Donnerstag, 14. November 2013

Guten Abend alle miteinander!

Also heute war ich wieder arbeiten und ich bin mega mega mega mega wahnsinnig stolz!!!
Ich habe heute von drei Personen unabhängig voneinander gehört, dass ich hier als festes Teammitglied anfangen soll und nicht nach vier Monaten wieder abhaue. Die Organisation, die ich hier gerade (versuche zu) etablieren, würde ohne mich wahrscheinlich wieder zusammen brechen und daher müsste ich bleiben. Das geht runter wie Öl :-)>.
Ich habe heute eine weitere Neuerung etabliert, indem ich ein komplett neues Konzept für die digitale Organisation entwickelt habe. Das klingt jetzt deutlich aufwendiger und schwieriger als es wirklich war. Ich habe eine Ordnung bzw. ein System entwickelt, mit dem man alle Projekte besser einordnen kann und anschließend vor allem besser verfolgen kann, wie weit man ist und was noch aussteht. Dieses System habe ich dann auch brav vorgestellt und sehr viel Lob geerntet. Nach der mündlichen und grafischen Präsentation habe ich dann noch alles in schriftliche Form gebracht und zusammen mit einer Grafik an alle Teammitglieder gemailt. Das sind ein paar der Reaktionen, die darauf zurück bekommen habe:

Perfect Thanks Nadine (Perfekt, Danke Nadine)
Nadine, our terrific student (Nadine unsere grandiose Studentin)
Wonderful!
This is awesome, thanks! (Das ist atemberaubend, Danke)
YOU are a STAR!! 



Oh ja, das war toll.
Dann habe ich noch eine weitere Ankündigung zu machen: Ich hatte ja schon mal glaub ich erwähnt, dass ich den Vorschlag hatte, diese "International Days" oder "World Days" einzuführen. Dafür habe ich ja eine Liste erstellt und diese Liste wird morgen auf einem großen Meeting vorgestellt. Wir haben morgen eine sehr sehr bedeutende Präsentation in unserem Stadt-Hotel. Diese beginnt um halb 9 und niemand weiß, wie lang es gehen wird. Unsere Abteilung stellt dort das Marketing-Programm für das Hotel für die nächsten 12 Monate vor. Und dabei wird unter anderem mein Vorschlag präsentiert. Ich bin auch sehr aufgeregt und froh, dass ich dort mit hin kann. Neben der Marketingabteilung und der Sales-Abteilung von unserem Hotel und dem des anderen Hotels, wird auch die General Managerin des Hotels da sein und die Head Manager aller wichtigen Abteilungen. 
Ich glaube, dass das eine sehr einzigartige Erfahrung wird und sehe dann endlich, wie eine richtig große Präsentation für einen Jahresplan in voller Perfektion aussieht. 
Außerdem habe ich die Hoffnung, dass nach diesem Tag alle etwas entspannter sind und (wenn alles gut läuft) auch zufrieden mit ihrer Arbeit, denn dieses Projekt war in den letzten Tagen das absolute Non-Plus-Ultra und alle (außer mir, da ich eine unbezahlte, freiwillige Praktikantin bin) haben in den letzten Tagen im Schnitt 4 bis 5 Überstunden gemacht.

Das erstmal zu meinem Arbeitstag.
Besonders spannend wird es aber auch, wenn ich mit meinem "Nach-der-Arbeit"- Tag beginne. Normalerweise gehe ich ja immer nach der Arbeit noch irgendwohin und komme dann erst abends nach Hause. Heute hatte ich allerdings etwas angst, dass es regnen könnte. Es sah relativ dunkel aus am Himmel, war aber trotzdem sehr warm (26 Grad) und ich dachte bevor ich doch mal das Glück habe Regen mit zu bekommen, gehe ich lieber mal früher nach Hause. Es hat nicht geregnet, aber egal, darum geht es nicht. Ich war das erste Mal als erste zu Hause bzw. niemand anders war hier. Dabei habe ich mir nichts gedacht und bin einfach rein marschiert, als ob nichts wäre. Zunächst war auch nichts...zunächst. Als ich dann aber die Sicherheitstür durchschritten hatte und die Haustür aufgeschlossen hatte, begann ein sehr schriller und nervenraubender Ton. Die ALARMANLAGE war an. Wenn niemand im Haus ist, wird sie logischerweise angeschaltet und man braucht den Pincode, um sie abzuschalten. Dafür hat man genau zwei Minuten Zeit. Ich hatte den Pin noch nicht. Meine Vermieterin hat mir oft davon erzählt und immer wieder gesagt, sie müsse hn mir aufschreiben, aber bis jetzt waren das nur Worte und sie hat es immer wieder vergessen. Also stand ich da und die Anlage lief und lief und lief. Ich habe dann entschieden meine Vermieterin an zu rufen, aber in diesem Moment rief auch schon ein unbekannte Frau (vom Sicherheitsdienst) auf dem Festnetztelefon an. Sie fragte, wer ich bin und was ich hier mache. Ich habe ihr meine missliche Lage erklärt und sie sagte, sie würde mir Leute vorbei schicken. Nur zur Info, der Alarm lief immer weiter währenddessen. Ich habe nach diesem Telefonat auch meine Vermieterin erreicht und musste ihr nichts erklären, da sie das unendlich schreckliche Geräusch bereits im Hintergrund gehört hat. Sie hat mir dann den Pin verraten, mit dem ich das Geräusch ausstellen konnten und das Passwort, was ich benötige, um zu bestätigen, dass ich hier wohne. Wenige Momente später klingelte es dann auch Sturm an der Tür und zwei Männer standen vor dem Tor. Zwei Männer mit Sirene, zwei Männer mit schusssicheren Westen, zwei Männer mit jeweils zwei Maschinengewehren um den Bauch geschnallt und einer Pistole. Mal ganz von der sowieso schon angsteinflössenden Gestalt der Männer. Ich dachte, jetzt ist es soweit: Ich krepiere in einem südafrikanischen Vorgaten, erschossen von zwei Security-Männern, während ich ein niedliches Büro-Kleidchen mit Blazer und High Heels trage und alles weil meine Vermieterin vergessen hat, mir den Pin zu geben. Na toll.
Gott sei dank war es dann doch nicht so schlimm, denn sonst könntet ihr das jetzt nicht lesen. Die beiden "Schränke" haben mich dann gefragt, wer ich bin, was ich hier mache, woher ich komme, wieso ich hier wohne und dann zum Glück auch nach dem Passwort. Als ich ihnen das sagen konnte, waren sie zufrieden und haben nochmal vier Mal nachgefragt, ob wirklich alles OK ist, bevor sie dann endlich wieder (ohne Sirene) gefahren sind. Ich glaube, ich war noch nie so nah an einem Herzentfakt. Als meine Vermieterin nach Hause kam, hat sie sich tausend mal bei mir entschuldigt und hat mir sofort angeboten, den Code und das Passwort aufzuschreiben, aber ich werde diese mehrstellige Zahl sowie das Passwort wohl niemals wieder in meinem Leben vergessen :-).
Das war also mein Nachmittag.

Der Abend war dann etwas entspannender: Meine Vermieterin war shoppen und hat uns (mir und ihrer Tochter) dann eine Modenshow präsentiert, bei der wir ihre jeweiligen Outfits bewertet haben.
Danach haben wir uns eine Show bzw. Reportage im Fernsehen an geguckt, die von reichen Menschen und schönen Plätzen erzählt, auf die wir alle sehr neidisch waren.

Ich hoffe, ich werde heute Nacht von etwas anderem träumen als bewaffneten Security-Männern, die auf ein Passwort von mir warten :-).



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