht jedes Hotel von sich behaupten :-).

Nach der Arbeit und als ich das wirklich wirklich wirklich spannende Meeting hinter mir hatte (das war so spannend, weil es um interne Veränderungen geht und um weitreichende Konsequenzen für manche Personen...aber egal), bin ich zunächst einkaufen gegangen, denn so langsam neigen sich meine Vorräte der alltäglichen Produkte, die man so braucht und die ich aus Good Old Germany mitgebracht habe, dem Ende. Und ich komme immer noch nicht (und werde es auch wahrscheinlich nie) darüber hinweg, dass man an der Kasse seine ganzen Sachen von einer extra Person in Tüten gepackt bekommt. Außerdem bin ich zutiefst enttäuscht worden: Ich war überglücklich als ich etwas entdeckt habe, was aussah wie ein Körnerbroetchen, also so richtig mit Körnern und Kernen und als ob das wirklich satt machen würde. Nach dem Kauf und dem Probieren, hat es sich allerdings als ein bräunlich eingefärbtes normales wabbeliges Brötchen heraus gestellt, auf das offensichtlich nur ein paar Sonnenblumenkerne geklebt wurden. Also geht meine wahrscheinlich sinnlose Suche nach etwas mit deutschen Standards vergleichbarem weiter. Selbst in der "Original bayerischen Bäckerei" sind die Produkte noch viel süßer und inhaltsloser als ein durchschnittliches deutsches Weizenbrötchen. Und besonders spannend finde ich auch, dass das normale Toastbrot hier schmeckt wie bei uns ein Berliner (nur ohne Zucker oben drauf und Marmelade drin). Es wundert mich nicht mehr, dass Südafrika nach den USA die höchste Diabetis-Rate der Welt besitzt, denn es gibt NICHTS ohne Zucker. Am Anfang nimmt man das so hin, aber irgendwann hat man auch so Phasen, da wird das ziemlich hart. Besonders schockiert bin ich immer noch darüber, dass es in der Kantine Gemüse mit Zimt und Zucker gibt (also bei aller Liebe, aber Hallo?!). Das erklärt jedenfalls auch, weshalb viele Menschen (vor allem Frauen) hier hin und wieder oder auch mal des öfteren aus der Form geraten (um das mal freundlich auszudrücken). Aber egal, ich werde meine Suche nach reichhaltiger und gehaltvoller sowie zuckerarmer Nahrung unermüdlich fortsetzen :-). Wo ich gerade einmal beim Thema bin, habe ich auch festgestellt, dass hier im Allgemeinen sehr wenig Sport getrieben wird und dass man wenn überhaupt nur Leute in der Nähe der Hotels sieht, die Joggen (und diese sind entweder nur sehr reich und wohnen halt nun mal dort oder es sind Gäste der Hotelsi). 
Eine weitere Sache, die mir aufgefallen ist, bezieht sich auf das Frühstücksverhalten der Einheimischen. Ich muss jeden Morgen an einem KFC, einem McDonalds und diversen kleinen (nach Frittenfett riechenden und mit frittierten Hähnchen dekorierten kleineren Läden vorbei). Und ich gehe da um halb 7 vorbei, das nur am Rande. Die Dinger sind brechend voll!! Ebenso krass ist der Chips-Konsum hier: Man kann an jeder Straßenecke bzw. an den Strassenstaenden (und in den Bussen und Zügen) sowieso Chips kaufen. Das sind dann so 80 Gramm Pakete, die dann auf dem Weg zur Arbeit morgens um 6 oder im Büro morgens um 7 verzehrt werden. 
Obwohl ich immer der Meinung bin, man sollte sich anpassen, wenn man in ein anderes Land zieht, endet jedoch hier meine Anpassungsfähigkeit und ich glaube, man wird mich nie morgens um 6.15 Uhr mit einer Tüte Flips und einem Paket Pommes mit dreifach Mayo sehen (jedenfalls hoffe ich das) :-).
Das war jetzt ein kleiner Ausflug in das mehr oder weniger kulinarisch wertvolle Südafrika.

Nach der Enttäuschung über meinen Fehlkauf bin ich dann in den Park gegangen. In diesem habe ich neben der extrem vielfältigen Tierwelt (wie bereits erwähnt, rennen hier Krebse rum) vor allem die gestressten Mütter mit ihren Kindern beobachtet. Keine Ahnung, ob heute ein besonderer Tag war, aber da waren sehr sehr viele von dieser Sorte. 
Und ein kleiner Tipp am Rande, der gerade ganz gut zu dem Thema passt: 
Am 20.11 ist Weltkindertag :-). Fiel mir nur gerade so ein, da ich heute zu diesem Thema einen Post kreieren wollte. Aber das nur mal zu meiner Freizeitbeschäftigung nach der Arbeit.
Außerdem habe ich mit einem kleinen Sportprogramm angefangen, um dem 8 stuendigen Sitzen jeden Tag entgegen zu wirken. Mein Plan waren 50 Situps jeden Morgen und jeden Abend. Das habe ich auch bis jetzt zwei Tage ausgehalten, allerdings hocke ich jetzt ziemlich sparsam auf meinem Schreibtischstuhl, da der Muskelkater in meinem Bauch mich umbringt, sobald ich aufrecht sitze. Aber das auch nur mal so nebenbei.

Im Bezug auf meine Wochenendeplanung, habe ich auch leider eine schlechte Nachricht, denn die Tochter meiner Vermieterin, mit der ich eigentlich am Sonntag surfen gehen wollte, ist gestern Abend mit ein paar Freunden campen gefahren und kommt erst 1,5 Wochen wieder. 
Das hindert mich allerdings nicht an einem extrem geilen Strandtag, aber das Surfen fallt flach, da ich das mit Sicherheit nicht selbst bzw. ganz alleine machen werde (denn erstens ich kann es nicht sonderlich gut und zweitens ich bin im Paradies der großen weißen (Haie) und da ich eine Schwimmtour in Krokodilverseuchtem Wasser in Australien überlebt habe, möchte ich mein Glück nicht unnötig heraus fordern und verlasse mich lieber auf Einheimische).

Das war dann auch schon soweit alles,was mir so spontan auf dem Herzen lag und ich hoffe, es war relativ unterhaltsam :-).



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